30 bis 40 Kilometer täglich Radwege werden klimafreundlich gereinigt

Leverkusen · Seit Anfang Februar läuft das Projekt mit sechs Beschäftigten, die mit Lastenrädern unterwegs sind und die Radwege sauber halten. Zehn Tonnen Müll hat die Gruppe seit Anfang Februar eingesammelt.

 Andreas Tews (vorne) ist einer der sechs Arbeiter, die die Leverkusener Radwege sauber halten.

Andreas Tews (vorne) ist einer der sechs Arbeiter, die die Leverkusener Radwege sauber halten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Revier von Andreas Tews sind die Radwege der Stadt Leverkusen. Auf denen ist er unter der Woche mit seinem Lastenfahrrad unterwegs, um sie zu pflegen. Das bedeutet: Tews sammelt den herumliegenden Müll auf und kümmert sich zudem um den Wildwuchs. Dieser soll das Fahrvergnügen der Leverkusener in keiner Weise beeinträchtigen. Auch die Beseitigung von Sturmschäden zählt zu seinen Aufgaben.

Tews ist Teil eines gemeinsamen Projekts der Stadt Leverkusen mit dem Job Service Leverkusen (JSL). Das Projekt vereint drei Ziele: die Beschäftigungsförderung, die Stärkung des Radverkehrs und die Förderung des Klimaschutzes. Nach einem positiven Pilotprojekt im Vorjahr waren die Weichen gestellt: Seit Anfang Februar befährt das sechsköpfige Team 33 Teilstrecken im Stadtgebiet.

Das Einsatzfahrzeug: ein Elektrolastenrad. Darin transportieren die Beschäftigten nicht nur ihre Werkzeuge, sondern auch den Müll und Unrat, den sie einsammeln. „30 bis 50 Kilo kann ich damit schon transportieren, dann sollte ich aber zurück und ausladen“, sagt Tews.  So legt er täglich 30 bis 40 Kilometer auf dem Rad zurück.

Dass er bei Wind und Wetter raus muss, macht dem Leverkusener nichts aus. „Ich bin schon immer gerne Rad gefahren“, erzählt er. Und wenn es regne, ziehe er sich eben eine Jacke an. „Es ist schön, dass ich in die Truppe gekommen bin. Das macht einfach viel Spaß“, ergänzt er. Früher hat er im Garten- und Landschaftsbau gearbeitet. Auch eine Tätigkeit, bei der er viel an der frischen Luft war.

Was ihm allerdings sauer aufstößt, ist die Umweltverschmutzung, die in seinen Augen zunimmt. „Ich habe das Gefühl, dass das vor 20 Jahren nicht so schlimm war“, sagt er verärgert. Der Hitdorfer See und die Dhünnstraße seien Problemstellen. „Es wäre schön, wenn die Menschen ihren Müll einfach wieder mitnehmen würden“, appelliert er.

Zehn Tonnen Müll hat die Gruppe seit Anfang Februar eingesammelt. „Alles in Handreinigung“, bestätigt JSL-Geschäftsführer Thomas Schorn. Es sei das Ziel, daraus ein dauerhaftes Beschäftigungsprojekt für die Pflege der Fahrradtrassen zu machen. Und das Team auszubauen. „Wer momentan keine Arbeit hat und uns auf dem Fahrrad unterstützen möchte, kann sich gerne an den Job Service wenden. Dann finden wir sicher eine Möglichkeit“, sagt Schorn.

Besonders die Kombination aus Arbeitsbeschaffung und Klimaschutz kommt bei allen Beteiligten gut an. „Das wird zeitgemäß miteinander verknüpft“, lobt Alexander Lünenbach, Umweltdezernent der Stadt.

„Das ist ein tolles Projekt, zukunftsorientiert und klimafreundlich. Ich habe da schon viel positives Feedback bekommen“, berichtet Oberbürgermeister Uwe Richrath. Worte, die Andreas Tews bestätigen kann. Auch er erhält bei seiner täglichen Arbeit Rückmeldung von den Bürgern. „Manche Autofahrer hupen und zeigen den Daumen nach oben. Frauen auf dem Fahrrad sprechen mich auch mal direkt an und bedanken sich für die Arbeit, das freut mich schon“, sagt er.

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