Leverkusen Lanxess dankt mit 800.000 Euro für 902 Sparideen

Leverkusen · Mitarbeiter reichten 2442 Verbesserungsvorschläge ein. 902 wurden umgesetzt. Der Konzern spart 2,3 Mio. Euro.

Wenn eine Idee der Grundstein einer Entwicklung ist, wie ein wacher Geist einmal formulierte, dann hat Lanxess wohl ziemlich gute Zukunftsaussichten. Denn in dem Chemieunternehmen mit Kölner Zentrale und dem weltweit größten Produktionsstandort in Leverkusen erwuchs in der Mitarbeiterschar hierzulande nicht nur eine - sondern es erwuchsen gleich mehr als 2400 Ideen, wie man das Unternehmen voranbringen und gleichzeitig Geld sparen könnte.

Finanzchef Michael Pontzen wird Letzteres besonders freuen, denn etliche der Ideen hat der Konzern umsetzen können und sparte 2016 dadurch gut 2,3 Millionen Euro ein. Dafür zahlt Lanxess - inklusive des Joint Ventures Arlanxeo - seinen Mitarbeitern in Deutschland ein dickes Dankeschön: knapp 800.000 Euro. Um bei den Zahlen ganz konkret zu sein: Es gibt Prämienzahlungen von insgesamt 795.000 Euro für den Nutzen aus den 902 realisierten von 2442 eingereichten Verbesserungsvorschlägen. "Darunter befanden sich 20 Vorschläge mit einem jährlichen Nutzen von mehr als 25.000 Euro - bei zwölf davon lag der Nutzen sogar bei mehr als 50.000 Euro", teilt Lanxess-Sprecher Frank Grodzki mit.

Und Rainier van Roessel, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied, fasst lobend zusammen: "Das Ideenmanagement war 2016 sehr erfolgreich." Am - finanziell betrachtet - erfolgreichsten von den drei Niederrhein-Standorten und Mannheim ist Krefeld-Uerdingen gewesen: Hier brüteten die Mitarbeiter so ergiebig über neuen Ideen, dass sie gleich 1447 einreichten - 470 wurden realisiert. Lanxess belohnt's mit knapp 369.000 Euro. Platz zwei belegt, allerdings mit etwas Abstand, Leverkusen: Von 583 eingereichten Ideen wurden 249 umgesetzt. Das macht etwas mehr als 236.000 Euro Prämie. In Dormagen nutzen die Mitarbeiter das firmeneigene Ideenmanagement für 259 Verbesserungsvorschläge, 115 wurde umgesetzt. Dafür zahlt der Konzern in Dormagen gut 137.000 Euro. Und auch für Mannheim - 66 Ideen eingereicht, 41 realisiert - gibt es noch ein pekuniäres Dankeschön von mehr als 23.000 Euro.

Einen Teil der Leverkusener Prämie hat Oersan Celik, der stellvertretender Schichtcoach im HDK-Betrieb (HDK steht für Hydrieren, Destillieren und Kristallieren) von Lanxess-Tochterfirma Saltigo, bekommen. Er hat seinem Betrieb dabei geholfen, Methanol- und Verbrennungskosten einzusparen.

Und zwar so: Im HDK-Betrieb wird Methanol verwendet, um organische Stoffe aus einem Filter zu waschen. Das dabei entstehende Abwasser kommt in den Bio-Kanal, Wasch- und Mutterlauge müssen über Container und anschließend in der Verbrennungsanlage entsorgt werden. Oersan Celik stellte fest, "dass die Lösungsmittelströme bei den aufeinanderfolgenden Waschschritten unterschiedliche Qualitäten aufweisen", erzählt Frank Grodzki. "Das brachte ihn auf die Idee, weniger verunreinigtes Methanol aus den späteren Waschschritten separat aufzufangen und bei den nächsten Partien für die ersten Methanol-Wäschen wieder zu verwenden." Auf diese Weise können in einer mehrstufigen Synthesekette größere Mengen an Lösungsmittel und Verbrennungskosten eingespart werden.

Die Prämie für die gute Idee bekam Oersan Celik aus den Händen von Saltigo-Chef Torsten Derr - symbolisch mit der Ideenmanagement-Urkunde. Und dieser zog einen Dichter zur Hilfe, dessen Satz auch weitere Ideenfinder inspirieren könnte: "Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden", zitierte Derr den russischen Schriftsteller Alexander Solschenizyn.

(RP)
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