Hauptzollamt Krefeld Nach Zoll-Ermittlungen verhängten Gerichte Freiheitsstrafen von 68 Jahren

Krefeld · Die Jahresbilanz des Krefelder Hauptzollamts liest sich wie ein Krimi. Es vereinnahmte mehr als eine Milliarde Euro an Steuern und Abgaben und beschlagnahmte mehr als 385 Kilogramm Rauschgift.

 Das Hauptzollamt in Krefeld ist zuständig für Mönchengladbach, den Rhein Kreis Neuss, den Kreis Viersen und Krefeld.

Das Hauptzollamt in Krefeld ist zuständig für Mönchengladbach, den Rhein Kreis Neuss, den Kreis Viersen und Krefeld.

Foto: thomas lammertz

Dass das Hauptzollamt Krefeld Steuern einzieht, ist der routinemäßige Teil der Arbeit. Dass die Beamten Drogenschmugglern auf die Spur kommen und Schwarzarbeit aufdecken, ist spannender. Im vergangenen Jahr vereinnahmte das Hauptzollamt Krefeld mehr als eine Milliarde Euro an Steuern und Abgaben und beschlagnahmte mehr als 385 Kilogramm Rauschgift. Darüber hinaus ermittelte es eine Schadenssumme von mehr als zehn Millionen Euro durch Schwarzarbeit.

„Die Zahlen sind Ausdruck einer erfolgreichen Arbeit der 411 Zöllner des Hauptzollamtes Krefeld“, erklärte der Leiter des Hauptzollamtes, Regierungsdirektor Jörg Danschewitz-Ludwig, am Dienstag.

Das Hauptzollamt Krefeld hat  rund 1,34 Milliarden Euro (2019: 1,48) für die Kassen des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union eingenommen. Die Haupteinnahmequellen waren dabei die Verbrauchsteuern. Darunter machte die Stromsteuer mit rund 267,7 Millionen Euro (2019: 334,9) den größten Anteil aus. Die Energiesteuer schlug mit 162,9 Millionen Euro (2019: 160,2) zu Buche. Die Einnahmen aus der Branntweinsteuer betrugen 67,5 Millionen Euro (2019: 64,1). Die Erhebung der Kraftfahrzeugsteuer betrug 137 Millionen Euro (2019: 134). Im Bezirk des Hauptzollamtes Krefeld sind 908.337 Fahrzeuge gemeldet.

Die an den Standorten Krefeld und Mönchengladbach eingesetzten 102 Zöllner prüften in ihrem Zuständigkeitsbezirk in Krefeld, Mönchengladbach, dem Rheinkreis Neuss und dem Kreis Viersen 613 (2019: 845) Arbeitgeber. Während des Lockdowns fokussierten sich die Prüfungen lagebedingt auf die Kurier-, Express- und Paketdienstleister, das Transportgewerbe, die Landwirtschaft sowie die fleischverarbeitenden Betriebe. Insgesamt konnten 3265 (2019: 3594) Ermittlungsverfahren eingeleitet und 3270 (2019: 3591) abgeschlossen sowie 300 (2019: 332) Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden.

Die daraus resultierenden Ermittlungsergebnisse haben zu Freiheitsstrafen von insgesamt mehr als 68 Jahren geführt, welche von den Gerichten verhängt wurden. Die von den Gerichten ausgesprochenen Geldstrafen erreichten mit knapp über einer Million Euro fast das Vorjahresniveau von 1,2 Millionen Euro. Die Summe der festgesetzten Geldbußen und Verwarngelder beliefen sich auf über 270.000 Euro.

Die Kontrolleinheit Zollamtliche Überwachung der Verkehrswege stellte mehr als 385 Kilogramm (2019: 94) Rauschgift sowie bei Bargeldkontrollen bei der Ein- und Ausreise aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Union über eine halbe Millionen Euro sowie 197.000 englische Pfund Bargeld sicher. Insgesamt führten sie dabei 8319 Personenkontrollen durch. Die Zöllner beschlagnahmten rund 170 Kilogramm Haschisch, 78 (2019: 29) Kilogramm Marihuana, 128 (2019: 49) Kilogramm Amphetamin, 3,6 Kilogramm Kokain (2019: 9). 32 Personen (2019: zwölf) wurden aufgrund von Drogendelikten festgenommen.

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