Leverkusen Die erste Senioren-WG wird fünf Jahre alt

Leverkusen · Das innovative Wohnprojekt der WGL und der Awo soll in der Stadt nicht das einzige bleiben.

 Die WG feiert gemeinsam mit OB Uwe Richrath, WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues und Awo-Mitarbeiterin Andrea Bigalke.

Die WG feiert gemeinsam mit OB Uwe Richrath, WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues und Awo-Mitarbeiterin Andrea Bigalke.

Foto: Uwe Miserius

In der Myliusstraße 61 wurde ein besonderer Geburtstag gefeiert: Seit fünf Jahren gibt es Leverkusens erste Senioren-WG. Ein Wohnprojekt der WGL mit 13 Mietparteien und einer Gemeinschaftswohnung.

Aus Universitätsstädten sind sie bekannt: Dort wo der Wohnraum knapp, die Mieten teuer und das Studentenportemonnaie mager ist, schließen sich Menschen zu einer Wohngemeinschaft (WG) zusammen, um Kosten zu sparen, manchmal aber auch, um in der neuen Stadt Anschluss zu finden.

In Bürrig war es nicht eine Frage des Geldes, aber doch vielleicht des Anschlusses und vor allem des Alters, wieso die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) 2012 das Wohnprojekt entwickelte. An der Myliusstraße wurde innerhalb eines Jahres die Senioren-WG errichtet. Ein energetisch-modernes, viergeschossiges und barrierearmes Wohnhaus mit Aufzuganlage.

Im Februar 2013 zogen die ersten Bewohner ein. 13 Parteien wohnen in dem Neubau. Die 14. Wohnung im Erdgeschoss wird gemeinschaftlich genutzt und betreut von Awo-Mitarbeiterin Andrea Bigalke: So organisiert sie dort dienstags das gemeinsame Frühstück oder mittwochs die Spielenachmittage. Hier sind die Mieter zusammen weniger allein, sagt Bewohnerin Anna Dick. "Was mir am besten gefällt, ist der tolle Zusammenhalt mit angenehmen Leuten." Die 82-Jährige lebt mit ihrem Mann Heinz (83) seit Beginn des Projekts dort. "Wir wohnten vorher in der dritten Etage in Alkenrath, und das ging körperlich einfach nicht mehr." Das Angebot, in der barrierefreien Senioren-WG eine ähnlich große Wohnung (70 Quadratmeter) zu beziehen, kam ihnen recht. Johannes Eberhart (86) wohnt mit Frau Inge (82) erst seit einem Monat in der WG. Und auch wenn er sich noch in der Eingewöhnungsphase befindet, sagt er: "Wir fühlen uns hier sehr."

Ab und an empfangen die Bewohner für kleinere Feste ihre Gäste im gemeinsamen Wohnbereich. So wie gestern, als Vertreter der WGL und Oberbürgermeister Uwe Richrath die Senioren besuchten.

Der Bedarf nach weiteren Senioren-WGs, sagte WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues, sei da, der Wille, ein weiteres Projekt dieser Art umzusetzen, auch. "Bislang fehlt uns das geeignete Grundstück." In näherer Zukunft "vielleicht in drei Jahren", sagte Mues, könnte die nächste Senioren-WG realisiert werden.

(RP)
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