Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen Was tun nach dem Lockdown?

Leichlingen · Sollte der nächste verkaufsoffene Sonntag im Rahmen des Winzerfestes und der Trödeltage wie geplant stattfinden? Darüber diskutierte der Wirtschaftsförderungsverein (WIV) nach Kritik einiger Händler, die wegen des Wiederaufbaus ihrer Geschäftsräume nach der Flut nicht werden teilnehmen können.

 Die Leichlinger Trödeltage sind für Ende August terminiert.

Die Leichlinger Trödeltage sind für Ende August terminiert.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Einzelhändler hatten es im vergangenen Jahr wahrlich nicht einfach – auch in der Blütenstadt nicht: Aufgrund der Pandemie waren die Geschäfte lange geschlossen, diverse Aktionen, die sonst immer einen kleinen Aufschwung im stationären Handel bringen, mussten abgesagt werden. Trotz allem aber zieht der Vorstand des Wirtschaftsförderungsvereins Leichlingen (WIV), der viele dieser Aktionen initiiert, ein versöhnliches Fazit für 2020: Gutscheine im Wert von insgesamt 45.000 Euro, und damit nur 3000 Euro weniger als im Vorjahr, konnten vor allem während des Weihnachtsgeschäfts umgesetzt werden. Ein wichtiger Umsatz, der vor Ort geblieben und nicht in die Nachbarstädte geflossen ist.

Eine zusätzliche Sonderaktion, die eine zehnprozentige Rückerstattung auf den Umsatz gewährte, sei in dieser Zeit besonders gut angenommen worden, berichtet Vorstandsmitglied Lothar Feuser. Auch das Online-Portal „Einkaufen in Leichlingen“ wurde zumindest im ersten Lockdown rege von Händlern und Kunden genutzt worden. Rund 80 Händler seien mittlerweile auf dem digitalen Marktplatz der Blütenstadt zu finden. Zu Hochzeiten des ersten Lockdowns waren 100 Dienstleister auf der Homepage zu finden, die darüber ihren Abhol-, Bestell- und Lieferservice öffentlich kommunizierten.

Im zweiten Lockdown ging die Aktivität deutlich zurück. „Der Auftritt ist in Ordnung, die Frequenz eigentlich gut, aber es könnte noch aktiver genutzt werden, wenn die Händler regelmäßiger ihre Angebote darauf aktualisieren würden“, urteilt Feuser.

Von den traditionellen Veranstaltungen des WIV, etwa das Bratapfelfest, die Mobilshow, der Unternehmensstammtisch, Heimatshoppen und das weihnachtliche Einkaufsvergnügen mit Leichlinger Lichterglanz, konnten nur die letzten beiden Aktionen durchgeführt werden, bedauert Feuser.

Auch in diesem Jahr mussten bereits das Frühlingsfest und die Kunst- und Klangmeile, an denen zwei verkaufsoffene Sonntag angebunden sind, ausfallen. Der nächste Termin ist für Ende August im Rahmen der Leichlinger Trödeltage und des Winzerfestes am 28. und 29. August terminiert.

Aktuell finden die Veranstaltungen statt und damit eigentlich auch der verkaufsoffene Sonntag am 29. August. Doch ausgerechnet der sorgte nun für Redebedarf während der Jahreshauptversammlung des WIV: Denn wie Feuser erklärte, es gab drei Händler „die in der Flut abgesoffen sind und jetzt gegen den verkaufsoffenen Sonntag sind“. Zum Teil könne er die Betroffenen verstehen, die nun mit dem Wiederaufbau ihrer Geschäftsräume zu kämpfen haben und nicht werden teilnehmen können. Zum anderen gebe es aber auch noch alle übrigen Händler, denen es wichtig sei, diesen zusätzlichen Tag zum Verkauf zu haben. „Ein Verzicht aller Händler ist ein Zeichen falscher Solidarität“, betonte Lothar Esser, der sich dafür aussprach, den verkaufsoffenen Sonntag durchzuführen.

Dem stimmten auch einige andere Anwesende zu. Michael Lintz regte an, den verkaufsoffenen Sonntag für eine solidarische Aktion zugunsten der hart betroffenen Einzelhändler-Kollegen zu nutzen. Die Idee kam bei den Anwesenden gut an, sodass der WIV-Vorstand nun über eine geeignete Aktion nachdenkt, um auch jene Händler mit ins Boot zu holen, die aufgrund der Flutschäden noch nicht öffnen können.

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