Bürgermonitor Defibrillator am Bahnhof war Spende

Leichlingen · 2009 wurde das nun verschwundene Gerät im Bahnhofskiosk installiert. Auch dem Feuerwehr-Löschzug 1 war ein Gerät gespendet worden.

 „Defi“-Übergabe 2009 am Bahnhof mit Tobias Gampert, dem damaligen KioskbesitzerRoland Mahl, Rainer Hüttebräucker (vom mittlerweile aufgelösten VVV Leichlingen), Ernst Müller und dem damaligen Stadtentwickler Christian Scheffs (v.l.).

„Defi“-Übergabe 2009 am Bahnhof mit Tobias Gampert, dem damaligen KioskbesitzerRoland Mahl, Rainer Hüttebräucker (vom mittlerweile aufgelösten VVV Leichlingen), Ernst Müller und dem damaligen Stadtentwickler Christian Scheffs (v.l.).

Foto: Peter Thönes

Wohin der Defibrillator, der am Leichlinger Bahnhof vorhanden war, verschwunden ist, wird vorerst ein Rätsel bleiben. Die Senioren Union hatte kürzlich auf das fehlende Gerät aufmerksam gemacht (wir berichteten).

Gelöst ist jetzt aber die Frage, seit wann es ein solches Gerät am Bahnhof gegeben hat und wer es dort anbrachte. Darauf wies ein RP-Leser nun hin: „Das ist damals gespendet worden“, berichtet der Leichlinger am Telefon und erinnert ans Jahr 2007. Damals war am Bahnhof Leichlingen ein Familienvater an Kammerflimmern gestorben. Vermutlich hätte er gerettet werden können, wenn ein Defibrillator griffbereit gewesen wäre, berichtete die Rheinische Post damals.

Zwei Jahre nach dem Vorfall mit dem Patienten der Klinik Roderbirken hatte das Bahnhofskiosk ein solches Gerät bereitgehalten. „Ich möchte hier nicht noch einmal jemanden sterben sehen“, hatte Kiosk-Inhaber Roland Mahl betont. Das gut 1000 Euro teure Gerät stand im Kiosk-Inneren bei Notfällen zwischen fünf und 22 Uhr zur Verfügung. Gestiftet worden war der „Defi“ vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Leichlingen, der Stadtentwicklungsgesellschaft und durch Unterstützung von ortsansässigen Unternehmen. „Ein Defibrillator verbessert die Überlebenschancen von Menschen mit plötzlichem Herzversagen“, hatte bei der Übergabe Tobias Gampert von der Herz-Kreislauf-Klinik Roderbirken betont.

Der Defibrillator alleine rette aber kein Leben: Das Gerät müsse durch einen geschulten Helfer bedient werden, deshalb sei es auch nicht für jedermann zugänglich. Außerdem sei die Vandalismusgefahr zu groß. Falsch machen könne der Anwender des Defibrillators nichts, denn eine Stimme aus dem Gerät gebe Anweisungen, was zu tun sei.

Der damalige Leichlinger Bürgermeister Ernst Müller hatte beim offiziellen Übergabetermin erläutert: „Wir werden nach einer Mitarbeiterschulung auch einen Defibrillator im Rathaus anbringen.“ Auch das Blütenbad verfüge über ein Gerät.

Elf Jahre später hatte sich nun Gert Schulze von der Senioren Union besorgt gezeigt. In Leichlingen herrsche ein „Zustand der Nichtauffindbarkeit“ der lebensrettenden Maschinen. Das hellgrüne, quadratische Logo, das darauf hinweist, dass sich ein Defibrillator in einer Arztpraxis oder einem Geschäft befindet, sei in Leichlingen nicht zu finden. Ein weiteres Problem sei, dass niemand in der Blütenstadt über eine Liste der Arztpraxen und Geschäfte verfüge, in denen ein solches Gerät zu finden ist.

Die Stadt hatte betont, dass es keine gesetzliche Verpflichtung zum Anbringen von Defibrillatoren in der Öffentlichkeit gebe. Dennoch halte sie solch ein Gerät – wie von Ernst Müller damals versprochen – an der Rathaus-Information vor. Auch an anderen Standorten in der Stadt seien die Geräte installiert und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz Ersthelfer geschult worden.

Auf eine Liste mit Defi-Standorten wird die Senioren Union also vorerst verzichten müssen. Auf die Lösung des Rätsels wo der Bahnhofs-Defi abgeblieben ist, wahrscheinlich auch.

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