Fußball Tuspo hat wieder Hoffnung auf den Titel

Langenfeld · Der Tuspo Richrath hatte sich vor dieser Saison in der Kreisliga A verstärkt und den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Dann verlor das Team kurzzeitig die defensive Stabilität. Ein Trumpf: Bislang ist es noch keiner Mannschaft gelungen, einen Punkt vom Schlangenberg mitzunehmen. „Wenn wir so auftreten wie zuletzt, wird es schwer, uns zu schlagen“, sagt Trainer Rudi Mirtic.

 Ausdrucksstark: Rudi Mirtic, hier noch als Trainer des Post SV Solingen, hofft, dass sein Tuspo Richrath in der Kreisliga A zurück in die Meisterspur gefunden hat.

Ausdrucksstark: Rudi Mirtic, hier noch als Trainer des Post SV Solingen, hofft, dass sein Tuspo Richrath in der Kreisliga A zurück in die Meisterspur gefunden hat.

Foto: Eisenhuth, Gregor (GEU)/Eisenhuth, Gregor (geu)

Rückblickend könnte es für den Fußball-Kreisligisten Tuspo Richrath ein entscheidendes Spiel gewesen sein: Denn als das Team von Trainer Rudi Mirtic am 15. Dezember am letzten Spieltag vor der Winterpause den Tabellenführer Spvg. Solingen Wald 03 zu Gast hatte, ging es für die Richrather schon um alles. Im Vorfeld der Partie betrug der Rückstand auf den Spitzenreiter bereits neun Punkte und bei einer Niederlage wäre die Saison, die die Langenfelder so gerne mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bezirksliga beenden würden, wohl schon vor dem Jahreswechsel gelaufen gewesen. Weil Stürmer Alen Vincazovic den Hausherren aber mit seinem späten Treffer einen verdienten 1:0-Sieg sicherte, sind die Richrather nun wieder zurück im Rennen – und dürften die Vorbereitung auf die verbleibenden 15 Saisonspiele am heutigen Dienstag mit der nötigen Hoffnung aufnehmen. „Dieser Sieg war enorm wichtig. Wir waren bissiger und galliger und wollten dieses Spiel einfach gewinnen“, erinnert sich Tuspo-Coach Mirtic.

Der abschließende Sieg zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Richrather mit dem aktuellen vierten Tabellenplatz nicht zufrieden sind. Vor der Saison hatte der Tuspo seine Mannschaft, die schon in der vorangegangenen Spielzeit Vierter geworden war, noch einmal massiv verstärkt und folgerichtig den Aufstieg in die Bezirksliga als klares Ziel ausgegeben. Nach einem gelungenen Start geriet die Mirtic-Elf im Herbst allerdings in eine Krise und gewann von sechs Spielen lediglich zwei, sodass der Rückstand auf das konstant punktende Spitzentrio aus BV Gräfrath, Spvg. Solingen Wald 03 und FC Monheim II fast schon uneinholbar groß geworden zu sein schien.

Mit Heimsiegen gegen die direkten Konkurrenten Gräfrath und zuletzt Wald pirschten sich die Richrather zum Jahresende aber wieder heran. „Jetzt müssen wir zusehen, dass wir unsere Hausaufgaben erledigen und dann da sein, wenn die anderen Mannschaften Federn lassen. Es muss alles passen“, erklärt Mirtic. Während Tuspo gegen Wald schon zweimal gespielt hat, stehen die Rückspiele gegen Monheim und Gräfrath noch aus. Gegen den FCM dürfen die Richrather Anfang März sogar auf ihre Heimstärke bauen, denn bislang ist es in dieser Saison noch keiner Mannschaft gelungen, einen Punkt vom Schlangenberg mitzunehmen. Noch wichtiger sind für Trainer Mirtic aber die vielen Spiele gegen die schlechter platzierten Mannschaften: „Entscheidend wird sein, wie wir uns gegen die Mannschaften, die unter uns stehen, verkaufen.“

Gleich zum Auftakt steht für Tuspo am 2. Februar das Stadtderby gegen die Zweitvertretung des SSV Berghausen auf dem Programm, gegen die die Richrather im Hinspiel mit 0:1 den Kürzeren zogen. „Da haben wir noch eine Rechnung offen“, sagt Mirtic. Gut für die heimstarken Richrather: Die ersten vier Spiele im Jahr 2020 werden alle am Schlangenberg ausgetragen. Und während in Anadolu-Munzur Solingen und dem VfL Witzhelden nach dem Auftakt gegen Berghausen zwei weitere Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte warten, folgt danach schon das wichtige Duell mit Monheim (1. März).

Beim Personal hat sich über die Feiertage nicht viel getan: Weder holten die Richrather neue Spieler dazu, noch hat jemand den Verein verlassen. Allerdings kehren in Marius Lindemann, Maximilian Armerding, Dennis Wirtz, Patrick Lier und Andre Baier wichtige Akteure nach Verletzungen zurück. Vor allem Mittelfeldmotor Baier, der im Sommer vom VfB Langenfeld nach Richrath gewechselt war, bewies beim Saisonstart bereits seine Qualitäten und steuerte in den ersten vier Spielen sechs Tore bei, ehe ihn eine Schambeinentzündung lange außer Gefecht setzte. „Er ist bei uns mit der Älteste und war auch wegen seiner Robustheit kaum zu ersetzen“, sagt Mirtic. Generell freut sich der Trainer über alle Rückkehrer: „Zu Saisonbeginn mussten wir teilweise sogar Spieler aus dem Spieltagskader streichen, und zum Jahresende hin waren wir dann froh, wenn wir überhaupt 14 oder 15 zusammenbekommen haben. Wenn jetzt die Verletzten zurückkommen, dann haben wir auch wieder mehr Qualität in der Mannschaft und einen schärferen Konkurrenzkampf.“

Entscheidend sei es darüber hinaus vor allem, die defensive Stabilität der letzten Spiele auch ins neue Jahr zu transportieren. „Vorne machen wir durch unsere hohe individuelle Qualität eigentlich immer unser Tor. Aber es müssen auch alle bereit sein, mit zu verteidigen. Diese defensive Grundordnung ist uns zwischendurch verloren gegangen, aber wir haben sie gegen Ende des Jahres auch wiedergefunden. Wenn wir so auftreten wie zuletzt, dann wird es schwer, uns zu schlagen“, sagt Mirtic. Die Hoffnung ist bei den Richrathern jedenfalls noch da, vor allem dank des Sieges kurz vor Weihnachten.

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