Boxen Premierensieg unter neuem Trainer

Monheim · Ercan Tuncel gewann jetzt in Frechen seinen achten Kampf als Profi.

 Klarer Sache: Ercan Tuncel hatte den Kampf gegen den Bosnier Edis Dzambas nach ein paar Startschwierigkeiten ganz gut unter Kontrolle.

Klarer Sache: Ercan Tuncel hatte den Kampf gegen den Bosnier Edis Dzambas nach ein paar Startschwierigkeiten ganz gut unter Kontrolle.

Foto: Irina Mirja Fotowelt

Wer im Boxen erfolgreich sein will, muss nicht nur physisch mithalten können, sondern auch mental auf der Höhe sein. In den vergangenen Monaten trainierte der Monheimer Profi Ercan Tuncel (26) mitunter sogar drei Mal täglich, um für den nächsten Kampf im Mittelgewicht (bis 72,6 Kilogramm) gerüstet zu sein. Dass in dieser Phase lange weder ein Kontrahent noch ein konkreter Kampftermin feststand, erhöhte nicht gerade die Motivation – eine zusätzliche Herausforderung. Obwohl Tuncel seinen Kontrahenten dann tatsächlich erst drei Tage vor dem Duell kennenlernte, konnte er sich jetzt durchsetzen. Gegen den Bosnier Edis Dzambas gewann Ercan Tuncel in Frechen bei der „Cologne Fight Night“ letztlich ungefährdet durch technischen K.o. in der vierten Runde.

Die Bilanz des 21 Jahre jungen Talents Dzambas war bislang eher bescheiden, denn er verlor die meisten seiner Profi-Kämpfe. Gegen den erfahrenen Kölner Kouami Folly Kuegah hatte der Bosnier zuletzt allerdings eine herausragende Leistung gezeigt und nach einem Kampf über zehn Runden lediglich nach Punkten den Kürzeren gezogen. „Normalerweise ist Edis kein Maßstab für mich und ich will grundsätzlich gegen bessere Gegner antreten. Diesmal waren die Voraussetzungen nicht einfach, aber ich habe meinen Job gemacht“, fand Tuncel.

Seit mehreren Monaten trainiert er unter Sükrü Aksu (51), der unter anderem Manuel Charr (syrischer Boxer mit deutscher Lizenz) zum Weltmeister-Titel im Schwergewicht führte. Aksu veränderte zum Beispiel die Kampfstellung und Kampfführung von Tuncel, der dafür eine einfache Erklärung hat: „Früher setzte ich meine Schläge vor allem gegen den Kopf des Gegners. Wenn ich mich stärker auf den Körper meines Kontrahenten konzentriere, geht ihm irgendwann die Kraft aus und er fällt zu Boden.“

Tuncel erlebte gegen Dzambas einen recht holprigen Start, weil er in der ersten Runde einige Schläge einstecken musste. Anschließend stabilisierte sich der Monheimer jedoch und in der dritten Runde setzte Tuncel einen harten Schlag gegen die Leber des Bosniers, der dann in der vierten Runde aufgeben musste. Ercan Tuncel konnte acht seiner bisher neun Profi-Kämpfe für sich entscheiden und er gehört zu den aufstrebenden Boxern in Deutschland. Der Monheimer wird jetzt erst einmal ein paar Tage ausspannen, bevor sein Management auf die Suche nach neuen Gegnern geht.

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