Handball Achtung: SGL zerlegt Drittliga-Absteiger

Langenfeld · Handball-Oberligist Langenfeld gewann bei der DJK Adler Königshof deutlich mit 32:21. Einstellung und Abwehrarbeit waren sehr stark. Keeper Tobias Geske verdiente sich das Prädikat Extra-Klasse.

 Mein Reich: Tobias Geske erklärte sein Tor wenigstens phasenweise zum Sperrgebiet.

Mein Reich: Tobias Geske erklärte sein Tor wenigstens phasenweise zum Sperrgebiet.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

So sieht wohl ein Einstand nach Maß aus. Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL), der angesichts beträchtlicher personeller Probleme mit leichten Bauchschmerzen zur Partie beim Drittliga-Absteiger DJK Adler Königshof gefahren war, hatte nach 60 erstaunlichen Minuten einen klaren 32:21 (13:9)-Sieg im Gepäch. Selbst SGL-Trainer Leszek Hoft war nach dem Start in die neue Saison verblüfft: "Hätte mir das einer vorher gesagt, hätte ich es nicht geglaubt." Der Erfolg kam aber keineswegs als Zauberei daher, denn er war das Produkt einer konzentrierten Leistung. Hoft: "Da muss ich der ganzen Mannschaft ein Lob aussprechen. Wir haben die Taktik gut umgesetzt und die Einstellung hat gestimmt. Das hat Spaß gemacht."

Langenfeld gefiel als Einheit – obwohl Dawid Rosiak (verletzt/Knöchel), Dustin Thöne (Beruf), Tim Schickhaus (Schulter) und Lars Oberdick (Knie/soll Karriere beenden) nicht zur Verfügung standen. Auf der anderen Seite gab es ein paar herausragende Kräfte. Dazu gehörte zuerst Keeper Tobias Geske, dessen brillante Leistung mit 27 abgewehrten Würfen den Langenfelder Coach ins Schwärmen brachte: "Weltklasse." Hinter einer starken Deckung trieb der 26-Jährige die Hausherren an den Rand der Verzweiflung. Vorne zog Regisseur André Eich die Fäden und setzte seine Mitspieler geschickt ein. Von der Zulieferung profitierte nicht zuletzt der vorne wie hinten überzeugende Kreisläufer Andreas Nelte, der drei Treffer erzielte und an allen Siebenmetern für die SGL beteiligt war. Matthias Herff, mit acht Toren der beste Gäste-Werfer, brachte seine Schnelligkeit gewinnbringend ein.

Bis zum 5:5 (12.) und 8:7 (20.) blieb das Spiel ausgeglichen, ehe sich die Waage zu neigen begann. Das 13:9 (30.) zur Pause nahm Langenfeld gerne an, jedoch noch nicht als ausreichendes Polster mit in die Kabine. "Wir haben uns vorgenommen, ganz ruhig zu bleiben und konsequent weiterzumachen", betonte Hoft, dessen Mannschaft den Plan direkt umsetzen konnte. Beim 17:12 (40.) betrug der Vorsprung fünf Treffer und beim 25:18 (50.) stand der Gewinner vorzeitig fest.

Die Hausherren, deren neue Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Leuten nicht optimal zu funktionieren schien, versuchten es unter anderem mit Sonderbewachungen für SGL-Spielmacher Eich und Christian Majeres aus dem rechten Rückraum. Beide Maßnahmen gingen daneben, weil Langenfeld die richtigen Antworten fand und später vermehrt über Gegenstöße zu einfachen Treffern kam. Damit niemand abheben möge, machte Leszek Hoft nachher auf die erkannten Mängel aufmerksam: "Es waren wirklich sehr gute Aktionen dabei. Und wir haben fast keinen technischen Fehler gehabt. Aber es war manchmal ein bisschen zerrissen – typisch für das erste Saisonspiel. Wir müssen noch am Wurfblock arbeiten, noch schneller umschalten und noch mehr Druck machen." Selbstredend war das 32:21 trotzdem ein Einstand nach Maß.

SG Langenfeld: Hanke, Geske – Majeres (5), Wolter (1), Preissegger (1), Justen, Eich (5/4), Klimke (4), Pake (2), Herff (8/1), Boelken, Stolley (3), Nelte (3).

(RP)
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