Fußball Ärgerlich: SSV drei Minuten im Tiefschlaf

Langenfeld · Fußball-Bezirksligist Berghausen hielt in der zweiten Runde des Niederrheinpokals gegen den VfB Homberg gut mit und führte zur Pause mit 2:1. Doch ein Doppelpack nach dem Wechsel war für den Außenseiter der Anfang vom Ende – 2:5.

 Bedrängt: Dennis Herhalt (rechts) konnte sich trotzdem als Doppel-Torschütze für die gut auftretenden Berghausener auszeichnen.

Bedrängt: Dennis Herhalt (rechts) konnte sich trotzdem als Doppel-Torschütze für die gut auftretenden Berghausener auszeichnen.

Foto: Ralph Matzerath

Für Siegfried Lehnert gab es nur einen Grund zum Ärgern. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SSV Berghausen flog mit seinem Team nach einem 2:5 (2:1) gegen den VfB Homberg in der zweiten Runde aus dem Niederrheinpokal. Dabei stimmte die Leistung der Gastgeber – und lange schien sogar eine Überraschung gegen den Oberligisten im Bereich des Möglichen. Doch den Start in die zweite Halbzeit verschlief Lehnerts Team. Zweimal bekam der SSV den Ball nach einer Ecke nicht geklärt und die Gäste erzielten aus dem Gewühl fast mühelos das 2:2 (47.) und 2:3 (48.). "Das ist zu einfach", rief der Coach über den ganzen Platz.

Innerhalb von Sekunden war eingerissen, was die Berghausener in Halbzeit eins mit viel Einsatz und Laufbereitschaft aufgebaut hatten. Die zwei Klassen höher spielenden Gäste fanden kaum einmal ein Mittel gegen die gut stehende SSV-Defensive. Und wenn die Hausherren den Ball schnell nach vorne brachten, war dort in Dennis Herhalt ein eiskalter Abnehmer. Den Pass von Anatoli Golenko verwandelte Herhalt zum frühen 1:0 (4.).

Homberg hatte als zwei Klassen höher angesiedelte Elf naturgemäß mehr Ballbesitz, aber nur wenig echte Torchancen. Eine Doppel-Gelegenheit vereitelten SSV-Keeper Oliver Wazakowski und der Pfosten (18.). Dann traf Gäste-Kapitän Almir Sogolj nach einem Konter zum 1:1 (27.). Berghausen schlug allerdings zurück. Christian Lehnert produzierte eigentlich nur einen weiten Befreiungsschlag, doch Herhalt stand erneut besser als seine Gegenspieler und verwandelte den Ball per Direkt-Abnahme über den herauseilenden Schlussmann zum 2:1 – ein Treffer der Marke "Traumtor" (27.). Homberg wirkte von nun an echt gelähmt und die einzig nennenswerte Szene vor der Pause hatte ebenfalls der SSV. Fabian Ipsa (am Torwart gescheitert) und Herhalt (vorbei) verpassten unmittelbar vor dem Wechsel das 3:1 (45.+2).

Womöglich wäre alles anders gelaufen, wenn die Gastgeber mit zwei Treffern Vorsprung in die Pause gegangen wären. So gabs den Doppelschlag durch Cengizhan Erbay (47.) und Thomas Schlieter (48.) zum 2:3, der fast die Entscheidung war. Berghausen gab sich zwar nicht auf, hatte aber auch nicht mehr viel anzubieten. Homberg kümmerte sich vor allem um Herhalt jetzt viel besser. Vorne traf der Oberligist durch Sogolj zum 2:4 (64.) und durch Janis Timm zum 2:5 (76./Elfmeter nach Handspiel von Ipsa).

"Mir war klar, dass die wütend aus der Kabine kommen würden. Wir wollten die ersten fünf, zehn Minuten überstehen. Nichtsdestotrotz bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden", fand Coach Lehnert, dessen überwiegend sehr junges Team sich als Außenseiter insgesamt gut verkaufte. Selbst mit dem 34-jährigen Routinier André Köhler hatte die Startelf der Hausherren nur ein Durchschnittsalter von 22,53 Jahren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort