Fußball Titelverteidiger draußen: Baumberg fehlten die Mittel und die Wirkung

Monheim · Fußball-Oberligist scheiterte nach einer schwachen Leistung in der zweiten Runde des Niederrheinpokals mit einem 0:1 beim Landesligisten Cronenberg.

 Versteht ihr das? Baumbergs Trainer Markus Kurth, Co-Trainer Redouan Yotla und Torwart-Trainer Michael Zeiher (von rechts) konnten mal wieder kaum glauben, was ihnen die Mannschaft im Spiel präsentierte.

Versteht ihr das? Baumbergs Trainer Markus Kurth, Co-Trainer Redouan Yotla und Torwart-Trainer Michael Zeiher (von rechts) konnten mal wieder kaum glauben, was ihnen die Mannschaft im Spiel präsentierte.

Foto: Ralph Matzerath

Vielleicht muss der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) doch besser auf sich aufpassen. In der Meisterschaft gabs aus den ersten sechs Spielen noch keinen Sieg, sodass die Elf des neuen Trainers Markus Kurth wohl längere Zeit unten angesiedelt sein wird. Und dann verpasste Baumberg gestern auch eine Chance, zumindest was fürs Selbstvertrauen zu tun. Der Schuss, der ohnehin praktisch nicht stattfand, ging allerdings nach hinten los. Die Sportfreunde verloren als Titelverteidiger in der zweiten Runde des Niederrheinpokals beim Landesligisten Cronenberger SC mit 0:1 (0:0). Kurth wirkte konsterniert: "Alle reden immer davon, wie gut wir sind. Und dann passiert so etwas." Weil die Gäste ihre Zugehörigkeit zu einer höheren Klasse kaum nachzuweisen wussten, war das Aus unter dem Strich nicht unverdient.

Die ersten paar Minuten sahen standesgemäß aus, weil Baumberg einen sehr konzentrierten Eindruck machte und die Hausherren in deren eigener Hälfte früh beim Aufbau störten. Das Grundübel war allerdings auch hier schon auszumachen, weil die eigenen offensiven Aktionen oft zu harmlos ausfielen. Dabei gab es einerseits zahlreiche Fehler im Aufbau. Andererseits rannten die Sportfreunde beständig ins Abseits – und erstaunlich viele Flanken endeten im Nichts.

Trotzdem bekam der Oberligist die eine oder andere Gelegenheit – wie bei den Versuchen von Ali Daour (9./23.) oder der Szene für den ansonsten fast abgetauchten Regisseur Sebastian Schweers, in dessen Versuch sich die komplette Cronenberger Abwehrreihe warf (28.). Nach dem Seitenwechsel trieben es die Baumberger allerdings deutlich toller, weil sie sich zunächst den entscheidenden Patzer erlaubten. Cronenbergs Philipp Kasperek durfte nach einem Einwurf aus rund 20 Metern Distanz in aller Ruhe zielen und er nutzte die Gunst der Stunde –1:0 für den Landesligisten (48.). Acht Minuten vor dem Abpfiff erklärte der Torschütze seinen feixenden Mannschaftskollegen bei der Auswechslung grinsend, wie alles gekommen war: "Ich hab es einfach probiert, irgendwie."

Der Spaß war den Gästen zu diesem Zeitpunkt längst und gründlich vergangen. Erst schien Kurths Elf wie paralysiert zu sein, ehe sie sich ein bisschen aufrappelte und was Ähnliches wie den Willen zur Wende zeigte. Was trotzdem blieb, war die fast erschütternde Schwäche im Abschluss. Höhepunkt: Als die Vorlage von Ali Daour von rechts hereinkam, stand zuerst Louis Klotz frei und scheiterte am glänzend reagierenden Torhüter der Hausherren (70.). Den Nachschuss drosch dann Ivan Pusic in den Wuppertaler Himmel – und vorbei waren alle Hoffnungen der Gäste. "Wir zerstören und immer wieder selbst, was wir uns gerade aufgebaut haben", urteilte Kurth, "das ist am Ende auch wieder eine Frage der Qualität." Das zarte Pflänzchen Hoffnung, nach dem beachtlichen 3:3 zuletzt in der Meisterschaft bei TuRU Düsseldorf entstanden, droht rasch wieder zu verkümmern.

(RP)
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