Monheim Neue Feuerwache: Die Wände stehen

Monheim · Ein Jahr nach der Grundsteinlegung sind im neuen Monheimer Feuerwehrgebäude an der Paul-Lincke-Straße  fast alle Wände eingezogen

 Die Ausfahrt  der Feuerwehr führt durch ein Baugerüst.

Die Ausfahrt  der Feuerwehr führt durch ein Baugerüst.

Foto: RP/Heike Schoog

Wenn die Feuerwehr Monheim ausrückt, nutzt sie die Baustellenausfahrt. Doch das Provisorium an der Paul-Lincke-Straße hat bald ein Ende. Ein Jahr nach der Grundsteinlegung sind hinter der bereits verklinkerten Fassade auf drei Etagen fast alle Wände eingezogen. Die Firma Implenia baut auf dem alten Gelände einen dreimal so großen Komplex wie die bestehende Wache. „Diesen Platz brauchen wir auch“, erklärt Hartmut Baur, der den Bau als Leiter der Monheimer Feuerwehr koordiniert. „Wir sind seit 40 Jahren im alten Gebäude, aber das Personal hat sich fast verdreifacht.“ Zu Beginn haben dort 55 Haupt- und Ehrenamtliche gearbeitet. Heute sind es insgesamt 145 Haupt- und Ehrenamtliche. Hinzu kommen 45 Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr, Tendenz steigend. Auch der Fuhrpark ist von damals neun auf mehr als 20 Fahrzeuge gewachsen.

Vom künftigen Haupteingang führt eine Treppe in die fast fertige Tiefgarage. Ab 2020 können dort sowohl Mitglieder der Feuerwehr als auch Anwohner parken. In einem großen Loch in der Decke am hinteren Ende der Tiefgarage steht der Kran, der aus dem Innenhof die Baumaterialien in die oberen Geschosse hebt.

Wenn die neue Wache fertig ist, ziehen die Einsatzwagen in die sechs Meter hohen Hallen im Erdgeschoss. Aus vier der 23 Hallen gelangen die Fahrzeuge direkt auf die Straße, alle anderen  fahren über den Hof durchs große Tor. Für die Rettungswagen gibt es künftig einen abgetrennten Desinfektionsbereich. In einem Werkstatt- und Lagertrakt werden Atemschutzwerkstatt, Schlauchaufbereitung, Schreinerei, Schlosserei Elektro- und Funkwerkstatt untergebracht.

Neu ist unter anderem die so genannte Schwarz-Weiß-Trennung, mit der die Feuerwehr künftig Hygieneanforderungen erfüllt. Wenn die Feuerwehrleute von ihren Einsätzen kommen, können sie die mit Ruß, Öl oder Bindemitteln verschmutzte Kleidung im Schwarzraum zur Reinigung ausziehen, duschen und im Weißraum ihre Alltagskleidung anziehen. Im Werkstatt- und Lagertrakt gibt es die gleiche Trennung.

In der ersten Etage werden derzeit die Räume für die Verwaltung ausgebaut, in der zweiten Etage nehmen Technikräume, Einsatzzentrale, Ruheräume, Sozialräume und Küche Gestalt an. Die Mitglieder der Feuerwehr haben sich neben mehr Aufenthaltsräumen einen größeren Fitnessraum gewünscht – den bekommen sie auch. „Mit Möglichkeiten zum Crossfit, dem modernen Zirkeltraining“, sagt Baur. Bei den Planungen haben sich Mitglieder von Jugendfeuerwehr, Hauptwache und Freiwilliger Feuerwehr beteiligt. „Deshalb freuen sich alle auch schon auf die neue Wache. Das gibt uns ein sehr positives Gefühl“, sagt Baur und grüßt einen Fliesenleger. „Die Feuerwehr ist ein 24-Stunden-Betrieb, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt. Unsere Leute müssen sich wohlfühlen können“, erklärt Baur.

Die Schläuche der Feuerwehr werden künftig in einer großen Reinigungsanlage gesäubert und getrocknet. Im neuen sechsgeschossigen Turm der Wache ist Platz für eine kleine Feuerwehrschule mit Klettergerüst, verschiebbaren Wänden, klemmenden Türen und Nebelmaschine. Dort können die Einsatzkräfte üben. „Vor allem die Ehrenamtlichen fühlen sich danach im Ernstfall sicherer“, weiß Baur.

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