Mitmachen Lions-Club sorgt für Sachkunde mit Pfiff

Monheim · „Klasse 2000“, das klingt zwar nach „old school“, doch das dahintersteckende Projekt modernisiert den Unterricht – zum Beispiel an der Monheimer Lottenschule.

 Jonas, Vanessa, Emilia, Alexander (v.l.) und Lottenschullehrerin Annika Büskens mit dem Maskottchen des „Klasse 2000“-Projekts.

Jonas, Vanessa, Emilia, Alexander (v.l.) und Lottenschullehrerin Annika Büskens mit dem Maskottchen des „Klasse 2000“-Projekts.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Seit dem Jahr 2012 unterstützt der Monheimer Lions-Club „Alte Freiheit“ das Projekt „Klasse 2000“. Bei dem von der Wohltätigkeitsorganisation deutschlandweit geförderten Unterrichtsprogramm werden Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet. „Wir haben alle Grundschulen zu einem Informationsabend eingeladen“, erzählt Christa Steinbüchel vom Monheimer Lions-Club. Doch nur die Lottenschule zeigte sich interessiert an dem Projekt. Mittlerweile sind fast acht Jahre vergangen. „Die Lottenschule ist inzwischen gut versorgt“, freut sich Christa Steinbüchel.

Neuerdings nimmt auch die Armin-Maiwald-Schule teil an dem Projekt, das von einem Lungenfacharzt entwickelt wurde. „Jede Klasse wird abgeholt und aufgefangen“, weiß Lehrerin Annika Büskens. So lernen die Schüler verschiedene in den Unterricht integrierte Themen kennen, wie etwa „Gesund essen und trinken“, „Bewegen und entspannen“, „Sich selbst mögen und Freunde haben“, „Probleme und Konflikte lösen“ sowie „Kritisch denken und Nein sagen, zum Beispiel zu Alkohol und Drogen“. Jedes Thema wird von im Rahmen von „Klasse 2000“ zertifizierten Gesundheitsförderern eingeleitet, die dazu extra in die Grundschule kommen.

„Es ist ein Programm für alle Sinne“, meint Steinbüchel. Und das bleibt den Schülern auch lebhaft in Erinnerung. Auf die Frage, was ihnen am besten gefallen hat, wollen die Schüler der Klasse 4 b nicht mehr aufhören zu erzählen. „Am meisten Spaß hat mir das Spiel gemacht, das wir gespielt haben“, erzählt Alina Storch. „Da sind wir durch den Magen gegangen und bei der Toilette herausgekommen. Und die Toilette war Frau Büskens.“ Der Weg der Nahrung wurde dabei ergründet. Laura ist das Brot kauen in Erinnerung geblieben. „Es hat geschmeckt“, sagt sie und Rabea ergänzt: „Wir haben 100 bis 150 Mal gekaut. Es wurde immer matschiger.“ Paula fand das Thema Atmung interessant. „Wenn man sich nicht so gut fühlt, soll man tief ein- und ausatmen“, erklärt sie. „Wir haben auch geguckt, wieviel die Luft wiegt.“ Außerdem wurde ein Experiment gemacht. „Wir haben durch ein Röhrchen durchgeblasen, und dann ist ein Ball hochgeflogen“, erzählt Malin. Raphael und Annika fanden die Geschichte am schönsten, bei der Fäden zwischen den Schülern gespannt wurden. „Dabei ging es um die Verbindungen im Gehirn“, erzählt Annika. Jonas Motsch dagegen erklärt: „Mir hat am meisten Spaß gemacht, als wir mit dem Stethoskop das Herz hören durften.“

Lehrerin Annika Büskens freut sich über die Begeisterung ihrer Schüler. „Die sind immer total dabei.“ Aktuell geht es in der Klasse 4 b um die Bildschirmmedien, und alle erzählen, wann und wie lange sie fernsehen oder mit dem Computer oder Handy zugange sind. „Ich finde das Unterrichtsprogramm total toll“, sagt Büskens, „die Themenhefte für die Stunden sind für Lehrer gut aufgearbeitet.“ Die Themen seien sehr aktuell und gehörten in den Sachkundeunterricht. „Ich finde das sehr bereichernd.“

Natürlich wird das Unterrichtsmaterial auch regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert, wie Christa Steinbüchel betont. Und weil sich die Schüler von dem Programm so begeistern lassen, zeigt es auch eine nachhaltige Wirkung, wie die Lions-Frau versichert: „Es ist statistisch nachgewiesen, dass Kinder aus dem Klasse-2000-Projekt später weniger anfällig für Drogen oder das Rauchen sind.“

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