Einkaufen Rosenkohl: Vielseitig und gesund

Langenfeld/Haan · Das Wintergemüse enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Angebaut wird es nur noch von einem hiesigen Landwirt.

 Der Langenfelder Landwirt Mirko Marseille mit selbstangebautem Rosenkohl.

Der Langenfelder Landwirt Mirko Marseille mit selbstangebautem Rosenkohl.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Herbst/Winter hat er Saison: der Rosenkohl. Dieses typische Wintergemüse ist äußerst gesund, enthält es doch die Vitamine B1, B2, C und das Provitamin A. Außerdem sind die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium und Eisen enthalten. Rosenkohl ist ein schon sehr altes Gemüse. „Es wurde vor etwa 500 Jahren von den Holländern aus den spanischen Kolonien mitgebracht“, erklärt Sven Lucht vom Naturkostladen Rheinkiesel in Langenfeld. Lucht bezieht das Kohlgemüse nach eigenen Angaben von einem Bauern vom Niederrhein.

In Bio- und Naturkostläden sind oft auch noch die alten, ursprünglichen Sorten, wie Harald, Wilhelmsburger oder Igor erhältlich, während man in Discountern oft Hybridware bekommt – genetisch verändert, damit alle Rosenkohlköpfe gleich groß sind. Am häufigsten kommen die geschlossenen grünen Rosenkohlköpfchen vor, aber es gibt auch alternative Sorten, wie den lila-bläulichen Flower Sprout, der offene Blätter hat und tatsächlich wie eine Rose aussieht.

Rosenkohl kann den ganzen Winter über geerntet werden. So wie es Mirco Marseille tut, der als einziger Landwirt im Raum Langenfeld/Monheim/Hilden noch selbst Rosenkohl anbaut. „Wir fangen an zu ernten, wenn es kühl wird“, sagt er. Bis März kommt das Gemüse frisch vom Feld in den Hofladen oder auf die Marktstände. „Wir ernten nur von Hand“, betont Marseille.

Im Hofladen von Bauer Lümmel in Haan ist ebenfalls Rosenkohl zu haben. „Er wird sehr oft nachgefragt“, sagt Inhaber Thorn Steins. Er selbst baut kein Gemüse an, sondern kauft es zu. Die meisten Landwirte in der Region haben den Gemüseanbau inzwischen aufgegeben, wie Kreislandwirt Josef Aschenbroich bedauert: „Die Leute wollen billiges Gemüse und kaufen das im Ausland produzierte im Discounter.“ Für die regionalen Landwirte lohnt sich der Anbau von Gemüse nicht mehr, denn, wie Aschenbroich weiß: „Gemüseanbau ist Knochenarbeit.“

Dabei ist Gemüse eine wertvolle Lebensgrundlage, die unsere Wertschätzung verdient. So ist auch der Rosenkohl mehr als nur ein Vitaminlieferant. Unzählige Rezepte verwandeln die winzigen Kohlköpfchen in köstliche Geschmackserlebnisse. Ganz klassisch wird Rosenkohl im Rheinland vor allem mit Speck zubereitet, aber es gibt inzwischen fantasievolle Variationen, wie auch Sven Lucht weiß: „In diesem Jahr wird Rosenkohl gerne vorgekocht und dann zusammen mit Walnüssen oder Maronen, mit Speck oder Räuchertofu auf einem Backblech fertig geröstet.“ In Lohmanns Restaurant Gravenberg in Wiescheid wird Rosenkohl ganz deftig mit Maronen und Kartoffeltalern zur Gänsekeule serviert. Eine ungewöhnliche Zubereitungsmethode ist wohl die Rosenkohl-Pizza. Zwiebel andünsten, Rosenkohl hinzu und ein wenig vorgaren. Dann auf die vorbereitete Pizza geben und backen.

„Was in den letzten Jahren auch sehr beliebt ist, ist Rosenkohl mediterran, mit Parmesankäse überbacken“, sagt Sven Lucht. So dürfte wohl für jeden das richtige Rezept dabei sein, das den Rosenkohl zum gesunden Lieblingsgemüse werden lässt.

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