Jugendschutz In dieser Session gibt’s Schulhofsperren gegen den Suff

Langenfeld · Die Stadt Langenfeld setzt auf die Zusage der Schulen, den Unterricht an Altweiber bis 13 Uhr fortzuführen.

Damit sich Bilder wie nach dem  Karnevalszug  am 25. Februar 2017 nicht wiederholen, soll der Schulhof des Konrad-Adenauer-Gymnasiums an den jecken Tagen gesperrt werden. 

Damit sich Bilder wie nach dem  Karnevalszug  am 25. Februar 2017 nicht wiederholen, soll der Schulhof des Konrad-Adenauer-Gymnasiums an den jecken Tagen gesperrt werden. 

Foto: Patrick Schüller

  Altweiber geht es rund in Langenfeld. Das wissen Jugendliche der heimischen Schulen, aber auch die, die von außerhalb kommen. Damit an diesem Tag nicht wieder der Schulhof des Konrad-Adenauer-Gymnasiums geräumt werden muss (wie 2017: 300 Schüler, 2018: 500), betrunkene Jugendliche wie in  den Jahren zuvor an Eltern oder Notarzt übergeben werden müssen, hat die Stadt einen Katalog zusammengestellt, wie dies verhindert werden  kann. Ordnungsamtschef Christian Benzrath hat ihn nun im Fachausschuss des Rates vorgestellt.

Im vergangenen Jahr, so berichtet Benzrath, habe es an Altweiber sieben Polizeieinsätze allein in der Zeit zwischen 15 und 15.45 Uhr gegeben. Etliche Jugendliche mussten völlig betrunken vom Schulgelände getragen werden. Der Platz wurde geräumt, der Weg zum Rathausplatz übers Sändchen gesperrt. „Eine Flasche Wodka trinken Jugendlich mitunter an diesem Tag“, weiß Benzrath. Das sei ekelhaft.  Er räumte im Ausschuss auch mit der Annahme auf, dass die meisten Jugendlichen von außen kämen. „Das stimmt so nicht. Zwei Drittel der Jugendlichen kommen aus Langenfeld, die Hälfte vom KAG.“ Der Jurist begrüßt deshalb, dass der Unterricht laut Beschluss der Schulkonferenzen am Altweibertag erst um 13 Uhr endet. An allen Schulen. Damit würden die Veranstaltungen  entzerrt. Denn um 11 Uhr beginnt die offizielle Altweiberparty am Rathaus. Sie endet meist gegen 14/14.30 Uhr.

Jetzt soll das Gelände des Konrad-Adenauer-Gymnasiums an Altweiber und am Karnevalssamstag mit Drängelgittern abgesperrt werden (bis 17 Uhr). Auch der Schulhof der Prismaschule, der als Ausweichtreffpunkt infrage kommt, wird laut Benzrath beobachtet. Der Freizeitpark soll am jecken Donnerstag ebenfalls geschlossen werden. Am Karnevalssamstag werde dort kontrolliert.

„Wir haben Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Mit Schule, Eltern, Jugend- und Ordnungsamt sowie mit der Polizei“, berichtet der Amtsleiter. Noch in diesem Monat sollen die Infokampagnen zur Prävention starten, die dann bis Februar weitergehen. Dabei sollen auch Eltern geworben werden, die als „Hingucker“ an den kritischen Tagen unterwegs sind. Sie sollen Ansprechpartner für Jugendliche und auch Helfer sein, die sich umschauen und bei Not zur Stelle sind. Zuvor sollen sie von der Stadt eine Erste-Hilfe-Ausbildung bekommen. Engagiert werde zudem ein privates Sicherheitsunternehmen. Unterwegs ist auch der städtische Sozialdienst.

2000 Euro Zusatzkosten für den Jugendschutz entstehen der Stadt an jedem der beiden Tage, erläuterte Benzrath auf Nachfrage der CDU.  Der SPD erläuterte er, dass neben der Absperrung weitere Punkte zum Jugendschutz-Konzept gehören. Die Prävention beginnt mit Testkäufen in Supermärkten und Kiosken, Rucksäcke werden nach wie vor auf Alkohol untersucht,  Anlaufstellen für „fertige Jugendliche“ werden geöffnet. „All das habe es in den Jahren zuvor auch gegeben. Aber es hat nicht ausgereicht“, sagt Benzrath.

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