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Baumberg Freiwillige sammeln 30 Kubikmeter Abfall ein

Baumberg · Die Rheinufersäuberung hat eine lange Tradition in Baumberg. Seit zehn Jahren beseitigen die Bürgervereine aus Baumberg und Urdenbach wild entsorgten Müll.

Autoreifen, Kanister, Plastiktüten - Helmut Heymann fallen auf Anhieb einige Sachen ein, die entlang des Rheinufers zu finden sind. Während im Hintergrund dutzende freiwillige Helfer den gesammelten Müll in große Container werfen, erzählt der Vorsitzende des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB) von den Kuriositäten, die im Zuge der Rheinufersäuberung bereits aufgelesen und entsorgt worden sind. "Der Höhepunkt war wohl ein ausrangierter Whirlpool, den wir 2012 gefunden haben", sagt der 61-Jährige. "Es ist manchmal unglaublich, was die Leute in der Natur abladen."

Am Samstag hatten die rund 150 ehrenamtlichen Helfer allerdings vergleichsweise wenig zu tun. Weil es schon länger kein größeres Hochwasser gab, hält sich die Verunreinigung des Baumberger und Urdenbacher Ufers in Grenzen. Trotzdem kamen auch dieses Mal knapp 30 Kubikmeter Müll zusammen. Alte Fahrräder, Schuhe, Flaschen in allen Formen und Farben sowie ein derangierter Anglerstuhl landen unter anderem in den Containern, die neben Haus Bürgel aufgebaut sind. Das ehemalige Römerkastell dient den Organisatoren als Endstation der Sammelroute.

Insgesamt haben die Freiwilligen am Samstagvormittag etwa 6,5 Kilometer des Ufers gesäubert. Das geschieht in einer Kooperation zwischen BAB und ABVU — und ein paar Monheimer sind auch dabei. Der Allgemeine Bürgerverein Urdenbach (ABVU) ist im Grunde das Pendant zum BAB. In Gruppen aufgeteilt gehen die ehrenamtlichen Müllmänner und -frauen durch verschiedene Teilabschnitte — mit Müllsächen und Arbeitshandschuhen im Gepäck. "Ein bisschen sauberer ist es auf jeden Fall geworden", freut sich Arnold Sevenich, Vorsitzender des ABVU. "Der Aufwand hat sich gelohnt." Bei dem schönen Wetter mache die Arbeit gleich doppelt Spaß: "Im Grunde war es fast wie ein Spaziergang." Das ist freilich beschönigend formuliert. Trotz der frühsommerlichen Witterung haben die Helfer alle Hände voll zu tun. Der gesammelte Unrat kommt zunächst in den Sack und dann auf einen Anhänger, der per Quad zur Sammelstelle an Haus Bürgel gezogen wird. Den Abtransport übernimmt der Betriebshof der beiden Städte. "Bei uns ist das schon zu einem Ritual geworden", sagt Gaby Classen (62), die gemeinsam mit ihrem Enkel Jan (13) unterwegs ist. "Wir sind an der frischen Luft, unternehmen etwas gemeinsam und halten dabei die Umwelt sauber", beschreibt die Urdenbacherin ihre Motivation.

Beinahe hätte ihr Landrat Thomas Hendele einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Kreisverwaltung in Mettmann wollte die Rheinufersäuberung zunächst untersagen — aus Rücksicht gegenüber Wasservögeln, die derzeit am Boden brüten. Nach längerer Diskussion mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und Planung in der Kreishauptstadt wurde ein Kompromiss erreicht: Die Aktion darf stattfinden, aber die Helfer dürfen die befestigten Wege nicht verlassen.

Das wohl schönste Fundstück am Rhein hatten indes der stellvertretende Bürgermeister Lucas Risse und Michael Lück. Die beiden Jungpolitiker der Peto fanden eine Flaschenpost. Zwei Mädchen namens Lena und Amrei bitten den unbekannten Finder, der "hoffentlich in der Nähe der Nordsee wohnt" um Antwort.

(dora)
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