Reitsport Springevent mit erstklassiger Stimmung

Hückelhoven · Das achte Springevent des Reit- und Fahrvereins Ratheim bot spannende Wettkämpfe auf Top- Niveau. Rund 3000 Besucher sorgten an diesem Tag für eine gelungene Atmosphäre.

 Trainer und Turnierorganisator Willi Schreinemacher und Teilnehmerin Chiara Borcherding sprechen vor dem Start über die Parcours-Besonderheiten.

Trainer und Turnierorganisator Willi Schreinemacher und Teilnehmerin Chiara Borcherding sprechen vor dem Start über die Parcours-Besonderheiten.

Foto: August Kohlen

 Vier Turniertage mit rund 1000 Pferden auf dem Gelände und dreimal so vielen Besuchern bedeuten für Willi Schreinemacher eine Menge zu tun: Der Hauptorganisator und Chef des Ratheimer Reit- und Fahrvereins muss während des Springevents eigentlich an drei Orten gleichzeitig sein. Die eigenen Schüler des Reitsportzentrums Bammisch hoffen auf letzte Tipps von ihrem Trainer vor dem Wettkampf, andere Reiter treten mit verschiedenen Pferden an und müssen diese in den Ställen unterbringen, auch hochklassige Reiter aus Belgien, den Niederlanden oder Großbritannien reisen an – das achte Springevent will organisiert sein. Doch nicht ohne Grund zählt das Turnier zu den größten im Rheinland und ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Der Name Willi Schreinemacher steht in der Reiter-Szene schon lange für ein sportliches wie auch besucherfreundliches Top-Ereignis: Die Wettkämpfe reichen beim Springen wie auch in der Dressur bis in die schwierigste S-Klasse, für Besucher stehen rund um den Springplatz Stühle und mehrere Verkaufsstände bereit. Spätestens beim Derby durch den umliegenden Wald ist die Stimmung auch beim letzten Zuschauer auf dem Höhepunkt – auch für Besucher, die nicht selbst reiten, ist die Turnieratmosphäre greifbar.

Viel los ist ebenfalls auf dem Abreiteplatz, auf dem die Reiter ihre Pferde vor dem Start aufwärmen. Mit dabei ist Chiara Borcherding: Die Berufsreiterin arbeitet im Stall von Willi Schreinemacher und tritt während des Turniers bis zu fünfmal am Tag an. Auf dem Abreiteplatz stehen drei unterschiedliche Sprünge, die Chiara Borcherding mit dem erst siebenjährigen Pferd „Charlando“ nimmt. „Aktuell haben wir viele junge Pferde im Stall, die wir für Turniere vorbereiten“, erklärt Willi Schreinemacher, „für die Nachwuchspferde ist so ein Wettkampf natürlich sehr aufregend. Wir nutzen die etwas einfacheren Turniere dafür, um sie an die Atmosphäre zu gewöhnen“. Vom Abreiteplatz geht es zur Parcoursbegehung, zu denen Willi Schreinemacher – so weit wie möglich – seine Schüler begleitet und Hinweise gibt. Um die 80 Reiter gehen vor dem L-Springen, zu dem „Charlando“ gleich antreten soll, zwischen den einzelnen Sprüngen hin und her. „Die Reiter müssen sich nicht nur die Reihenfolge der Sprünge merken, sondern auch wissen, wie viele Galoppsprünge das Pferd von einem zum nächsten braucht“, fasst Schreinemacher zusammen. Ein Galoppsprung bedeutet je nach Pferd ungefähr vier Schritte. Während des Ritts muss der Reiter so wissen, ob er sein Pferd bis zum nächsten Sprung zurückhalten muss und seinen Galopp ausweiten sollte. Als dritter Start ist bereits Chiara Borcherding an der Reihe: „Charlando“ reißt zwar einige Sprünge, Willi Schreinemacher ist dennoch zufrieden: „Springen kann das Pferd, es muss das noch nur etwas lernen – beim nächsten Turnier wird es sehr wahrscheinlich null Fehler machen“.

Auch Chiara Borcherding lobt ihr Pferd: „Man merkt, dass er noch unsicher ist und auf dem großen Platz hier viel rennen möchte, weil er die Abstände schlecht einschätzen kann, aber das wird sich noch ändern“. Für „Charlando“ ist der Turniertag nach seinem Auftritt beendet, für alle Organisatoren bleibt alle Hände voll zu tun: Chiara Borcherding tritt noch beim selben Springen mit einem anderen Pferd an, was noch „abgeritten“ werden muss, bei Willi Schreinemacher klingelt das Telefon sowieso in Dauerschleife. Mit den vier Turniertagen ist er dennoch sehr zufrieden: „Natürlich bedeutet so ein Event auch Stress, dank der vielen Helfer klappt aber alles: Es wäre nicht unser Turnier, wenn wir das alles nicht auch genießen könnten.“

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