Neubau Janusz-Korczak-Schule Das fliegende Klassenzimmer

Heinsberg · Erst Anfang Februar wurde neben der Kreisverwaltung Heinsberg mit dem Neubau der Janusz-Korczak-Schule begonnen. Der Rohbau der Förderschule ist bereits in wenigen Tagen fertiggestellt. Die Bauweise macht es möglich.

 Die sechs Klassensprecher der Janusz-Korczak-Förderschule sind erfreut, dass sie bei diesem Ereignis dabei sein dürfen.

Die sechs Klassensprecher der Janusz-Korczak-Förderschule sind erfreut, dass sie bei diesem Ereignis dabei sein dürfen.

Foto: Ruth Klapproth

Zum Schuljahresbeginn 2019/2020 im August kann die Förderschule des Kreises Heinsberg genutzt werden. „Wir kommen gar nicht dazu, Grundsteinlegung oder Richtfest zu feiern“, sagte Landrat Stephan Pusch, als er auf der Baustelle der Janusz-Korczak-Schule einen Überblick über den Stand der Arbeiten gab.

Die Arbeiten an der Förderschule des Kreises mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gehen in rasendem Tempo vonstatten. Grund für dieses Tempo ist die Vergabe des Bauauftrags an die Siegerländer Firma Kleusberg, einem Spezialisten für Großgebäude in Modultechnik. „Seit 25 Jahren praktizieren wird diese Methode“, erläuterte der Vertriebsleiter Michael Penning, „ und jetzt zum ersten Mal im Kreis Heinsberg.“ Insgesamt 52, eigens für diesen Schulneubau konzipierte Module auf der Basis einen Stahlgerüsts, die jedes fast zwölf Tonnen wiegen, wurden im Werk vorgefertigt und an der Baustelle nach einem ausgeklügelten logistischen Plan zusammengefügt. „Jeden Tag sieht hier die Welt anders aus“, meinte Schuldezernent Franz-Josef Dahlmanns, der von seinem Büro in der Kreisverwaltung einen ungestörten Blick auf die Baustelle hat. Er hätte sich nicht träumen lassen, dass er vor seiner Pensionierung am Jahresende noch eine Einweihung feiern könnte für eine kreiseigene Schule, deren Bau erst im Februar 2028 vom Kreistag beschlossen wurde.

In knapp eineinhalb Jahren vom Beschluss und der Planung bis zum Bezug, diese Eile bei einem Gebäude der öffentlichen Hand hinterlässt ungläubiges Stauen. „Wir haben gezeigt, dass es geht“, sagte Kreisdezernent Philipp Schneider. Eile war geboten, um das ehrgeizige Ziel, die Janusz-Korzak-Schule nach all den Irrungen und Wirrungen der Schulpolitik des Landes im Bereich der Förderschule auf ein stabiles Fundament zu stellen. „Da kam uns die schnelle und bewährte Modulbauweise sehr entgegen“, meinte Schneider.

„Besonders stolz bin ich darauf, dass wir sowohl den Zeitrahmen, wie auch den Kostenrahmen einhalten werden“, sagte Pusch auf der Baustelle auf dem kreiseigenen Grundstück an der Ecke Siemensstraße/Carl-Severins-Straße. Mit einem Kostenaufwand von 5,29 Millionen Euro entsteht das komplette Schulgebäude in einer Winkelform mit acht Klassenräumen, zahlreichen Fachräumen, Lehrerzimmer, Büros, Lehrküche, Speisesaal und Räumen für die Sozialarbeit. Größtenteils wird das Projekt über das Programm „Gute Schule 2020“ des Landes NRW finanziert. Rund 420.000 Euro hat der Kreis als Schulträger für die Ersteinrichtung aufzuwenden. Da das Gebäude auf dem früheren Bedienstetenparkplatz von Kreisverwaltung und Kreispolizeibehörde steht, musste in unmittelbarer Nähe ein neuer Parkplatz errichtet werden, für den rund 300.000 Euro fällig werden. Zukünftige Schüler der Förderschule und auch der neue Schulleiter, Sonderpädagoge Michael Dohmen, interessierten sich bei dem Treffen auf der Baustelle weniger für den neuen Parkplatz als für das Aussehen ihrer neuen Schule und insbesondere für die Ausgestalten des zukünftigen Schulhofes. „Die Außenanlagen mit Spielplatz und Skateanlage werden in Zusammenarbeit mit den Schülern gestalten“, sagte Schneider.

Dann hieß es aber für ihn wie für die anderen Teilnehmer an der Präsentation auch schon wieder, die Baustelle zu verlassen, weil das nächste Modul per Kran als „fliegendes Klassenzimmer“ heranrückte. Während in der nächsten Woche die letzten Module eingebaut werden, hat schon an andere Stelle der Innenausbau des neuen Schulgebäudes begonnen.

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