Heinsberg Neubau für Förderschule geplant

Heinsberg · Geht es nach der Kreisverwaltung und den politischen Gremien, wird bereits zum Schuljahr 2019/20 die Janusz-Korczak-Förderschule in einem Neubau in Heinsberg den Betrieb wieder aufnehmen.

Der Kreisausschuss stimmte bei seiner jüngsten Sitzung einer Beschlussvorlage zu, wonach die Kreisverwaltung beauftragt werden soll, den Neubau eines geeigneten Schulgebäudes für die Janusz-Korczak-Schule auf dem kreiseigenen Grundstück an der Siemensstraße in Heinsberg zu realisieren. Jetzt ist der Kreistag bei seiner Sitzung am Zuge (heute, 18 Uhr, Kreishaus, Valkenberger Straße), ehe der Bau- und der Schulausschuss in einer gemeinsamen Sitzung im Juni die endgültige Weichenstellung vornimmt.

Im Februar hatte sich der Kreistag dazu entschieden, die Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung neu zu errichten. Die Janusz-Korczak-Schule dient der Sicherstellung des Unterrichts für erziehungsschwierige/verhaltensgestörte Kinder und hat ihren Hauptsitz in Geilenkirchen. Sie hätte ebenso wie die Gebrüder-Grimm-Schule als Förderschule im Rahmen der Inklusion aufgegeben werden sollen. Mit der politischen Wende im Land Nordrhein-Westfalen setzte ein Umdenken ein. Nachdem die Schließung der Gebrüder-Grimm-Schule nicht mehr rückgängig zu machen war, setzte sich der Kreis Heinsberg wie berichtet für den Fortbestand der Janusz-Korczak-Schule ein.

Nachdem die Bezirksregierung Köln im April die Wiedereinrichtung genehmigt hatte, begab sich die Kreisverwaltung auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück und wurde vor der eigenen Haustür fündig. "Hierfür ist die Lage des kreiseigenen Grundstücks an der Siemensstraße im Bereich des jetzigen Bedienstetenparkplatzes vorgesehen", heißt es in der Beschlussvorlage. Die wegfallenden Stellplätze sollen an anderer Stelle errichtet werden. Die zentral im Kreis Heinsberg entstehende Schule entspräche einer gutachterlichen Empfehlung zum Thema Förderschulen im Rahmen der kreisweiten Schulentwicklungsplanung. Dieser Standort biete eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr durch Bus und Bahn. Er liege ferner in unmittelbarer Nähe einer umfangreich vorhandenen Schulinfrastruktur wie Sporthalle, Sportplatz und Hallenschwimmbad. Besonders betont die Kreisverwaltung, dass sich das baureife Grundstück im Eigentum des Kreises Heinsberg befinde, so dass kein möglicherweise zeitaufwendiger Grunderwerb erforderlich sei.

Die Schule soll in massiver Systembauweise erbaut werden, "die einen hohen Qualitätsanspruch und eine geringe Bauzeit gewährleistet", so dass mit einer Fertigstellung bereits zum Schuljahr 2019/2020 bei einer kalkulierten Planungs- und Bauzeit von zwölf Monaten ausgegangen werden könne. Bereits bei der Sitzung des Kreisbau- und Schulausschusses im Juni soll ein konkreter Planungsentwurf mit Raumprogramm vorgestellt werden. Finanziert werden soll der Neubau größtenteils aus Fördermitteln. Dem Kreis Heinsberg stünden nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz des Landes rund 4,95 Millionen Euro zur Verfügung. Erforderlich ist ein Eigenanteil an den Baukosten von mindestens zehn Prozent.

Nach Absprache mit dem Schulzweckverband in Gangelt kann nach Mitteilung der Kreisverwaltung eine notwendige Zwischenlösung bis zum Bezug des Neubaus am Standort der Mercatorschule in Gangelt ermöglicht werden. Vorgesehen sind die Räume der alten Realschule, die durch moderne Schulcontainer ergänzt werden sollen.

Die Politik lobte die Planung als "Lösung für die Zukunft", so Stefan Lenzen (FDP) und sprach von einer "akzeptablen Übergangslösung", so Ralf Derichs (SPD), der sich sogar vorstellen kann, die Gebäude in Gangelt auch über das Überbrückungsjahr hinaus schulisch zu nutzen.

(kule)
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