Lokalsport Europa-Reise der Pinguine endet grausam

Chl · Eishockey: Die Krefelder mussten sich gestern Abend im König-Palast im letzten Gruppenspiel der Champions Hockey League den Vienna Capitals mit 5:6 geschlagen geben. Torwart Duba und Kapitän Pietta mussten verletzt vom Eis.

 Bereits in dieser Szene bekommt Daniel Pietta die rüde Gangart der Wiener zu spüren. In der 31. Minute wurde der Kapitän ganz böse zu Boden gestreckt und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in die Kabine gebracht werden.

Bereits in dieser Szene bekommt Daniel Pietta die rüde Gangart der Wiener zu spüren. In der 31. Minute wurde der Kapitän ganz böse zu Boden gestreckt und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in die Kabine gebracht werden.

Foto: T.L.

Die Pinguine verpassten gestern Abend den Einzug in die erste Ko.-Runde der Champions Hockey League. Vor nur 2860 Zuschauern unterlagen sie dem österreichischen Vizemeister Vienna Capitals im "Endspiel" um Platz zwei in der Gruppe J mit 5:6. Nicht nur wegen dieser Niederlage endete die Europa-Reise für die Schwarz-Gelben ziemlich grausam. Denn Torwart Tomas Duba und Kapitän Daniel Pietta schieden jeweils mit Verletzung aus.

Eine ganz schlechte Nachricht gab es aus dem Lager der Pinguine bereits vor dem Auftaktbully. Istvan Sofron, der sich am Mittwoch im Training das Knie verdreht hatte (RP berichtete), fällt wegen eines Innenbandanrisses mindestens vier Wochen aus. Auch wenn der Ungar in den ersten beiden DEL-Spielen noch eine Reststrafe der Vorsaison absitzen muss, dürfte der Stürmer danach schmerzlich vermisste werden. Sechs weitere Akteure der Schwarz-Gelben gingen leicht grippegeschwächt ins Spiel. Getrübt wurde die Stimmung bei den Verantwortlichen beim Blick auf die Ränge, die für ein Endspiel" in der europäischen Königsklasse nicht gerade ansehnlich gefüllt waren. Besonders auf den teuren Plätzen herrschte gähnende Leere. Dafür waren 60 Fans der Capitals aus Österreich angereist.

Die gekommen waren, wurden früh belohnt. Es dauerte bei der ersten Krefelder Überzahl nur 21 Sekunden, als Daniel Pietta nach einem Schlagschuss von David Fischer den Abpraller eiskalt verwandelte. "Krefeld bleibt internationalel", sagen die KEV-Fans. Doch die Gesänge verstummten ganz schnell. Denn die Gäste kamen postwendend durch den Ex-Iserlohner Whitmore zum Ausgleich. Dieser Gegentreffer hypnotisierte die Pinguine, die binnen drei Minuten mit 1:3 in Rückstand gerieten. Zu allem Übel verletzte sich Torwart Tomas Duba beim dritten Treffer der Gäste und musste das Eis verlassen. Für ihn kam Patrick Klein zu seinem zweiten Einsatz in der CHL. Duba wurde mit Verdacht auf Leistenverletzung zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Mit einer tollen Einzelleistung weckte Norman Hauner sein Team wieder auf. Er tankte sich vom eigenen Drittel bis vor das gegnerische Tor und traf mit einem schönen Schuss ins lange obere Eck. Richtig aus dem Häuschen gerieten die KEV-Fans zu Beginn des Mitteldrittels. Mit zwei Unterzahltreffern von Kapitän Pietta gingen die Pinguine wieder in Führung. Die "Ösis" rächten sich überaus unschön. Mario Fischer streckte Pietta mit einem heftigen Schlag gegen den Kopf nieder. Der Krefelder CHL-Topscorer konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr auf den Beinen halten und musste benommen in die Kabine gebracht werden. Dort blieb er mit Verdacht auf Gehirnerschütterung. Kurz vor der zweiten Pause gelang den Gästen in Überzahl der Anschlusstreffer.

Das Fehlen von Pietta machte sich im Schlussdrittel sofort bemerkbar, als bei den Pinguinen in Überzahl nichts zusammenlief. Stattdessen gelang Wien der Ausgleich. Dann vergab Hauner die erneute Führung (46.). Und als Thomas Supis auf der Strafbank saß, sorgte Whitmore für die Entscheidung. Hunter Bishop hatte Pech, als der Puck nach einem Schuss am Tor vorbei trudelte. Auch als Torwart Klein vorzeitig sein Tor verließ, wollte der Ausgleich nicht mehr fallen. Trotzdem feierten die KEV-Fans ihre Mannschaft und verabschiedeten die Wiener mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine.

(RP)
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