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Krefeld Messer eröffnet Kompetenzzentrum im Kleinewefers-Industriepark

Krefeld · Johannes Georg Bednorz erhielt 1987 den Nobelpreis für Physik und war gestern neben vielen Kunden und Partnern des Industriegaseherstellers Messer zu Gast in Krefeld.

 Nobelpreisträger Johannes Georg Bednorz und Unternehmenseigentümer Stefan Messer (rechts) gestern in Krefeld.

Nobelpreisträger Johannes Georg Bednorz und Unternehmenseigentümer Stefan Messer (rechts) gestern in Krefeld.

Foto: Lammertz

Der Industriegasespezialist Messer bündelt seine Kompetenz in Krefeld: Eigentümer und Geschäftsführer Stefan Messer eröffnete gestern auf 1400 Quadratmetern Hallenfläche im K2 Tower und Industriepark von Kleinewefers das neue Kompetenzzentrum der weltweit tätigen Gruppe. Dazu hatte der Chef des Familienunternehmens unter anderem Kunden und Partner, Vertreter der Hochschulen und den Nobelpreisträger Johannes Georg Bednorz eingeladen.

Das Kompetenzzentrum dient der Erprobung von Technologien zur Anwendung von Gasen in den Bereichen Lebensmittel, industrielle Tieftemperaturtechnik, Schneiden und Schweißen sowie Chemie und Umwelt. Die Hallen, in denen das Kompetenzzentrum seine neue Heimat gefunden hat, bieten reichlich Platz für künftige Erweiterungen.

Bisher waren Technika für die verschiedenen Bereiche auf unterschiedliche Standorte in mehreren Ländern verteilt. Sie werden nun in Krefeld zusammengeführt, von wo aus wichtige Zentralfunktionen des Unternehmens gesteuert werden, darunter die Anwendungstechnik. Die anwendungstechnischen Experten können jetzt in wenigen Minuten vom Bürostandort Gahlingspfad zu den Testanlagen an der Kleinewefersstraße gelangen; bisher waren dazu teilweise lange Reisen erforderlich. "Außerdem können sich unsere Fachleute aus den verschiedenen Bereichen so anhand praktischer Versuche austauschen und gemeinsam neue Lösungen für unsere Kunden finden", betont Stefan Messer.

Ein spezialisiertes Kompetenzzentrum bildet die Stufe zwischen Forschung und Entwicklung unter Laborbedingungen auf der einen und der industriellen Anwendung auf der anderen Seite. Es dient der detaillierten Analyse technischer Abläufe, der praktischen Erprobung neuentwickelter Anwendungstechnik sowie der Ausarbeitung spezifischer Lösungen für einzelne industrielle Anwendungen, welche in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Kooperationspartnern durchgeführt werden. Gase werden in vielen Industriebranchen und in ganz unterschiedlichen Prozessen genutzt. Ihr Einsatz hat in den letzten Jahrzehnten eine starke Ausweitung erfahren. Ständig entstehen neue gasegestützte Verfahren, bestehende Verfahren werden fortlaufend weiterentwickelt.

Der Physiker und Nobelpreisträger Georg Bednorz, einer der Entdecker der Hochtemperatur-Supraleitung, sprach als Ehrengast bei der Einweihung des Technikzentrums über Supraleitung als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Die modernen Hochtemperatur-Supraleiter verlieren ihren elektrischen Widerstand beim Kühlen mit flüssigem Stickstoff und besitzen seit einigen Jahren Marktreife. Hochtemperatur-Supraleiterkabel übertragen verlustfrei große Strommengen und ermöglichen so den Aufbau hocheffizienter Energieverteilungssysteme in Großstädten und Industrieanlagen.

(sti)
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