Schulen in Krefeld Stahldorf wird wieder Grundschul-Standort
Stahldorf · Wegen Schülermangels wurde die Stahldorfschule vor einigen Jahren Teilstandort der Grundschule am Stadtpark Fischeln/Wimmersweg. Jetzt soll die Grundschule an der Vulkanstraße ihre Eigenständigkeit zurück bekommen.
Die Stahldorfschule soll zum Schuljahr 2021/22 wieder eine eigenständige Grundschule werden, der Verbund mit der Gemeinschaftsgrundschule am Stadtpark Fischeln/Wimmersweg steht somit vor dem Aus. Die Verwaltung begründet diesen Plan mit den starken und unerwarteten Zuwächsen der Schülerzahlen und dem damit verbundenen Kapazitätsmangel der Krefelder Grundschulen. Das Gebäude an der Vulkanstraße hat eine in Krefeld seltene gewordene Besonderheit: Es gibt nämlich noch freie Räume. Zurzeit wird dort zweizügig unterrichtet – als Teilstandort der Grundschule am Wimmersweg. Ausgelegt ist das Gebäude an der Vulkanstraße aber für elf Klassen plus Ganztag für 60 Prozent der Kinder.
„Die Nutzung des Raumüberhangs würde die Schulraumversorgung im Bezirk Süd entspannen“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Schulamtsdirektorin Marita Koblenz-Lüschow. Wie berichtet, fehlen im Südbezirk an der Regenbogen- und der Buchenschule für das kommende Schuljahr Plätze, und zwar nach derzeitigem Planungsstand mindestens für Erstklässler.
Im Südbezirk haben bis dato rund ein Viertel der Eltern die Anmeldefrist für den Grundschulbesuch verpasst. Damit verfällt der Anspruch, dass die betroffenen Kinder auf die nächst gelegene Schule gehen können. Das betrifft 31 unangemeldete Kinder. Heißt im Umkehrschluss, dass ein Teil dieser Kinder, die nicht an den anderen genannten Schulen unterkommen, der Stahldorfschule zugewiesen werden könnte. Denn dort gibt es noch 42 freie Rest-Plätze fürs kommende Schuljahr. Aktuell kommen ein Viertel der Kinder des Grundschulstandorts Vulkanstraße aus dem Südbezirk, das sind 49 von 189 Schüler. Auch im Bezirk Stadtmitte gibt es Engpässe, auch von dort könnten Kinder nach Stahldorf verwiesen werden.
Interessant ist, dass erst vor wenigen Jahren das Ende der Eigenständigkeit der Stahldorfschule beschlossen worden war. Über viele Jahre gab es dort zu wenig Anmeldungen, um eine Mindestgröße von 200 Schülern zu erreichen. Zunächst hatte es seinerzeit viel Wirbel gegeben: Denn aus Fischeln gab es Gegenwind. Aufgrund eines Beschlusses der Schulkonferenz der Grundschule Wimmersweg wurde der Plan, einen Schulverbund mit der Stahldorfschule als Teilstandort zu bilden, 2013 zunächst gestoppt. Bezirksverordnete mehrerer Fraktionen vermuteten seinerzeit, die bürgerlich geprägte Klientel des Wimmersweg wolle ihre Kinder vor dem Kontakt mit Kindern mit Migrationshintergrund „schützen“.
Zwei Jahre später, 2015, wurde der Stahldorfschule dann doch die Eigenständigkeit entzogen, sie wurde zum Teilstandort der Fischelner Grundschule.
Jetzt heißt es: Kommando zurück. Die Stahldorfschule soll nun wieder eigenständig werden. „Beide Standorte hätten damit die Chance ihr pädagogisches Profil zu schärfen, auszuprägen und jeweils zu einer „Schule im Quartier“ zu werden heißt es in der Stellungnahme des Schulamts. Das Quartier als Lern- und Erfahrungsraum für Schule zu nutzen, Kooperationen mit Einrichtungen vor Ort als sozialraumbezogene Expertenarbeit zu schließen und als Schule ein Teil des Quartiers zu werden sei eine spannende und in der heutigen Zeit begrüßenswerte Entwicklung, schreibt das Schulamt weiter.
„Mit der Eigenständigkeit soll die neu zu gründende Grundschule auch einen neuen passenden Namen erhalten“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. „Da dieser von der neuen Schulgemeinde bestimmt werden sollte, die jetzt noch nicht besteht, wird die Schule zunächst unter dem Namen Grundschule Vulkanstraße geführt. Über einen anderen Schulnamen kann auf Wunsch der Schule zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.“
