Bockum Merkel zu Bayerwiese: Vorhaben ist zu groß

Bockum · Es gibt einen Termin, den haben sich die Anwohner der Bayerwiese im Dreieck Busch-, Scheibler- und Doerperhofstraße bestimmt ganz dick in ihrem Kalender angestrichen. Es ist der Donnerstag, 20. September.

 Anwohner wehren sich gegen die Bebauung der Wiese.

Anwohner wehren sich gegen die Bebauung der Wiese.

Foto: Mark Mocnik/Mocnik,Mark(moc)

An diesem Tag findet um 18 Uhr die Anhörung zum Bauprojekt von Viwawest im Bockumer Rathaus statt. Die Anwohner sind gegen die Bebauung ihrer Wiese, die Dorfplatz-Charakter habe und etwas ganz Besonderes sei (wir berichteten).

Die Vivawest Wohnen GmbH beschreibt ihr Projekt auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir planen an der Buschstraße den Neubau von barrierefreien Wohnungen. Da wir uns derzeit noch in der Vorplanungs- und Entwurfsphase für dieses Projekt befinden, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angaben zur genauen Anzahl, Größe und Ausstattung der Wohnungen machen. Es wird aber voraussichtlich ein Mix aus Zwei-, Drei- und Vier-Raum-Wohnungen entstehen“, schreibt Unternehmenssprecherin Katrin Lamprecht.

Das Unternehmen sei überzeugt, dass diese Neubaumaßnahme eine sinnvolle Ergänzung zu dem vorhandenen Wohnungsangebot im Bestandsquartier darstelle und dass man mit dem neuen barrierearmen Wohnraum den Ansprüchen verschiedener Zielgruppen, insbesondere Senioren, gerecht werde und einen Beitrag zur Schaffung dringend benötigten Wohnraums leiste. Außerdem werde ein Konzept für die Gestaltung der Außenanlagen erstellt, so Lamprecht, das Raum für Begegnung und nachbarschaftliches Miteinander umfasst.

Bezirksvorsteher Ost, Wolfgang Merkel (SPD), verfolgt die Planungen mit einer gewissen Skepsis. Zwar sei das Konzept bei einer ersten Vorstellung in der Bezirksvertretung Ost von allen Fraktionen zustimmend zur Kenntnis genommen worden, inzwischen gebe es aber Zweifel, ob das Volumen des Bauvorhabens für diesen Standort nicht zu groß sei. „Wir wären, glaube ich, alle glücklicher, wenn kleiner und niedriger gebaut würde“, sagt Merkel. „Es ist schon jetzt klar, dass es so wie geplant nicht kommen wird.“

Der Bezirksvorsteher hat sich selbst vor Ort ein Bild von dem Projekt gemacht und mit Anwohnern gesprochen, deren Meinung er durchaus verstehen könne. „Es ist schon etwas Besonderes, an der Bayerwiese zu wohnen und es wäre schön, wenn der Dorfcharakter erhalten werden könnte.“

Wolfgang Merkel sieht gute Chancen, dass die Anwohner mit ihren Bedenken gehört werden und Einfluss auf das Projekt nehmen können. „Wir haben das an anderer Stelle schon erlebt, dass qualifizierter Einspruch zum Erfolg führt.“ Klar ist schon jetzt, das Interesse an der Bürgerbeteiligung ist hoch. Neben Bezirksvertretern werden auch Mitglieder des Bürgervereins am Donnerstag vor Ort sein.

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