Krefeld Schul-Erweiterung Geschwister-Scholl-Schule: Neubau für 6,5 Millionen Euro

Krefeld-Oppum · Ein hoch modernes Schulgebäude wird am Oppumer Fungendonk neu gebaut. Der Erweiterungsbau der Geschwister-Scholl-Grundschule ist rund 1200 Quadratmeter groß.

 Die Grundschule am Oppumer Fungendonk wird erweitert. Auf dem Grundstück neben der Turnhalle entsteht ein großer Neubau.

Die Grundschule am Oppumer Fungendonk wird erweitert. Auf dem Grundstück neben der Turnhalle entsteht ein großer Neubau.

Foto: Stadt Krefeld

Raumknappheit hat an der beliebten Geschwister-Scholl-Grundschule am Fungendonk lange Tradition. Mit dem Begriff „Flickschusterei“ hat CDU-Bezirksvertreter Thilo Forkel die mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Aneinanderreihung immer neuer Provisorien zur Unterbringung der Schulkinder jüngst gekennzeichnet. Doch nun ist Abhilfe in Sicht: Auf einem städtischen Grundstück neben der Turnhalle wird im Rahmen des Programms „Gute Schule 2020“ ein üppiger Neubau errichtet. Die Pläne werden der Bezirksvertretung am kommenden Donnerstag, 20. September, 17 Uhr, im Em Cavenn in Linn vorgestellt. Baubeginn ist im Frühjahr 2019, der Bezug soll im Oktober 2020 erfolgen. Die Schule kann zukünftig durchgängig dreizügig geführt werden.

 Der alte Flachdach-Bau ist schon seit langem viel zu klein.

Der alte Flachdach-Bau ist schon seit langem viel zu klein.

Foto: Thomas Lammertz

Rund 1200 Quadratmeter Fläche, verteilt auf Erdgeschoss und ein Obergeschoss, werden zukünftig zusätzlich zur Verfügung stehen. Das zweigeschossige Gebäude wird in Winkelform mit Fronten zum Fungendonk und zum Bökendonk errichtet. Im kurzen, parallel zum Fungendonk ausgerichteten Gebäudeteil sind im Erdgeschoss Mensa, Küche, Nebenräume, Sanitär-, Technik- und Personalräume untergebracht. Die Mensa wird künftig als Dreischicht-Betrieb geführt und umfasst rund 76 Sitzplätze. Die Räume sind so konzipiert, dass die Mensa auch für nicht-schulische Veranstaltungen genutzt werden kann, möglich ist eine Bestuhlung mit 145 Sitzplätzen.

 Links in der Grafik der Bestandsbau, rechts - grau unterlegt - der geplante Neubau.

Links in der Grafik der Bestandsbau, rechts - grau unterlegt - der geplante Neubau.

Foto: Stadt Krefeld

In Gebäudeteil parallel zum Bökendonk befindet sich künftig der Verwaltungstrakt mit Lehrerzimmer.

 Im hinteren Bereich grenzt der Erweiterungsbau an die Tennisanlage des Oppumer TC. Dort müssen 18 Pappeln gefällt werden.

Im hinteren Bereich grenzt der Erweiterungsbau an die Tennisanlage des Oppumer TC. Dort müssen 18 Pappeln gefällt werden.

Foto: Stadt Krefeld

Für fünf multifunktionale Klassenräume, zwei Besprechungszimmer, den Lehrmittelraum sowie WC-Anlagen ist Platz im Obergeschoss, das barrierefrei per Aufzug zu erreichen ist. Der Flurbereich ist offen gestaltet und bildet mit dem Sitzmobiliar eine „Lernlandschaft“. Diese Gestaltung ermöglicht, dass im unmittelbaren Unterrichtsumfeld unterschiedliche Raumsituationen angeboten werden, die das freie Lernen in Kleinstgruppen parallel zu Unterricht ermöglichen. Die Klassenräume sind zudem untereinander mit Türen verbunden.

 Aus der Vogelperspektive ist die L-Form des Neubaus zu erkennen.

Aus der Vogelperspektive ist die L-Form des Neubaus zu erkennen.

Foto: Stadt Krefeld

Das kompakte Gebäude mit Flachdach stellt sich, wie die Verwaltung es formuliert, „in reduzierter Formensprache dar“ und bekommt, wie die umliegenden Gebäude, eine Klinkerfassade. Das Dach wird begrünt. Die Oberkante entspricht mit einer Höhe von 7,95 Meter der Firsthöhe des bestehenden Schulgebäudes auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

 Blick auf das geplante Gebäude vom Bökendonk aus.

Blick auf das geplante Gebäude vom Bökendonk aus.

Foto: Stadt Krefeld

Die Außenanlage, ein rund 380 Quadratmeter großer Schulhof, bekommt eine Kletterlandschaft aus Seilen sowie Sitzmöglichkeiten und Bereich zum Aufstellen kleinerer Spielgeräte.

Der Zugang zum neuen Schulgebäude befindet sich gegenüber des Eingangsbereiches zum Bestandsgebäude am Bökendonk. Noch nicht geregelt ist die bauliche Verbindung beider Schulgelände über den Bökendonk und die Frage, wie die Kinder sich sicher hin- und herbewegen können. Die CDU-Fraktion hat in einem Antrag, der ebenfalls in der Sitzung der Bezirksvertretung beraten wird, die Verwaltung aufgefordert, diesbezüglich ein Sicherheitskonzept vorzulegen.

Wegfallende Pkw-Stellplätze entstehen neu zwischen den bestehenden Gebäudeflügeln am Fungendonk und vor der Turnhalle. 24 Bäume, darunter 18 Pappeln, die an der Grundstücksgrenze zur Tennisanlage stehen, müssen gefällt werden.

Unbeantwortet blieb am Montag eine Anfrage unserer Redaktion, warum die Kosten für den Erweiterungsbau noch im Dezember 2017 mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt wurden, die Baumaßnahme nun aber in der aktuellen Vorlage vier Millionen Euro teuer ist und die Kosten sich auf insgesamt rund 6,5 Millionen Euro belaufen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort