Remscheid Anwohner kritisieren "Kö"-Projekt

Remscheid · Unter anderem die Höhe der geplanten Häuser mit hochwertigen Eigentumswohnungen am Rande des Stadtparks monieren Anlieger. Die Stadt verteidigt ihr Vorgehen als korrekt. Sie verweist zudem auf Wünsche der Politik.

 Mit dieser Animation werden die Neubauten mit hochwertigen Eigentumswohnungen an der Königstraße beworben. Links sieht man einige Häuser der angrenzenden Ottostraße.

Mit dieser Animation werden die Neubauten mit hochwertigen Eigentumswohnungen an der Königstraße beworben. Links sieht man einige Häuser der angrenzenden Ottostraße.

Foto: Sparkasse

Anlieger monieren unter anderem die Höhe der geplanten Häuser mit hochwertigen Eigentumswohnungen am Rande des Stadtparks. Die Stadt verteidigt ihr Vorgehen als korrekt. Sie verweist zudem auf Wünsche der Politik.

 Das Bauschild am Rande des Stadtparks wirbt unter anderem mit dem Fernblick bis nach Köln.

Das Bauschild am Rande des Stadtparks wirbt unter anderem mit dem Fernblick bis nach Köln.

Foto: Henning Röser

Aufzug, Fußbodenheizung, dreifach verglaste Fenster, bodengleiche Duschen, Tiefgaragenplatz. Mit diesen Vorzügen wirbt ein Baustellenschild am Rande des Stadtparks für das Projekt "Die 'Kö' in Remscheid". Ein besonderes Merkmal der insgesamt 27 Eigentumswohnungen, die hier entstehen, wird mit einem Bild ins rechte Licht gerückt. Zu sehen sind unter anderem die Spitzen des Kölner Doms, die künftige Bewohner aus den Fenstern ihrer Immobilie auf dem steil ansteigenden Gelände oberhalb der Königstraße sehen können.

Ein Ausblick, den die unmittelbaren Nachbarn der drei Neubauten in der Ottostraße schon länger haben. Einer von ihnen, der Remscheider Architekt Adolf Böker, macht der Stadtverwaltung harte Vorwürfe im Umgang mit dem Bauprojekt. Er sei "entsetzt" darüber, wie die Stadt mit Einwänden und Anregungen der Anwohner zum Bebauungsplan umgehe. Mit teils lapidaren Sätzen seien sie beantwortet worden, ohne auf den inhaltlichen Kern des Einwandes einzugehen, sagte Böker am Dienstagabend im Bauausschuss der Stadt. So sei gesagt worden, dass die neuen Häuser doch eine deutliche Verbesserung zu der Fabrik seien, die dort früher gestanden habe. Auf andere Anregungen habe es gar keine Antwort gegeben.

Böker konnte im Namen der Anwohner direkt zum Gremium sprechen, weil der Vorsitzende, Otto Mähler (SPD), ihm Rederecht einräumte. Böker kritisiert die Höhe der Häuser. Sie gehe über die Dimension der Bebauung in der Umgebung hinaus. Die Forderung der Anlieger: Die drei Häuser sollen je ein Stockwerk weniger bekommen. Zustimmung erhielt Böker von CDU-Sprecherin Rosemarie Stippekohl. "Diese Klötze haben nichts Schönes", sagte sie. Auch erstaune sie die Eile, mit der die Bäume auf dem Gelände gefällt worden seien, noch dazu sehr viele, wie ihr besorgte Bürger berichtet hätten.

"Wir arbeiten nicht unsauber", sagte Jörg Schubert, Abteilungsleiter im Bauamt der Stadt. Die Politik sei über die Details des Projektes von der Verwaltung informiert worden. Schubert zeigte sich verwundert, dass die Politik einerseits Wohnprojekte in gehobenem Standard für Remscheid einfordere, nun aber nicht zufrieden sei. Auch die Kritik Bökers weist er zurück. Die Eingaben der Bürger seien "sauber abgearbeitet worden". Alles sei "nach Recht und Gesetz" verlaufen. Die Höhe der Häuser sei an dieser Stelle genehmigungsfähig. Es sei im übrigen Alltag für die städtische Bauverwaltung, dass Architekten versuchten, für ihre Projekte das Maximum rauszuholen.

Derweil läuft die Vermarktung der barrierefreien Wohnungen sehr gut, sagt Bianka Nau vom Immobilien-Center Sparkasse. Erste Verkäufe wurden bereits beurkundet.

(hr)
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