Sitzungskarneval Kajuja-Sitzung: Reise in die Zeit, als Oma noch keine Umweltsau war

Krefeld · Mit Musik, Tanz und gefeierten Büttenreden feierte Kajua eine vierstündige, kurzweilige Sitzung im Seidenweberhaus.

 Die Kajuja-Gäste im Seidenweberhaus erlebten ein buntes Programm mit viel Musik und gefeierten Büttenreden.

Die Kajuja-Gäste im Seidenweberhaus erlebten ein buntes Programm mit viel Musik und gefeierten Büttenreden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zu „Ein Hoch auf die Liebe“ tanzte das Tanzkorps Fidele Sandhasen bei der Kajuja-Sitzung im Seidenweberhaus am Dienstag – und meinte damit wohl die Liebe zum Karneval, die auch das Publikum mit den Sandhasen teilte. Die Gruppe tanzt schon seit drei Jahren im Seidenweberhaus und hat „schon damals die Herzen der Karnevalsnarren zum Brennen gebracht“, sagte Sitzungspräsident Holger Hannappel über die Formation. Die Gruppe besteht aus 64 Tänzern und beeindruckt mit Hebefiguren und liebevoll einstudierten Tänzen zu Karnevalshits.

 Eröffnet wurde die diesjährige Sitzung von dem Kajuja-Ehrenpräsidenten Helmut Hannappel. Nach den Fidelen Sandhasen trat „Dä Tuppes vum Land“, Jörg Runge, auf. Er sprach in Reimen und ließ sich dabei tatkräftig vom Publikum unterstützen, indem er Reimwörter ergänzen ließ. Dabei nahm er auf satirische Weise den Brexit und die Debatte um die Organspende aufs Korn: Viele Menschen hätten wohl Angst, „bei lebendigem Leibe“ ausgenommen zu werden; ein Beispiel gibt es ihm zufolge schon: „Man sagt Donald Trump und dachte beklommen:/ Dem haben sie das Gehirn ja auch schon genommen“. Er erzählte auch von seiner Kindheit, in der man ohne Handys auf Klassenfahrt fuhr. „Wer heute ohne Handy einkaufen fährt, wird ’ne Stunde später für tot erklärt“, sagte er. Allerdings habe sich nicht alles verändert, einige Lieder seien früher und heute gleichermaßen bekannt: Zum Beispiel „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“. „Früher war das noch eine große Schau/ und Oma keine Umweltsau“, reimte Runge unter Jubel und Applaus.

Ein Höhepunkt war der Einmarsch des Krefelder Karnevalsprinzenpaars Dirk I. und Marita I.; beide wurden von der grün-weißen Prinzengarde Krefeld sowie der „Garde mit Herz“, der Leibgarde der Prinzessin, begleitet. Dem Sessionsmotto „All you need is Spass!“ machten sie alle Ehre, indem sie die Kajuja-Jecken mit ihrer ausgelassenen Stimmung ansteckten.

Zu Gast war das „Bonner Stadtsoldatenkorps“ in glanzvollen, an den Barock erinnernden Uniformen. Alex Höfel als „ne kölsche Köbes“ sowie „Ne bergische Jung“, alias Willibert Pauls, und Martin Schopps aus Köln begeisterten in der Bütt, begleitet von Tanz- und Musikeinlagen der Tanzgruppe „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ sowie der „Jungen Trompetern“ aus Kerpen.

Musikalisch untermalt wurde die Sitzung von der Kapelle „Die Kleinenbroicher“. Langeweile kam keine Sekunde auf in der vierstündigen Veranstaltung  – man sah den Leuten an: So macht Karneval Spaß.

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