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Bienenschutz in Korschenbroich In Korschenbroich leben rund 260 Bienenvölker

Korschenbroich · 40 Hobbyimker setzen sich für den Schutz der Insekten ein. Mit den richtigen Pflanzen im Garten kann jeder den kleinen Tieren helfen. Auf Stein- und Kiesgärten sollte man verzichten. Dort finden die Bienen keine Nahrung.

Bienen sind unerlässlich für das ökologische Gleichgewicht in unserer Umwelt. In den vergangenen Monaten und Jahren ist das Bewusstsein der Menschen für die Relevanz dieser Insekten enorm gewachsen. Die Erhaltung der immer kleiner werdenden Bienenpopulationen hat es jüngst sogar in die Programmblätter so mancher Parteien geschafft. Aber wie steht es wirklich um die gelb-schwarzen Helden im Stadtgebiet und wer kümmert sich darum, dass sie auch in Zukunft dort erhalten bleiben? Die rund 40 aktiven Imker des Bienenzuchtvereins Korschenbroich haben es sich zur Aufgabe gemacht, die fleißigen Insekten zu unterstützen und ihnen das Leben ein wenig zu erleichtern. Dazu bezogen einige Bienenkästen der Hobbyimker erst Anfang Mai den neuen Standort an der Hochzeitswiese Vogtstraße – und der wird sehr gut angenommen.

 Imker Hejo Bettin und Vorstandsmitglied Hermann Josef Maus am Bienenkasten auf der Hochzeitswiese.

Imker Hejo Bettin und Vorstandsmitglied Hermann Josef Maus am Bienenkasten auf der Hochzeitswiese.

Foto: Ilgner/Ilgner Detlef (ilg)

„Die Imkerei hier in der Region ist in den vergangenen Jahren geradezu aufgeblüht“, schwärmt Vorstandsmitglied Hermann-Josef Maus von dem Interesse der Korschenbroicher für die geflügelten Alleskönner. „Wir haben momentan 47 Mitglieder, 40 davon sind aktive Imker“, ergänzt der Vorsitzende Hajo Bettin seinen Imker-Kollegen. Dazu kommen noch drei weitere Ablegerstandorte für die Bienenkästen. Die Vereinsmitglieder kommen dabei aus sämtlichen Altersstufen. Jugendliche, ebenso wie Senioren, leben im Verein ihre Leidenschaft aus. Gemeinsam beherbergen sie rund 260 Bienenvölker. Neben der Königin als Mutter leben in einem Volk mehrere tausend Arbeiterinnen. Die weiblichen Arbeiterbienen sammeln Pollenstaub, Nektar und Ähnliches für den Bau des Stocks und der Produktion des Honigs. „Der neue Ableger hier dient in erster Linie der Nachwuchsförderung der Bienen“, erklärt Bettin neben dem harmonischen Summen der vielen neuen Bewohner der Vogtstraße. Man wolle zuerst dafür sorgen, dass es genügend Bienen gibt, damit das Volk gemeinsam auch den Winter überleben kann, so Bettin. Denn das Bienensterben ist eine reale Gefahr, auch wenn nicht zwingender Weise Chemikalien dafür verantwortlich sein müssen. „Das größte Problem sind die sogenannten Varroa-Milben“, erklärt Maus. Diese Parasiten wurden Ende der 1970er Jahre aus Asien eingeschleppt und gefährden seitdem die heimischen Bienenarten. „Die Milben schwächen die Bienen und machen sie anfälliger für Krankheiten oder Chemikalien, wie den Neonikotinoiden. Ist die Population dann stark ausgedünnt, wird im Winter nicht mehr genug Wärme im Bienenstock produziert und das Volk stirbt. Das versuche man als Imker aktiv zu verhindern. Der Standort Vogtstraße sei ideal, sind sich die Experten sicher. Hier gibt es eine große Auswahl an Obstbäumen oder anderen für die Bienen nützliche Pflanzen. Selbst Anwohner zeigen sich begeistert von der Arbeit des Vereins, wie ein Herr, der sich spontan von der Arbeit der Imker überzeugen will.

Für den heimischen Garten empfehlen die beiden Imker: einfach mal wachsen lassen. „Am besten ist im Grunde alles was blüht“, so Bettin. Wildblumen, Stauden, Ranken oder Kräuter bieten den Bienen eine gute Lebensgrundlage. Konkreter: Mohn, Lavendel, Thymian oder der Fingerhut locken alle möglichen Arten von Insekten in die Gärten. Absolut abzuraten ist von Stein- und Kiesgärten, sind sich die beiden einig. Dort finden die Insekten nämlich keine Nahrung. Auch Chemie hat im eigenen Garten in der Regel nichts verloren. Zudem kann eine Totholzecke angelegt oder ein Insektenhotel gebaut werden, um den Tieren auch einen Lebensraum für die Überwinterung anzubieten.

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