Milliardenprojekt Rheinspange 553 Autobahn GmbH schlägt Rheintunnel zwischen Köln und Bonn vor

Köln/Bonn · Unter dem Namen „Rheinspange 553“ würde auf knapp drei Kilometern der Verkehr zwischen Köln und Bonn unter dem Rhein verlaufen. Die Bauzeit läge bei acht Jahren und die Strecke würde 1,145 Milliarden Euro kosten.

 Autos und Lkw stehen im morgendlichen Berufsverkehr auf der Autobahn A555 im Stau. (Archivfoto)

Autos und Lkw stehen im morgendlichen Berufsverkehr auf der Autobahn A555 im Stau. (Archivfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Zur Entlastung des Straßenverkehrs zwischen den Ballungsräumen Köln und Bonn plant die Autobahn GmbH des Bundes einen Tunnel unter dem Rhein. Dieser Vorschlag, die sogenannte Rheinspange 553, wurde am Mittwoch vorgestellt. Die insgesamt knapp acht Kilometer lange Trasse soll die auf beiden Seiten des Rheines gelegenen Autobahnen A555 und A59 verbinden und den Verkehr entlasten.

Bislang gibt es zwischen der Rheinbrücke Rodenkirchen im Süden von Köln und der Bonner Nordbrücke keine Verbindung zwischen beiden Seiten des Rheines. Die voraussichtliche Bauzeit der Rheinspange soll 8 Jahre dauern. Die Kosten werden auf 1,145 Milliarden Euro geschätzt. Der Tunnel soll 3 Kilometer lang sein.

Eine Sprecherin der Autobahn-Gesellschaft sagte, diese Variante sei unter zwölf verschiedenen ausgesucht worden. Die Rheinspange habe mit Blick auf Umwelt, Verkehr, Verkehrsanlage und Wirtschaftlichkeit am besten abgeschnitten.

„Als Tunnelvariante vermeidet sie insbesondere viele Konflikte mit Mensch und Natur“, erklärte die Autobahn-Gesellschaft. Sie habe weder schwerwiegende Eingriffe in Wohn- und Gewerbegebiete zur Folge und durchschneide keine Fauna-Flora-Habitat- oder Wasserschutzgebiete.

Die Autobahn-Gesellschaft plant ab Anfang März eine Online-Infomesse, um über das Vorhaben und den fachlichen Abwägungsprozess zu informieren.

Der Regionalrat für den Regierungsbezirk Köln forderte, Planung und Bau müssten mit hohem Tempo weitergehen, nachdem die Vorzugsvariante vorliege. Eine zusätzliche Rheinquerung sei absolut notwendig.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg erklärte, man sei erleichtert, dass „nun endlich“ die Vorzugsvariante des Streckenverlaufs für die neue Rheinquerung bei Wesseling feststehe. Die Stadt Wesseling erklärte, sie behalte sich rechtliche Schritte vor.

„Die vorhandenen Rheinbrücken sind der „Flaschenhals“ im Straßennetz und für deutlich geringere Verkehrsmengen und Belastungen ausgelegt, als sie längst Realität sind“, erklärte die Bonner IHK und forderte eine beschleunigte Fertigstellung.

(albu/dpa)
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