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Leichtathletik Präsent in luftiger Höhe

Dominik Janßen aus Goch-Hülm ist 13 Jahre jung und zwei Meter groß. Erst seit einem halben Jahr trainiert er beim Kevelaerer SV und führt im Hochsprung die nationale Bestenliste seines Jahrgangs an.

Dominik Janßen wird im Mai erst 14 Jahre alt. Er wohnt auf dem Land zwischen Weeze und Goch, besucht die 8. Klasse der Leni-Valk-Realschule in Goch und spielt seit Kindesbeinen mit Begeisterung Fußball. Bei der DJK Hommersum-Hassum ist er in der Abwehr der C-Jugend eine feste Größe. Er behält die Übersicht – und das ist wörtlich zu nehmen: Mit einer Körperlänge von zwei Metern überragt er seine Altersgenossen um mehr als nur die häufig bei Vergleichen angeführte Länge eines Kopfes.

Mit diesem Auffälligskeitsmerkmal groß zu werden, sei nicht immer einfach gewesen, verrät Janßen, wobei "Leuchtturm" und "Langer" noch die harmlosen Rufnamen waren. "Da man mein Alter wegen der Körpergröße oft angezweifelt hat, ist mein Spielerpass immer sehr gründlich kontrolliert worden", erzählt Janßen.Er vermittelt den Eindruck, dass für ihn als Heranwachsender das nicht angenehm war. Sein ungewöhnlich schnelles Körperwachstum, das endokrinologisch durch Zugabe von Testosteron mittlerweile gebremst wurde und sich im vergangenen Jahr nur noch um wenige Millimeter gesteigert hat, war für Dominik Janßen nur selten positiv besetzt.

Schulwettkampf

Das änderte sich grundlegend im vergangenen Sommer, als er bei einem Schulwettkampf in Leverkusen von dortigen Leichtathletik-Trainern auf sein großes Sprungvermögen aufmerksam gemacht wurde.

Seine Größe war dabei endlich einmal nicht von Nachteil. Wenig später dann führte ihn der Weg zum Kevelaerer SV, für den Janßen bei seinem ersten offiziellen Wettkampf anlässlich der Einweihung der Hochsprunganlage im Gocher Hubert-Houben-Stadion gleich 1,83 Meter hoch sprang. Kein Jugendlicher seines Alters erzielte in Deutschland in der vergangenen Saison eine bessere Leistung: der gleichaltrige Malcom Bankwitz vom LAC Berlin kam auf 1,76 Meter, Anton Senft von der SG Motor Arnstadt auf 1,75 Meter. In der nächst höheren Jahrgangsklasse ist die Saison-Bestleistung mit 1,88 Meter notiert. Wohin die Reise nach einem halben Jahr Training unter KSV-Coach Ludwig Klaassen gehen kann, weiß Dominik Janßen nicht zu beantworten. "Mit einer Steigerung von zwei Zentimetern wäre ich schon zufrieden", formuliert das Springertalent vorsichtig. Sein Trainer spekuliert da wesentlich optimistischer mit erreichbaren Höhen.

"Er soll natürlich so hoch wie möglich springen", sagt Klaassen, "am liebsten wären mir 1,95 Meter. Das ist nicht unrealistisch, wenn man sich vor Augen führt, welche koordinativen Fortschritte er in seinem Bewegungsablauf gemacht hat."

Die von Klaassen genannte Höhe würde seinem Schützling die Möglichkeit eröffnen, bei den Deutschen Meisterschaften der B-Junioren zu starten.

Die Jahrgangsklasse der 16- und 17-Jährigen ist im Deutschen Leichtathletiverband (DLV) die erste Nachwuchsklasse, in der nationale Titel in den Einzeldisziplinen vergeben werden.

Trainingseinheiten

Doch bis dahin ist der Weg des jungen Hochspringers noch mit zahlreichen Trainingseinheiten gepflastert. Den ersten Sieg im neuen Jahr aber hat Janßen schon unter Dach und Fach gebracht. Er setzte sich mit großem Abstand der Stimmen gegen Philip Byrasch (BSV Kevelaer) und die A-Juniorinnen des VC Eintracht Geldern durch und gewann die Dezember-Ausgabe des Sportpreises Gelderland. Für die damit verbundenen 250 Euro hat der Preisträger noch keine genaue Verwendung.

Nur eines weiß er: "Das Geld verwalte ich. Was ich damit machen werde, wird mir schon noch einfallen."

(RP)
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