Fußball In der Fußball-Kreisliga an Stellschrauben drehen

Kleve/Geldern · Die Bundesliga des kleines Mannes soll aufgewertet werden. Ab sofort wird der A-Liga-Meister mit einer Schale geehrt.

 Holger Tripp.

Holger Tripp.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)/Stade,Klaus-Dieter (kds)

Edgar Borgmann und Holger Tripp haben Sorgen ob des Stellenwerts der Kreisliga A. „Es wird für die Vereine immer schwieriger, Sponsorengelder zu akquirieren und auch die Zuschüsse der Kommunen werden geringer“, sagt Tripp, Fußballausschuss-Vorsitzender. „Früher war die Kreisliga A die Bundesliga des kleinen Mannes. Das ist leider in Teilen vorbei. Auch, weil die Vereinstreue geringer geworden ist“, sagt Borgmann, Vorsitzender des Verbandes. Dabei sei er sich sicher, dass die Identifikation und das Interesse für den A-Liga-Kick wieder geweckt werden könnte. Tatenlos zusehen wollen sie nicht, wie die Spielklasse sportlich und emotional absteigt. Dafür hat der Fußballkreis Kleve-Geldern nun ein Maßnahmenpaket verabschiedet und einen Sponsor gewonnen: Capelli Sport.

Der Sportausstatter kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten, ist mittlerweile aber auch bei hiesigen Vereinen präsent. So läuft bereits der MSV Duisburg, der KFC Uerdingen sowie der SV Straelen in Capelli-Trikots auf, auch der Uedemer SV hat sich unlängst für diese entschieden. „Wir haben ein fünfjähriges Gesamtpaket geschnürt, das den kleineren Vereinen im Kreisgebiet und der Liga im Allgemeinen zu Gute kommen wird“, kündigt Ralf Fischer, Repräsentant der Sport-Firma in der Region, an. „Das ist im Amateurbereich ein einmaliges Projekt“, bekräftigt Borgmann.

So wird bereits in dieser Saison der Meister der Kreisliga A als solcher und mit einer Schale ausgezeichnet. „Der Kreismeister hat es verdient, besonders geehrt zu werden“, sagt Borgmann. Im Jugendfußball sei dies längst etabliert. In den Wanderpokal dürfen die Mannschaften ihren Vereinsnamen sowie das Jahr ihres Triumphes eingravieren.

„Es dürfte die Spieler besonders stolz machen, wenn sie viele Jahre nach ihrer Meisterschaft auf die Schale schauen und ihre Gravur lesen“, sagt Tripp. Der beste Torschütze erhält darüber hinaus eine kleine Fußballschuh-Trophäe. „Wir hoffen, dass das die Stürmer der Liga nochmal ordentlich anspornt“, sagt Tripp. Weitreichende Folgen aber hat die junge Zusammenarbeit erst in der kommenden Saison 2019/2020. Dann wird die „Kreisliga-A“ in die „Capelli-Sport-Kreisliga-A“ umgetauft. Zudem wird das neu entworfene Logo der Liga auf den Ärmeln aller Vereins-Trikots zu finden sein – ähnlich wie in den Prestige-Ligen des deutschen und internationalen Fußballs.

Auch der traditionsreiche Kreispokal wird reformiert. Bisher erstreckte sich dieser über vier Spieltage, aus denen im Viertelfinale vier Vereine als Sieger hervorgingen. All diese Teams wurden vom Kreisverband automatisch zum Verbandspokal nach Duisburg eingeladen. Ab der nächsten Saison aber wird die Finalrunde mit den Halbfinalpartien sowie dem Finale tatsächlich ausgespielt. Der Sieger des Endspieltages wird einen 90 Zentimeter großen Pokal erhalten, dazu werden unter den besten drei Teams Sachpreise im vierstelligen Bereich und zweckgebundene Checks vergeben.

„Das ist ein toller Anreiz für die Mannschaften, auch im Kreispokal alles zu geben“, sagt Fischer. Da der Wettbewerb in diesem Jahr bereits begonnen habe, könne die Modus-Änderung erst im kommenden Jahr gelten. Auch wird sich der Verband bemühen, die Pokalpartien nicht im Winter stattfinden zu lassen. Stattdessen sei es denkbar, drei Spiele im Spätsommer sowie im Frühling zu bestreiten. Der Endspieltag soll auf der Platzanlage einer der vier Qualifizierten stattfinden. Ohnehin stehen dem Kreisfußball erhebliche Reformen bevor: Im kommenden Jahr wird die Kreisliga B aus zwei Gruppen á 18 Teams bestehen. Doch auch das ist nur ein Zwischenschritt: In der Spielzeit 2020/2021 plant der Sportverband dann mit zwei Gruppen bestehend aus jeweils 16 Teams. Bisher gab es drei Gruppen á 14 Mannschaften. „Wir bestreiten einen besonderen Weg und setzen an verschiedenen Stellschrauben an. So kann die Zukunft der Kreisliga richtig gut aussehen“, sagt Tripp.

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