Bayer vor Abflug ins Trainingslager Trainer Herrlich muss noch an einigen Stellschrauben drehen

Leverkusen · Ab Sonntag feilt Bayer Leverkusen im österreichischen Zell am See/Kaprun eine Woche intensiv an ihrer Form. Für einen erfolgreichen Saisonstart muss Trainer Heiko Herrlich noch an einigen Stellschrauben drehen. Ein Überblick.

 Heiko Herrlich (links) und sein Co-Trainer Nico Schneck bereiten ihr Team erneut in Österreich auf die neue Spielzeit vor.

Heiko Herrlich (links) und sein Co-Trainer Nico Schneck bereiten ihr Team erneut in Österreich auf die neue Spielzeit vor.

Foto: imago/Jörg Schüler/Jörg Schüler

Vor knapp einem Monat ist Bayer 04 in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet, die mit dem Pokalspiel beim Oberligisten 1. CfR Pforzheim am 18. August (15.30 Uhr) das erste Pflichtspiel bereithält. Genau eine Woche später geht es dann in Mönchengladbach in der Liga los (18.30 Uhr). In den vergangenen Wochen bestimmten vor allem intensive Trainingseinheiten den Terminplan der Profis, aber auch drei Tests gegen Roßbach/Verscheid (Kreisliga), die Sportfreunde Siegen (Oberliga) und den Wuppertaler SV (Regionalliga).

Die Bilanz der Freundschaftsspiele kann sich bisher sehen lassen: Drei Siege und 12:0 Tore stehen bisher in der Statistik. Am Samstag geht es beim niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard (18 Uhr) weiter, ehe am Sonntag der Abflug ins Trainingslager ansteht. In der idyllischen Bergstadt Zell am See sollten vor allem drei Punkte im Vordergrund stehen.

Integration Für Herrlich wird es im Salzburger Land auch darum gehen, die Sommer-Zugänge weiter ins Team zu integrieren. In der vergangenen Saison erklomm die Werkself gemeinsam den Berg Schmittenhöhe. Auch für dieses Trainingslager wird der Bayer-Coach wieder einige Überraschungen für seine Elf bereithalten: Mitchell Weiser, Thorsten Kirschbaum, Lukas Hradecky, Paulinho und Co. sollten ihre Wanderschuhe zumindest einpacken. Aufgrund der Verletztenliste steht aber auch die Eingliederung der Rekonvaleszenten an. Panagiotis Retsos (Handbruch) und Charles Aránguiz (Kniebeschwerden) trainieren bislang nur dosiert. Sven und Lars Bender (beide Fußprobleme) sowie der nach seinem Hitze-Kollaps zuletzt geschonte Karim Bellarabi sollten in Österreich wieder voll einsteigen können.

Torgefahr Nach dem 2:0 in Wuppertal war Herrlich zwar insgesamt zufrieden, aber bei einzelnen Aspekten auch kritisch. Mit Blick auf die vielen ausgelassenen Torchancen konstatierte er ein der Werkself altbekanntes Problem: „In der Chancenverwertung haben wir uns jetzt nicht wahnsinnig weiterentwickelt“, sagte der 46-Jährige. Es ist ein Manko, das sich bereits durch die vergangene Vorbereitung zog – und auch in der Liga oft zu sehen war. „Wir müssen die ein oder andere Chance einfach konsequenter über die Linie drücken.“

Defensive Auch wenn seit dem Vorbereitungsstart noch kein Ball über die Linie des Leverkusener Tors gelang, ist der Coach nur bedingt zufrieden mit der Abwehrarbeit. Wuppertal hatte Gelegenheiten für ein, zwei Tore. Auch das ist eine Sache, die in der vergangenen Saison gut zu beobachten war – nicht nur wegen der 2:6-Pleite gegen den FC Bayern im Pokalhalbfinale, dem 4:4 in Hannover oder der 0:4-Schmach in Dortmund kurz vor dem Saisonende. Die richtige Mischung aus Angriff und Defensive zu finden, bleibt ein Balanceakt, an dem in Österreich gearbeitet werden sollte.

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