Fußball Im Fußball-Kreis Kleve/Geldern fehlen 60 Referees

Kleve · Nur 13 der 60 Vereine erfüllen das Schiedsrichter-Soll des Verbandes Niederrhein. Sie erhielten jetzt eine Auszeichnung dafür. Wegen des Mangels an Unparteiischen können Spiele in der Kreisliga C schon nicht mehr mit Referees besetzt werden.

 Der Fußball-­Kreis Kleve/Geldern hat jetzt die 13 Vereine ausgezeichnet, die mehr Schiedsrichter als vorgeschrieben oder das Soll erfüllt haben.

Der Fußball-­Kreis Kleve/Geldern hat jetzt die 13 Vereine ausgezeichnet, die mehr Schiedsrichter als vorgeschrieben oder das Soll erfüllt haben.

Foto: Fußball-Kreis Kleve/Geldern

Für Richard Peters, Geschäftsführer des Fußball-Kreises Kleve/Geldern, ist es schon „seit etlichen Jahren ein Kampf gegen Windmühlen“. Die Rede ist davon, dass es bereits seit geraumer Zeit nicht genug Schiedsrichter gibt, um alle Spiele auf Kreisebene besetzen zu können. Etwa 160 Unparteiische sind aktuell im Kreis aktiv, rund 60 mehr müssten es nach den Vorgaben des Fußball-Verbandes Niederrhein sein. Ein kleiner Lichtblick ist allerdings, dass diese Bilanz schon einmal weitaus schlechter ausgesehen hat. „Wir lagen in jüngster Vergangenheit auch einmal 92 Schiedsrichter unter dem Soll. Der Trend geht also wenigstens in die richtige Richtung“, so Peters.

Wie sehr es beim Thema bei vielen Vereinen noch hakt, wurde jetzt wieder deutlich. Der Fußball-Kreis zeichnete die Klubs aus, die mehr Schiedsrichter als vorgeschrieben in ihren Reihen haben oder das Soll erfüllen. Dies waren lediglich 13 der 60 Vereine im Kreisgebiet. Das bedeutet: Das Gros der Klubs musste erneut ein Strafgeld in die Kasse des Verbandes einzahlen, weil nicht genügend Schiedsrichter bei ihnen aktiv sind. Insgesamt wurden diesmal etwa 25.000 Euro fällig. „Es ist im Kreis leider mittlerweile zur Regel geworden, dass wenigstens 40 Vereine jährlich unter dem Soll bleiben“, sagt Peters.

Für die Klubs, die beim Thema Schiedsrichter vorbildliche Arbeit geleistet haben, gab’s jetzt eine Auszeichnung nebst Geldgutscheinen des Verbandes. Die Nummer eins war der SV Siegfried Materborn, der einen Gutschein über 750 Euro dafür erhielt, dass er sechs Referees mehr als gefordert an den Start geschickt hat. Auf den Plätzen folgten SV Nütterden (plus fünf), DJK Kleve (plus vier), SV Rindern, Viktoria Goch (beide plus drei), SV Veert, SSV Louisendorf (beide plus zwei) und FC Vorwärts Schenkenschanz-Düffelward (plus eins). Mit dem SV Asperden, Arminia Kapellen-Hamb, Uedemer SV, VfL Nierswalde und GW Vernum erfüllten fünf weitere Vereine das Soll genau.

Edgar Borgmann, Vorsitzender des Fußball-Kreises, lobte diese Klubs für ihr Engagement. Er stellte dabei erneut heraus, wie wichtig das Schiedsrichteramt sei. „Zu einem geregelten Spielbetrieb gehört ein Schiedsrichter. Ich wünsche mir, dass viele Vereine dem Beispiel dieser Klubs folgen“, sagte Borgmann. Ansonsten wird es dabei bleiben, dass Partien der Kreisliga C schon ohne Referee über die Bühne gehen müssen.

Ein Problem ist es für Kreis-Geschäftsführer Peters, dass es in vielen Vereinen noch nicht einmal Personen gibt, die sich speziell um die Betreuung der Schiedsrichter kümmern. „Es wir alles getan, um genug Spieler, Trainer und Betreuer zu bekommen, aber viel zu wenig, um neue Schiedsrichter zu gewinnen“, sagt Peters. Wie viele Referees ein Verein laut FVN haben muss, richtet sich nach der Anzahl der Senioren-Mannschaften und der Klassenzugehörigkeit. Außerdem muss ein Unparteiischer für den Jugendbereich gestellt werden.

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