Lokalsport Die schweren Jungs beim VfL auf dem Vormarsch

Kleve · Die American-Football-Abteilung des VfL Merkur Kleve ist groß und wächst. Zuletzt wurde ein Spieltag organisiert, an dem drei Teams des VfL ihre Meisterschaftsspiele auf dem Platz an der Flutstraße austrugen.

 Die Cleve Conquerors, Football-Mannschaft des VfL Merkur Kleve (schwarz-rote Trikots), starten einen Angriff. Im Heimspiel setzte sich das Team gegen die Iserlohn Titans durch.

Die Cleve Conquerors, Football-Mannschaft des VfL Merkur Kleve (schwarz-rote Trikots), starten einen Angriff. Im Heimspiel setzte sich das Team gegen die Iserlohn Titans durch.

Foto: Marcus van Offern

Wieder einmal haben die Cleve Conquerors, die American Football-Abteilung des VfL Merkur Kleve, in Sachen Organisation eine Meisterleistung abgeliefert. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Klever Football-Abteilung veranstalteten die Freude der Sportart aus Amerika einen "Trippleheader" auf dem Sportgelände an der Flutstraße. Das bedeutete, dass gleich drei Spiele vereinseigener Mannschaften im Ligabetrieb hintereinander stattfinden. Dazu bedarf es einer ausgefeilten Logistik. Auch weil eine Footballmannschaft nicht aus elf Akteuren plus Auswechselspielern besteht, sondern mindestens aus der doppelten Anzahl, da es jeweils eine Abwehr- und eine Angriffsformation pro Mannschaft gibt. Hinzu kommen Akteure für besondere Spielzüge.

Bereits am Vortag hatten Akteure aus allen beteiligten Teams gemeinsam das Feld gekreidet. "Die Spieler wissen, dass es gemacht werden muss, und es ist auch kein Problem, dafür die Freiwilligen zu bekommen", sagt Helmut Tripp, Abteilungsleiter und mittlerweile auch Vorsitzender des Gesamtvereins. Dazu passt auch, dass vor der Saison mit rund 60 Freiwilligen die Sportanlage des Vereins an der Flutstraße auf Vordermann gebracht wurde.

"Es ist neben der Arbeit auch ein tolles Erlebnis, dass eine ganze Abteilung an einem Strang zieht", betont Christian Kroggel, Trainer der Herrenmannschaft, nicht ohne Stolz auf diese Aktion. Ob es allerdings noch weitere Spielzeiten auf dem Gelände geben wird, ist derzeit noch offen. "Wir führen Gespräche mit dem 1. FC Kleve über eine Nutzung der Sportanlage am Bresserberg. Allerdings gibt es hier noch keinen Vollzug zu melden. Doch das Verhältnis der beiden Vereine ist hervorragend, und wir werden weitere Gespräche mit Politik und Verwaltung suchen", erklärte Tripp.

So war es auch kein Zufall, dass Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve, den Münzwurf über die Entscheidung des ersten Angriffsrechtes vor der Partie der Conquerors Ladies vornahm. Im Mutterland des Footballs, den USA, ist dieses Ritual immer besonderen Persönlichkeiten vorbehalten. Auch die Gründungsmitglieder der Abteilung, Frank Wietharn und Heiner Derksen, vollzogen vor den Partien der "U19" und der Herren diese Zeremonie.

Sportlich lief es auf der bestens besuchten Anlage in der Klever Unterstadt für die Gastgeber nicht ganz so rund. So musste in der Landesliga die U 19 der Merkurianer eine 12:27-Niederlage gegen die Duisburg Thunderbirds hinnehmen. "Wir haben trotz einiger Ausfälle unsere Spielzüge gut umgesetzt. Am Ende fehlte jedoch die letzte Konsequenz, um zum Punkterfolg zu kommen", erklärte Trainer Stephan Heßeling nach dem Match.

Die Damen, die in ihrer ersten Saison im Neuner-Team um Meisterschaftspunkte in der Regionalliga antreten, unterlagen den Solingen Paladins recht deutlich mit 0:18, konnten aber im dritten und letzten Viertel ordentlich mithalten. In ihrem dritten Saisonspiel kamen die Herren der Conquerors, die in der Landesliga spielen, zu ihrem zweiten Sieg. In einer spannenden und abwechslungsreichen Partie wurden die Iserlohn Titans knapp mit 15:13 bezwungen.

Alle Begegnungen wurden von den Unparteiischen ohne Fehl und Tadel geleitet. Hauptschiedsrichter war ein in der Szene bekannter Mann. Der Unparteiische Dirk Schrader ist in der höchsten Deutschen Klasse aktiv, der German Football League. 2015 leitete er sogar den German Bowl, das Finale der German-Football-League (GFL) um den Titel des Deutschen Meisters im American Football. Hier zeigt sich, dass gute Veranstaltungen eben auch gute Schiedsrichter verdienen.

(RP)
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