Sportzentrum Besserberg FDP: „Peinlichkeit um Tribüne beenden“

Kleve · Die FDP stellt sich hinter den 1. FC Kleve. Der Verein hatte angekündigt, die Tribüne abzuschreiben und die Sportsbar zu sanieren. FDP fordert andere Fraktionen und Verwaltung auf, etwas gegen den Verfall der Tribüne zu unternehmen.

 1. FC Kleve, Stadion, Sitztribüne

1. FC Kleve, Stadion, Sitztribüne

Foto: Stade, Klaus Dieter (kds)/Stade,Klaus-Dieter (kds)

Die überraschende Ankündigung des 1. FC Kleve, die Tribüne abzuschreiben und endgültig als Bauruine zu behandeln, hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt meldete sich die Fraktion der FDP im Rat der Stadt Kleve zu Wort. Sie stellt sich hinter den Verein. „Es ist für uns nur allzu verständlich, dass der 1. FC Kleve nun seinen eigenen Weg gehen und nicht mehr auf die Politik warten will und kann“, sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Daniel Rütter. Er fordert die anderen Fraktionen und die Verwaltung auf, etwas gegen den Verfall der Tribüne zu unternehmen.

Der Hintergrund: Im Juni 2018 fällte der Rat der Stadt Kleve nach einer knapp zehnjährigen Diskussion  eine Entscheidung: Eine knappe Mehrheit stimmte zu Gunsten einer Zweifachsporthalle für den VfL Merkur und den Schulsport. Der größte Klever Sportverein würde die Flutstraße verlassen und gen Stadionstraße ziehen.  Damit entschied sich der Rat final auch gegen eine Realisierung der Halle an der Welbershöhe, auf dem Parkplatz hinter der Tribüne des 1. FC Kleve. Bei dieser Planung wäre es möglich gewesen, das sich seit 2009 im Rohbau befindende Tribünengebäude fertigzustellen. In der vergangen Woche hatten schließlich die Vereinsvorsitzenden Christoph Thyssen und Lukas Verlage verbittert angekündigt,  die Tribüne abzuschreiben sowie eine Modernisierung und Erweiterung des vereinseigenen Gebäudekomplexes „Sportsbar“ im Herzen der Sportanlage Bresserberg zu planen.

Die Ratsfraktion der Freien Demokraten habe mit großem Bedauern in der vergangenen Woche den Bericht in der RP „Der FC will Umkleiden selbst bauen“ zur Kenntnis genommen, teilte diese nun mit. Rütter: „Verwaltung und einige Fraktionen in der Stadt Kleve sollten die Aussagen von Thyssen und Verlage aufhorchen lassen. Es sollte eigentlich gemeinsames Interesse sein, die Peinlichkeit rund um die seit Jahren auf städtischem Grund stehende dahinvegetierende Tribüne zu beenden“, so Rütter.

Dass die Stadt dem Vernehmen nach über einen Abriss der Tribüne sinniere, sei eine Farce. „Wir haben das Gefühl, dass es in der Politik noch immer Ressentiments gegen den Verein aufgrund der Insolvenz von vor fast zehn Jahren gibt“, sagt Rütter. Stattdessen sollte dem Ehrenamt von Thyssen und seinen Mitstreitern mehr Respekt gezollt werden – insbesondere auch von Seiten der CDU, findet der Liberalen-Chef.

Die Christdemokraten fühlen sich nun zu Unrecht in die Ecke gedrängt. „Wir sind nur 17 von 44 Ratsmitgliedern“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gebing. Er habe bereits in seiner Haushaltsrede im Dezember 2018 betont, dass man sich um die Tribüne kümmern müsse. Aus seiner Sicht hat die Turnhalle nichts mit der Tribüne zu tun. Die CDU habe im letzten halben Jahr sehr wohl Gespräch mit dem 1. FC Kleve geführt. Die Verwaltung habe ebenfalls den Dialog suchen sollen, so Gebing. Was daraus geworden ist, wisse er nicht. „Uns ist noch nichts vorgestellt worden, so der CDU-Chef. Seine Fraktion sei auch weiterhin zu Gesprächen bereit.

Daniel Rütter von der FDP sagt: „Es hat nie wieder einen konstruktiven Vorschlag gegeben, wie alternativ bei der Tribüne zu einer konstruktiven Lösung gekommen werden kann. Stattdessen hat man sehenden Auges mit dem Turnhallen-Standort an der Stadionstraße neue Probleme bezüglich der betroffenen Anwohner sowie der Parkplatzsituation geschaffen.“ Durch diverse nun drohende Klagen stünden hinter der Realisierung nun neue Fragezeichen, was insbesondere den VfL Merkur träfe, welcher auch schon fast 20 Jahren Wartezeit hinter sich habe. Das sei ein „Armutszeugnis“ und der Ärger verständlich Rütter. Der Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr sei zwar zu respektieren, der Wahrheit letzter Schluss sei dieser aber nicht. „Sicher ist nur, wenn weiter nichts getan wird, bröckelt die Bausubstanz weiter vor sich hin.“

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