Musik Nach 20 Jahren ist für „Horizonte“ Schluss
Kevelaer · Über die Anfrage der „Eine-Welt-Gruppe” aus Xanten, die musikalische Begleitung für einen Gottesdienst suchten, entwickelte sich die Band „Horizonte”. Zum Abschied blicken die Musiker auf eine bewegte Zeit zurück.
Das neue geistliche Liedgut den Menschen nahe zu bringen, das hatte sich die Musikgruppe „Horizonte” auf die Fahnen geschrieben. Nach 20 Jahren erfolgreicher Bandgeschichte hat sich die Gruppe Ende des vergangenen Jahres von der Bühne verabschiedet.
1998 formierten sich die sieben Musiker Hubert Lemken (Gitarre, Gesang), Rainer Killich (Querflöte), Anton Koppers (Keyboard), Ludger Fedke (Saxophon, Klarinette) sowie die drei Sängerinnen Jutta Stammen, Andrea Moll und Susanne Rütten zu „Horizonte”. Die vier Männer kennen sich aber schon weitaus länger und haben vorher bereits in verschiedenen Konstellationen gemeinsam musiziert. Unter anderem waren sie an dem Musikstück „Wenn einer anfängt” beteiligt, das 1992 zum 350-jährigen Jubiläum der Wallfahrt in Kevelaer konzipiert wurde. Geprobt wurde damals in einem Studio in Walbeck, die Uraufführung fand am 3. Juni im Forum Pax Christi in Kevelaer statt. Mehr als 1000 Zuschauer sahen sich das Stück vor Ort, auch das ZDF war anwesend und zeichnete die Aufführung auf. Ansonsten traten die Musiker auf Hochzeiten und anderen Feiern auf.
Über die Anfrage der „Eine-Welt-Gruppe” aus Xanten, die musikalische Begleitung für einen Gottesdienst suchten, entwickelte sich schließlich die Band „Horizonte”. 20 Jahre später blicken die Musiker auf eine bewegte Zeit mit vielen Höhepunkten zurück. Da wäre beispielsweise das 1250-jährige Bestehen der katholischen Kirchengemeinde St. Willibrord in Kleve-Kellen im Jahr 2000. Zu diesem Anlass produzierte die Gruppe das Musikspiel „Ein Mann in Gottes Namen”. Oder das Stück „Der Regenbogenfisch”, das anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Marien-Kindergartens entstand.
Zudem brachte die Gruppe die „Besinnliche Stunde im Advent” zurück nach Kevelaer, die es von 1978 bis 1995 schon einmal gab. Seit 2008 führte „Horizonte” jährlich am vierten Advent durch den stets gut besuchten Gottesdienst und sammelte zusätzlich Spenden für die Kinderhilfe Bethlehem.
Doch es waren nicht immer nur schöne Momente. Ein Auftritt, der den Musikern viel Kraft abverlangte, war das Spielen auf der Beerdigung des Bandmitglieds Ludger Fedke im Jahr 2012. „Das war festlich, aber sehr schwer”, berichtet Sänger Hubert Lemken rückblickend. Ende 2018 sollte dann Schluss sein mit Horizonte. Zu sehr waren die privaten Aktivitäten vom Terminkalender der Band abhängig, die Künstler wollten wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen.
Doch einfach so aufzuhören kam für die Vollblutmusiker nicht infrage. Deswegen lud die Gruppe einen Tag vor Heiligabend des vergangenen Jahres zur letzten „besinnlichen Stunde” ein. Und das war ein voller Erfolg. Bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Veranstaltungsbeginn war die Clemenskapelle im Klostergarten so rappelvoll, dass die Musiker kurzerhand früher anfingen, um länger singen zu können. Schließlich konnten eh keine weiteren Besucher einen Platz finden. Und „Horizonte” verabschiedete sich mit einem Spendenrekord: gut 3000 Euro kamen für die Kinderhilfe Bethlehem zusammen.