„Kuhle“ Aktion Kühe locken in den Weezer Tierpark

Das Projekt „Kuhl Kids“ gastierte zum ersten Mal an der Niers und hatte eine Kuh und zwei Kälber mitgebracht. Für Kinder und Erwachsene gab es die Möglichkeit, sich über die Tiere zu informieren oder sie einfach nur zu streicheln.

 Die Kuh als Reittier: Kelly fühlt sich wohl auf dem Rinderrücken.

Die Kuh als Reittier: Kelly fühlt sich wohl auf dem Rinderrücken.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Kindlichen Übermut gab es am Sonntag im Tierpark zu sehen. Ophelia und Veronica stürmten ausgelassen über die Wiese, Lisa verhielt sich dagegen eher ruhig. Die drei kannten den Tierpark vorher nicht und auch die Besucher haben das Trio noch nicht zu Gesicht bekommen in Weeze. Denn das Projekt „Kuhl Kids“ gastierte zum ersten Mal im Tierpark und hatte eine Kuh und zwei Kälber mitgebracht. Zwischen 11 und 16 Uhr gab es vor allem für Kinder, aber auch Erwachsene die Chance, sich über die Tiere zu informieren oder sie einfach nur zu streicheln. Später fand sogar ein kleines Schaureiten statt. Der Streichelzoo gehört zu den beliebtesten Aspekten im Tierpark, Kälber konnte man darin aber bislang noch nicht finden. Allgemein gibt es keine Kühe im Tierpark zu sehen. Dementsprechend war der Sonntag unter dem Motto „Tag der Kuh“ gestellt. Es ist der zweite Thementag dieses Jahr, nach dem zur Niers. Weitere sollen folgen. Im Gegensatz zum Tag zur Niers war das Wetter dieses Mal deutlich besser, was sich allein schon an den Besucherzahlen ablesen ließ.

„Wir haben hier gar keine Rinder, daher bin ich froh, dass uns die Familie Roest unterstützt“, betonte die Leiterin des Tierparks Marie-Christine Kuypers. Getroffen hatte sie die Mitglieder des Projekts auf der Green Life, einer Landwirtschaftsmesse. Dort entstand die Idee, den Tag der Kuh im Tierpark durchzuführen. Dazu kam der Anlass der Auszeichnung des Pustertaler Rindes als Nutztier des Jahres. Das gerade einmal eineinhalb Wochen alte Kalb Ophelia gehört genau dieser Rasse an. Veronica ist dagegen ein Jersey-Kalb und inzwischen schon sechs Wochen alt. Sie durfte mehr Kontakt mit den Besuchern haben, für Ophelia konnte das schon etwas zu viel sein im jungen Alter. Beide schienen aber eine Menge Spaß auf der Wiese zu haben. „Die Kälber haben bei uns schon relativ viel Auslauf und ein großes Platzangebot. Aber dass hier ist nochmal ein Highlight für sie, so eine Wiese kennen sie ja sonst gar nicht“, erklärte Franziska Roes die Ausgelassenheit der beiden. Lisa, die Braunvieh-Kuh, ist dagegen schon ein alter Hase und kennt das Prozedere. Die trächtige Kuh, im September trägt sie aus, war schon bei einigen Veranstaltungen des Projekts dabei. Denn das Team um die Roest-Familie fährt öfters zu Schulen und Kindergärten und nimmt dabei ihre Tiere mit. Sie besitzen dabei noch mehr Arten als diejenigen die sie zum Tierpark mitgebracht hatten. „Ein Ziel von uns ist es Rassenvielfalt zu präsentieren“, sagte Charlotte Roes. Weitere Kernziele fassen sie im Projekt unter Akzeptanz, Bewusstsein und Wertschätzung zusammen. Es geht darum den Kindern die Landwirtschaft, und vor allem im Bezug zu den Kühen, die Milchgewinnung zu erklären. „Oft haben Kinder ganz verdrehte Vorstellungen von Landwirtschaft, die total von der Realität abweichen. Manche denken, wir würden die Milch aus den Kühen rausprügeln“, erzählte Charlotte Roes.

Auch Erwachsene haben aber noch einiges zu lernen, wie Franziska Roes berichtete: „Auch auf Landwirtschaftsmessen wurden uns Fragen gestellt, die wir eigentlich für selbstverständlich hielten“. Bei einem „Laienpublikum“ wie im Tierpark gab es daher auch noch einige Fragen, die das Team gerne beantwortete. Auch Fotos wurden gerne gemacht, so oft gibt es die Gelegenheit für ein Selfie mit einer Kuh im Tierpark schließlich nicht.

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