Fieberambulanz in Kleve 40 Patienten in den ersten 24 Stunden

Kleve · Die Fieberambulanz ist seit Samstagnachmittag eröffnet. Von den Patienten, die bisher untersucht wurden, haben zwölf einen positiven Influenza-Befund. Drei wurden stationär aufgenommen. Einen Corona-Fall gibt es noch nicht.

 Wer mit grippeartigen Symptomen zum Klever Krankenhaus kommt, soll nicht den Haupteingang nehmen, sondern direkt in der neu errichteten Fieberambulanz vorstellig werden. Zuständig ist die Fieberambulanz für Bürger aus Bedburg-Hau, Goch, Kalkar, Kevelaer, Kleve, Kranenburg, Uedem und Weeze.

Wer mit grippeartigen Symptomen zum Klever Krankenhaus kommt, soll nicht den Haupteingang nehmen, sondern direkt in der neu errichteten Fieberambulanz vorstellig werden. Zuständig ist die Fieberambulanz für Bürger aus Bedburg-Hau, Goch, Kalkar, Kevelaer, Kleve, Kranenburg, Uedem und Weeze.

Foto: Anja Settnik

Die gute Nachricht vorweg: Bisher gibt es noch keinen Corona-Fall im Kreis Kleve. Das gab Philipp Kehmeier, Regionaldirektor des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums, auf Anfrage unserer Redaktion bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fieberambulanz am Klever Krankenhaus seit wenigen Minuten eröffnet. Und auch mehr als 24 Stunden später sollte Kehmeier recht behalten. Zumindest hat der Kreis Kleve, der in dieser Sache die Kommunikationshoheit hat, bis Redaktionsschluss nichts bekannt gegeben.

In der neu, in einem Zelt errichteten Fieberambulanz wurden in den ersten 24 Stunden insgesamt 40 Patienten untersucht. Zwölf davon haben einen positiven Influenza-Befund, wie Klinik-Sprecher Christian Weßels auf Anfrage unserer Redaktion am Sonntagnachmittag mitteilt. Drei Patienten wurden stationär aufgenommen. Das Krankenhaus hat dafür die Rochus-Station geräumt, sie dient in den nächsten Tagen und Wochen als Isolierstation.

 So sieht die Fieberambulanz von innen aus.

So sieht die Fieberambulanz von innen aus.

Foto: Biermann

Christian Weßels machte nach der Eröffnung der Fieberambulanz am Samstag noch einmal deutlich, dass bitte ausschließlich Menschen mit Grippesymptomen – das heißt Menschen mit Fieber, Krankheitsgefühl, Husten und Schnupfen – dort getestet werden sollen. In den ersten Stunden seien es jedoch vor allem Menschen ohne Grippesymptome gewesen, die sich testen lassen wollten. „Das macht medizinisch keinen Sinn und saugt unnötige Ressourcen“, so Weßels.

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Für alle anderen gilt folgendes Prozedere: Wenn sich Patienten mit grippeartigen Symptomen in der Fieberambulanz vorstellen, folgen Anamnese, Grippeschnelltest mit Speichelabstrich und einem Ergebnis nach etwa 20 Minuten und bei negativem Grippebefund eine Testung auf das Coronavirus mit Speichelabstrich und einem Ergebnis aktuell nach 48 Stunden. „Eine stationäre Aufnahme von Patienten mit grippeartigen Symptomen erfolgt nur, wenn der Gesundheitszustand eine klinische Versorgung erfordert. Als Isolierstation dient im St.-Antonius-Hospital die Rochusstation“, erklärt Weßels, der am Sonntag eine weitere Einschränkung bekanntgibt. So habe das Karl-Leisner-Klinikum in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises Kleve den Zuständigkeitsbereich der Fieberambulanz am Klever Krankenhaus auf die Städte und Gemeinden Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau, Kalkar, Uedem, Goch, Weeze und Kevelaer beschränkt. Der Eintritt dieser Patienten dort erfolge einzeln. Händedesinfektion und Mundschutz seien obligatorisch. Auch die Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeiter, die in dem Zelt vor dem Klever Krankenhaus von Montag an 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche arbeiten, tragen erforderliche Schutzkleidung unter Beachtung der erforderlichen Hygienemaßnahmen.

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Foto: dpa/Arne Dedert

Errichtet hat die Fieberambulanz im Übrigen Biermann Veranstaltungstechnik aus Bedburg-Hau. Für Heinz-Theo Biermann, der gemeinsam mit seinem Bruder Günther die Geschäfte führt, ein ungewöhnlicher Auftrag. Baut die Firma Biermann doch normalerweise Zelte für Volksfeste, private und öffentliche Veranstaltungen sowie Messen auf. Nun die Anfrage vom Karl-Leisner-Klinikum. „Von der Anfrage bis zur Fertigstellung, wir haben innerhalb von 48 Stunden für das Klever Krankenhaus ein Fieberzelt mit mehreren Räumen errichtet – von der Anmeldung, übers Wartezimmer, bis zu den Untersuchungsräumen, Lager, WC-Anlage und Personalschleuse“, berichtet Heinz-Theo Biermann nicht ohne Stolz. Er ergänzt: „Pünktlich um 14 Uhr konnten wir die Anlage dem Team des Klever Krankenhauses übergeben.“

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