Nach Unfall auf Weller Landstraße Kevelaer will noch einen Kreisverkehr

Kevelaer · Alle Fraktionen haben in einem Antrag an den Bürgermeister gefordert, die Kreuzung Weller Landstraße/Twistedener Straße zu einem Kreisel umzubauen. Dort ereignen sich immer wieder schwere Unfälle.

 Wer auf die Weller Landstraße zufährt, darf nur zehn Stundenkilometer fahren.

Wer auf die Weller Landstraße zufährt, darf nur zehn Stundenkilometer fahren.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Viel Glück hatte vor knapp zwei Wochen ein Mädchen bei einem schweren Unfall. Die 13-Jährige wurde von einem Wagen erfasst. Dass sie sich dabei nicht ganz schwer verletzt hat, grenzte an ein Wunder. Die Radlerin wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Später stellte sich noch heraus, dass der 25-jährige Autofahrer unter Einfluss von Drogen gestanden hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 18.40 Uhr an der Kreuzung Twistedener Straße/Weller Landstraße. Laut Polizei hatte das Mädchen den vorfahrtsberechtigten Pkw eines Mannes aus Kevelaer übersehen. An der Stelle sind momentan 70 Stundenkilometer erlaubt.

Der Vorfall hat jetzt für eine bemerkenswerte Initiative gesorgt. Gleich alle fünf Fraktionen im Rat haben bereits kurz nach dem Unfall einen Antrag an den Bürgermeister gestellt. Sie fordern, dass die Kreuzung zu einem Kreisverkehr ausgebaut wird.

Denn die Strecke gehört zu einem Abschnitt, der später auf die Ortsumgehung OW1 führen wird. Im Klartext bedeutet das, dass der Autoverkehr auf der Strecke nach Fertigstellung der OW1 zunehmen wird. Denn dann können Autos auf dieser Route direkt von der Autobahn an Kevelaer vorbei Richtung Flughafen oder Niederlande fahren. „Im Hinblick auf den zunehmenden Verkehr nach Fertigstellung der OW1“ solle die Kreuzung daher zu einem Kreisverkehr ausgebaut werden, heißt es in dem Antrag von CDU, SPD, Grüne, KBV und FDP. Die Stadt solle Kontakt zur für die Straße zuständigen Behörde aufnehmen und sich für das Projekt einsetzen. Das solle „zeitnah“ passieren, heißt es. Zudem sollen die Kosten geklärt werden, die dadurch auf die Kommune zukommen könnten.

Aus Sicht der Politiker handelt es sich bei der Kreuzung um einen Unfallschwerpunkt. Das würde die Statistik belegen, heißt es.

Die bisherigen Maßnahmen hätten noch nicht den gewünschten Effekt gehabt. Auf der Twistedener Straße gilt vor der Kreuzung Tempo 10, es gibt Bodenwellen und entsprechende Beschilderungen. Auf der Weller Landstraße wird die Geschwindigkeit vor der Kreuzung auf 70 Stundenkilometer gedrosselt. Doch all das reiche offenbar nicht, um Unfälle zu verhindern, schreiben die Fraktions-Vorsitzenden.

Bürgermeister Dominik Pichler steht dem Antrag sehr positiv gegenüber. „Ich weiß noch aus meiner Zeit als Anwalt, dass es dort oft zu Unfällen gekommen ist. Wenn irgendwo ein Kreisverkehr hingehört, dann an die Stelle“, sagt der Verwaltungs-Chef. Die Entscheidung darüber werde allerdings an anderer Stelle gefällt. Bei der Weller Straße handelt es sich um eine Landesstraße. Pichler würde aber begrüßen, wenn dort ein Kreisel gebaut würde.

 Der Autofahrer erfasste das Mädchen auf dem Fahrrad. 
  Foto: Schulmann

Der Autofahrer erfasste das Mädchen auf dem Fahrrad. Foto: Schulmann

Foto: Schulmann

Laut Philipp Pütz von der Kreispolizei Kleve war die Kreuzung in Kevelaer von Januar 2018 bis Juni 2021 eine Unfallhäufungsstelle. Danach habe sich die Situation erst einmal beruhigt. Im Jahr 2022 habe es aber bereits wieder sieben Unfälle gegeben. „Wir werden daher empfehlen, den Bereich wieder zu einer Unfallhäufungsstelle zu erklären“, sagt Pütz.

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