Suchtvorbeugung der Diakonie vom Kirchenkreis Kleve Hilfen gegen die Mediensucht
Kevelaer · Die Suchtvorbeugung des Kirchenkreises Kleve sieht hier ein immer größeres Problem. Man konzentriert sich immer mehr auch auf Kinder und Jugendliche in „Suchtfamilien“.
Sie werden nicht vergessen: Kinder aus suchtbelasteten Familien. Eine Pfandbon-Spendenaktion der beiden Kevelaerer Lebensmittelmärkte von Edeka-Brüggemeier ermöglicht es diesen Familien nun, noch vor Weihnachten einen Ausflug machen zu können. Die Fahrt wird organisiert und begleitet von Tim Rambach und Melanie Seie von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.
„Neben der Drogensucht der Eltern spielen auch finanzielle Sorgen in diesen Familien eine Rolle“, so Rambach. Dank der Spendenaktion ist der Ausflug für die Familien kostenfrei. Kunden verzichteten auf ihren Pfandbon. Dadurch kamen 1398,36 Euro für den Ausflug mit den Familien zusammen. Das Reiseziel wurde noch nicht festgelegt. „Eine Tagestour mit dem Bus zu einem Freizeitpark könnte für die Kinder reizvoll sein“, findet Rambach. Seit ein paar Jahren sind neben der Beratung der suchtkranken Eltern auch die Kinder aus suchtbelasteten Familien im Fokus. Zumindest sie sollen vor einer Sucht im Erwachsenenalter bewahrt werden.
Die Diakonie bietet mit Eltern- und Familienberatung ratsuchenden Betroffenen und Angehörigen Unterstützung an. Auch Schulen, pädagogische Eirichtungen und Unternehmen können die Diakonie für Projekttage anfragen. Ein immer größer werdender Bereich ist der Umgang mit Mediensucht und Mobbing. Erlebnispädagogische Angebote der Diakonie helfen, alternative Arten der Freizeitgestaltung vorzustellen.
„Wir erleben in unserer Beratung, dass Familienaktivitäten oder schulische Aufgaben oft mit der Nutzung von Unterhaltungsmedien konkurrieren“, sagt Petra van Bergen von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie. „Selbst bei den täglichen gemeinsamen Mahlzeiten unterbrechen einige Kinder und Jugendliche ihre Online-Spiele nicht oder nur ungern“, ergänzt ihr Kollege Stephan Gnoß. Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Fachstelle ein neues, Beratungsangebot entwickelt: „Wir klären zunächst Eltern in individuellen Gesprächen über ein gesundes Maß und die möglichen Gefahren exzessiver Mediennutzung auf. Dann begleiten wir sie mit ihren Kindern bei der Entwicklung von Absprachen für ein funktionierendes Familienleben. Am Ende der Beratung kann eine Art Vertrag stehen, der ein guter Kompromiss der Bedürfnisse aller Familienmitglieder sein soll“, beschreiben die Fachleute ihr kostenloses Angebot.
Kontakt: Haus der Diakonie in Geldern, Ostwall 20, Fachbereichsleitung Petra van Bergen: Telefon 02831 9130800.