Ausstellung am Fluss Eine Kunst-Ausstellung am Flussufer

25 Künstlerinnen und Künstler stellten am Sonntag Bilder, Skulpturen oder Objekte auf dem Weg entlang der Niers zwischen Mülhausen und Oedt aus. Bei schönem Wetter kamen viele Besucher – zu Fuß oder mit dem Rad.

 Das schöne Wetter sorgte dafür, dass am Sonntag viele Besucher die Kunstausstellung an der Niers zwischen Mülhausen und Oedt besuchten.

Das schöne Wetter sorgte dafür, dass am Sonntag viele Besucher die Kunstausstellung an der Niers zwischen Mülhausen und Oedt besuchten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wie schon im vergangenen Jahr, lud eine Gruppe Künstler mit ihren Werken zu einem besonderen Kunstevent „Kunst-Natur-Genüsse" am Niersufer zwischen Oedt und Mülhausen ein. Hunderte Besucher nutzten die Gelegenheit, zu Fuß oder mit den Fahrrädern Kunst „häppchenweise“ zu genießen. Das Niersufer wurde am Sonntag zu einer Kunstmeile der besonderen Art, die durch die Bandbreite und Kreativität der ausgestellten Objekte beeindruckte und zum direkten Dialog mit den 25 ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern einlud. Den Anspruch der Müllvermeidung erfüllte die Künstlerin Sabine Heister mit ihren Werken, die aus unbeachteten und damit, wie sie es ausdrückte, unterschätzten Treibholzstücken Neues gestaltet. „Den Augenblick erfassen, das Auge auf das Detail richten, alles erfassen, was nicht direkt ins Auge springt“, ist in den Objekten der drei Fotokünstler Ulrike Stroot-Hruby, Rolf Effmert, und Manfred Küsters klar erkennbar. Details von Schimmelpilzen, Gänge des Borkenkäfers, Licht durch Farbverläufe in der Seifenblase.

Udo Kneer imponiert mit seinen Skulpturen aus Beton. Er möchte dem statischen Material die Schwere nehmen und Leichtigkeit gewinnen. Seine Frau Karen arbeitet vorzugsweise mit Resin, einer Kunstharzmasse, die mit verschiedenen Materialien aufeinandergeschichtet Plastizität entwickelt. Wie bereits 2018 stellte Beate Begovic ihre beeindruckenden Keramiken aus.

In den Gesprächen mit den Künstlern erfuhr man auch viele unterschiedliche Biografien, die den sehr individuellen Weg zur Kunst aufzeigten. Frühere Tätigkeiten, zum Beispiel als Marketingfachfrau, Textildesignerin oder Graphikerin waren meist bestimmt von Kundenaufträgen. Nach der beruflichen Tätigkeit ist jetzt für einige der Künstlerinnen die Möglichkeit, nur der eigenen Kreativität zu folgen. Viele Künstler berichteten auch, dass sie bereits als Kind Spaß an künstlerischen Ausdrucksformen hatten und dies ihr Leben bis heute geprägt habe. Isolde Schmitz-Becker erzählte, dass sie von der Schönheit alter Bauernhäuser fasziniert sei und bereits als Kind gern Pferde gemalt habe.

Die Künstlerin Angelica Jakobi berichtete ihre spannende Biografie, die sie 14 Jahre von Alaska bis Feuerland führte. Ihr „Empfangsband“, weiße bemalte Stühle, das Saxofon, der Bass und die Bongo fielen als besondere Kunstobjekte sofort ins Auge. Eine der Organisatorinnen des Kunstevents, Morena Hommel, ist mit ihrer Kunst, wie sie sagt, „angekommen“. Nicht mehr die dunklen Masken dominieren, sondern ihre Holzskulpturen versuchen die „Verbundenheit der Seelen in allen Facetten" darzustellen.

Kunstinteressierte konnten vor Ort Kunstobjekte individuell in Auftrag geben. Fabio dal Pos arbeitet als freiberuflicher Künstler und erstellt mit seinen Bleistift- und Kohlezeichnungen Portraits, mit denen er „die Seele einfangen möchte“. Gail und Jürgen Kops stellen Alltägliches aus – so zum Beispiel in Holz eingefasste Kugelschreiber, für die sich mancher Besucher interessierte. So wechselte mancher Kunstgegenstand vom Künstler direkt zu einem neuen Eigentümer.

 Künstlerin Oxana Aleksandrow im Gespräch mit Besuchern der Ausstellung.

Künstlerin Oxana Aleksandrow im Gespräch mit Besuchern der Ausstellung.

Foto: Wolfgang Kaiser
 Kunstwerk am Wegesrand in Oedt

Kunstwerk am Wegesrand in Oedt

Foto: Wolfgang Kaiser

Neben den vielen Ausstellungsobjekten gab es noch einige zusätzliche künstlerische Angebote. Uschi Bolten (Acrylmalerei) trug Gedichte von Herbert Glaser vor, Nada Vitz unterhielt die Passanten mit ihren Klangschalen und aus einem Schlauchboot auf der Niers trugen die Grefrather „Niersmatrosen“ mit 14 Mann in einem Boot klangvoll a capella mit Shanty- und Seemansliedern zu der besonderen Atmosphäre am Niersufer bei. Eine insgesamt sehr gelungene Veranstaltung in herrlicher Umgebung.

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