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König-Orgel in der Kempener Paterskirche Kempener Organistin interpretiert Bach neu

Kempen · Organistin Ute Gremmel-Geuchen hat mit der Barockgeigerin Annegret Siedel die CD „Copyright Bach“ in der Kempener Paterskirche aufgenommen.

 Ute Gremmel-Geuchen vor der König-Orgel in der Kempener Paterskirche.

Ute Gremmel-Geuchen vor der König-Orgel in der Kempener Paterskirche.

Foto: Emily Senf

Zu zahllosen Anlässen wird die d-Moll-Toccata von Johann Sebastian Bach gespielt. Schon nach wenigen Takten erkennen viele Zuhörer das berühmte Orgelstück. Nun darf man sich von einer neuen Version überraschen lassen: Auf der soeben erschienenen CD „Copyright Bach“, eingespielt von der Kempener Musikerin Ute Gremmel-Geuchen und der Hamburger Barockgeigerin Annegret Siedel, erklingt die Toccata in einer Fassung für Violine solo. Altbekannte Töne laden damit ein, neu und aufmerksam hinzuhören und die Klänge frisch zu entdecken.

Auszüge aus der Motette „Jesu, meine Freude“ erklingen in einer reinen Orgelfassung. Orgelsolowerke wie der Mittelsatz des Concerto d-moll oder der Choral „Nun komm, der Heiden Heiland“ sind in Transkriptionen für Orgel und Violine umgeschrieben. „Die wunderbaren Klangfarben der König-Orgel mischen sich perfekt mit dem Klang der Barockgeige“, schwärmt die Organistin.

Es ist mehr als ein Jahr her, dass Ute Gremmel-Geuchen die Idee hatte, eine neue CD aufzunehmen, auf der die Kempener Barockorgel zu hören ist. Ihr Ziel war ein „neues Projekt“. Sie transkribierte verschiedene Stücke von Bach, so dass die Kompositionen, die Bach für die Orgel bzw. das Cembalo schrieb, von Gremmel-Geuchen und Siedel auf der Violine und Orgel gespielt werden können und eine gute Stunde lang ein überraschendes Hörerlebnis anbieten.

„In der wohl heißesten Woche des Jahres haben wir mit dem Musikproduzenten Christoph Frommen die Stücke eingespielt“, erzählt Ute Gremmel-Geuchen. Die Instrumente reagierten empfindlich: „Wir mussten ständig nachstimmen.“

Die Bach-Stücke wurden in der eigens für die Produktion von der Bestuhlung und dem Bodenbelag befreiten Paterskirche aufgenommen. Die Geigerin spielte unten im Kirchenraum, Gremmel-Geuchen trat oben an der Orgel über Monitore mit ihr in Kontakt. „Der Klang mischt sich anders“, lobt Gremmel-Geuchen den Vorschlag des Produzenten. Frommen ist selbst Organist, hat viel Erfahrung und betreibt, so die Musikerin, einen großen Aufwand, um das perfekte Ergebnis zu erzielen.

Fünf Tage lang probten und spielten die Musikerinnen und nahmen die Stücke auf. „Das ist eine sehr intensive Arbeit: Man denkt an nichts anderes.“ Gremmel-Geuchen betont die Qualität des Covers und des Booklets: gestaltet von Frommen und geschrieben von dem niederländischen Bachforscher Peter Dirksen.

Gremmel-Geuchen und Siedel lernten einander während eines gemeinsamen Auftritts des Ensembles Bell’arte im Wiener Waldviertel kennen. Seitdem gab es immer wieder gemeinsame Konzertprojekte. Ute Gremmel-Geuchen hat evangelische Kirchenmusik in Köln und Amsterdam studiert. Seit 20 Jahren ist sie Organistin in der Paterskirche. Annegret Siedel studierte Violine in Berlin. Seit 1995 leitet sie das Ensemble Bell’arte in Salzburg.

Die vom Verein Königorgel in der Paterskirche finanzierte CD „Copyright Bach“ ist bei dem Label Aeolus erschienen. Sie kann für 15 Euro bei Ute Gremmel-Geuchen unter der Telefonnummer 02152 517541 bzw. unter gremmel-geuchen@web.de erworben werden.

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