Gemeinde Grefrath Hochwasser-Risiko soll geringer werden

Gemeinde Grefrath · Peter Joppen ist neuer Vorsitzender des Wasser- und Bodenverbandes Mittlere Niers. Bei der Vereinigung hat man sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Einige größere Wasserbauprojekte sollen umgesetzt werden.

Anwohnersicherheit und Umweltschutz - diese Ziele nennt der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers mit Sitz in Grefrath als seine wichtigsten Aufgaben. Die Arbeit der nächsten Jahre müsse weiter drei Ziele verbinden: "Wir müssen sicherstellen, dass gerade im Flachland der Niersniederungen das anfallende Wasser möglichst schnell und schadlos für die Anlieger abfließt, damit der Boden nicht vernässt, und auf Umweltschutz und Hochwasserschutz achten", sagt Peter Joppen, der neu gewählte Vorstandsvorsitzender. Er ist Nachfolger von Willichs Bürgermeister Josef Heyes.

Die weiteren Vorstandsmitglieder sowie Geschäftsführer Christoph Rüber haben jetzt ihre erste gemeinsame Sitzung in neuer Besetzung abgehalten. Der Verband ist zuständig für ein 257 Quadratkilometer großes Verbandsgebiet - das "oberirdische Einzugsgebiet der Niers ab der Einmündung des Triethbachs (Mönchengladbach) bis zur Gemeindegrenze Wachtendonk-Straelen".

In den kommenden Monaten steht die Umsetzung mehrerer größerer Wasserbauprojekte an. Zum einen setzt der Verband eine Maßnahme zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an der Cloer (Bettrather Dyk, Willich) um. Zudem will man die Hochwassergefahr durch Entschärfung einer vorhandenen S-Kurve im Münchheider Graben verbessern. Dabei wird das Gewässer im Bereich unterhalb der Kurve aufgeweitet. Außerdem setzt man das ehemalige Pilotprojekt am Zweigkanal und die begonnene Renaturierung auf einer weiteren Teilstrecke bis zum Einlauf in die Niers fort.

Dazu möchte der Vorstand den Verband wirtschaftlich und fachlich weiter entwickeln, damit er seine Eigenständigkeit bewahren und sich in der Zusammenarbeit mit den Nachbarverbänden behaupten kann. "Wir möchten gleichberechtigt mit den großen Verbänden agieren können. Die Eigenständigkeit unseres Verbandes gewährleistet, dass wir die Arbeiten im Sinne unserer Mitglieder ausführen und die regional geprägten Interessen der Mitglieder dabei berücksichtigen können", betont Joppen.

Im Rückblick auf die Arbeit des Vorstandes in der abgelaufenen achtjährigen Wahlperiode hat sich gezeigt, dass die Vereinigung von früher zwei Standorten in Viersen und Wachtendonk zu dem jetzigen Standort in Grefrath die richtige Entscheidung war: "Wir haben die Arbeitsorganisation verbessert, können Mitarbeiter und Maschinen flexibler einsetzen und haben eine insgesamt bessere Erreichbarkeit des ganzen Verbandsgebietes", so Joppen.

Fachlich hat man in Zusammenarbeit mit den anderen Fachbehörden die Fahrpläne für die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie erarbeitet: "In unserem Verbandsgebiet befinden sich viele künstliche und erheblich veränderte Gewässer. Ihre ökologische Funktion soll über die Umsetzung von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung verbessert werden", sagt Joppen.

Andererseits hätten Landwirte und Anwohner an der Niers immer wieder Sorge, dass der Boden vernässt oder ihre Keller überflutet werden. In diesem Bereich müsse man die berechtigten Interessen möglichst ausgleichen.

Außerdem wurden der Hochwassermanagement-Richtlinie folgend Risikopläne für die Gewässer im Verbandsgebiet erstellt. "Wir planen jetzt über unsere Arbeit die erkannten Hochwasser-Risiken zu verringern, indem wir möglichst viel zusätzlichen Retentionsraum schaffen und die Gewässer aufweiten, damit sie mehr Wasser in derselben Zeit abführen können", so Joppen.

(RP)
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