Kevelaer Keine Entwarnung für Hochwasserrisiko an Niers

Kevelaer · Die starken Regenfälle der letzten Tage haben vor allem am Oberlauf der Niers für Hochwasser gesorgt. "Gestern gab es in Mönchengladbach Probleme. Heute ist das Wasser zum Mittellauf hin abgflossen und der Kreis Viersen, vor allem der südliche Teil, hat mit einem hohen Wasserstand zu kämpfen", berichtet Thorsten Mordelt vom Niersverband.

Dauerregen: Überschwemmung an der Niers
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Noch sei der Kreis Kleve verschont geblieben. "Es ist noch nicht abzusehen, ob sich das Wasser weiter nach unten schieben und zum Beispiel eine Gefahr für Goch oder Weeze darstellen wird. Derzeit ist aber nicht davon auszugehen". Sollte dies jedoch der Fall sein, so würde es laut Mordelt vermutlich am Wochenende dazu kommen.

Der Betreiber des Paddelbootverleihs "Freizeit Schwarz", Ulrich Schwarz, macht sich keine Sorgen, da er noch nie aufgrund von Hochwasser dazu gezwungen worden sei, seinen Verleih zu schließen. Trotzdem müsse er mit anderen Betreibern den Wasserstand regelmäßig überwachen. Dabei entscheide man meist im Kollektiv, welche Maßnahmen angebracht sind.

Denn einen genauen Richtwert, wie hoch das Wasser steigen und ab wann nicht mehr vermietet werden darf, gibt es nicht. Eine echtes Risiko gehen Paddler laut Schwarz nicht ein: "Wenn der Wasserstand steigt, sind manche Streckenabschnitte nicht mehr befahrbar. Da einige Brücken so niedrig sind, kann man nicht mehr darunter durch paddeln. Schwierig wird es, sollte das Wasser über die Ufer treten. Dann ist nicht mehr zu erkennen, wo das Ufer anfängt. Das macht das Anlegen kompliziert und kann die Boote beschädigen. Bei uns ist aber noch nie etwas Ernstes passiert."

Mordelt gibt an, die betroffenen Betriebe seien bei Hochwasser in erster Linie auf sich selbst gestellt. Örtliche Kräfte würden jedoch auch eingreifen, wenn Institutionen wie beispielsweise der Tierpark Weeze betroffen seien. 2010 mussten mehrere Gehege geräumt und die Tiere ins Innere des Geländes verlegt werden. Klaus Immel, Vorsitzender des Tierpark-Fördervereins, macht sich keine Sorgen. "Die Damhirsche traben durch das seichte Wasser, sie lieben die Abkühlung" berichtete er gestern. In zwei bis drei Tagen sinke das Wasser wohl wieder. Auch Georg Kuhnen vom Ordnungsamt Weeze ist zuversichtlich: "Wir haben zwar die Feuerwehr informiert, gehen aber nicht davon aus, dass es zu einem Einsatz kommen wird."

Trotzdem kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Niederschlagsmenge vom Mittwoch bezeichnet Mordelt als "starke Hausnummer".

(pra)
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