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Kempen Stundenplanung ist kein Hexenwerk

Kempen · Die Stundenplanung fürs neue Schuljahr steht. Schon vor den Sommerferien begannen dafür am LvD-Gymnasium die Vorarbeiten. Zuletzt waren Christian Reiners und Thorsten Terschlüsen mit der Feinjustierung der Pläne beschäftigt.

 Thorsten Terschlüsen und Christian Reiners müssen trotz moderner Software für den Feinschliff noch selbst Hand anlegen.

Thorsten Terschlüsen und Christian Reiners müssen trotz moderner Software für den Feinschliff noch selbst Hand anlegen.

Foto: Norbert Prümen

Auf den beiden Bildschirmen vor Christian Reiners leuchten Diagramme und farbige Tabellen auf. „Das wir das nicht weg kriegen ist ärgerlich“, meint sein Kollege Thorsten Terschlüsen, der mehrere Ausdrucke mit weiteren Tabellen vor sich liegen hat. Doch wie es die beiden Lehrer vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) in Kempen auch drehen und wenden. In diesem Fall wird einer ihrer Kollegen mit deutlich mehr als nur fünf Springstunden zurechtkommen müssen. „In der Regel versuchen wir, die Springstundenzahl – es handelt sich um Freistunden innerhalb des normalen Unterrichtes – auf fünf pro Woche zu begrenzen. Aber manchmal geht das nicht“, sagt Reiners. Er spricht aus Erfahrung. Im vergangenen Schuljahr hatte der Physik-, Biologie-, Informatik- und Techniklehrer selbst zwölf Springstunden. Reiners und Terschlüsen sind gerade mit den letzten Feinabstimmungen für die Stundenpläne des neuen Schuljahrs 2018/19 beschäftigt.

Was früher ein fünfköpfiges Team gemacht hat, liegt seit dem vergangenen Jahr auf den Schultern der beiden Lehrer. Die alte Magnettafel mit dem Stecksystem, bei dem mehrere Lehrer gleich einige Tage nur mit dem Stecken beschäftigt waren, hat ausgedient. „Die Tafel war wirklich gut für den Überblick. Aber es war schon sehr aufwendig, sie zu stecken“, sagt Terschlüsen. Wenn man in der Feinjustierung nochmals Lehrer tauschen musste, ging dies an der Tafel einfacher. Am Rechner gestaltet sich eine solche Aktion um einiges schwieriger.

Nichtsdestotrotz bietet der Rechner mit seinem Programm deutliche Vorteile. Mehr als 70 Lehrer gilt es, in weit mehr als 30 verschiedenen Fächer – die Zahl ist aufgrund der Wahl- und Differenzierungsfächer so groß – auf 30 bis 34 Stunden pro Jahrgang zu verteilen. Dabei müssen Zeitwünsche für den Unterricht, Wünsche der Lehrer, Hallen- und Schwimmbadzeiten für den Sportunterricht sowie die Belegungen der verschiedenen Fachräume berücksichtigt werden. Auch die Integrationsklassen mit ihrer Doppelbesetzung müssen in dem System bedacht werden.

Alle Daten werden im Computer erfasst. Der rechnet danach. Allerdings ist die Berechnung nicht perfekt, auch wenn das Programm schon sehr ausgefeilt ist. „Wir müssen kontrollieren und nacharbeiten“, sagt Terschlüsen. Nicht zu vergessen ist die Kooperation mit dem Gymnasium Thomaeum bei der Oberstufe. Hier gilt es, zwei Schulen unter einen Hut zu bringen.

Daher beginnt die Stundenplan-Vorbereitung immer mit der Oberstufe. Das war in diesem Fall schon Ende Juni. „Wir treffen uns mit den Kollegen vom Thomaeum und dann ist Handarbeit angesagt“, berichtet Reiners. Normalerweise würde der Rechner entsprechend mit Daten „gefüttert“, aber bei der Kooperation ist dies nicht möglich. Die Unterrichtsverteilung per Hand erfolgt auf Blättern. Das gilt auch für einen Teil der zehnten Stufe. Hier besteht ebenfalls eine Kooperation. Die Schüler vom LvD können das Sprachenangebot Niederländisch vom Thomaeum nutzen und umgekehrt besuchen die Thomaer den Psychologiekursus vom LvD. Es werden so genannte Blöcke für Lehrer festgelegt. Das heißt Lehrer sind an bestimmten Tagen und zu bestimmten Uhrzeiten fest geblockt. Daran kann aufgrund der Kooperation in keinem der beiden Gymnasien mehr gerüttelt werden.

Steht der Plan für die Oberstufe als auch die Stufe zehn, geht es im LvD an den Rechner und das entsprechende Stundenplanprogramm. Je umfangreicher und genauer das System mit den entsprechenden Daten bestückt wird, umso besser ist der Stundenplan, den der Rechner schließlich erstellt. Wie viele Stunden Reiners und Terschlüsen mit der Stundenplanerstellung beschäftigt sind, hat noch keiner von ihnen genau festgehalten. „Wie viele Stunden das sind, da denken wir lieber nicht drüber nach“, meint Reiners mit einem Augenzwinkern.

Den beiden Lehrern ist ein guter Stundenplan, der viele Wünsche berücksichtigt, wichtig. Denn dieser führt zur einer vernünftigen Arbeitsatmosphäre und damit zur Zufriedenheit von Lehrern und Schülern. Wobei es auch im Laufe des Schuljahres immer mal wieder zu Veränderungen am Stundenplan kommen kann, wenn zum Beispiel Lehrer, aus welchen Gründen auch immer, ausfallen oder ein Referendariat mitten im Halbjahr endet und der Referendar das Gymnasium verlässt. Die Arbeit am Stundenplan bezeichnen Reiners und Terschlüsen als „eine Jonglage mit vielen Daten“. Ein Hexenwerk sei es nicht.

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