Die neue Weinkönigin heißt Anja Thiele Ein Fest nicht nur für Weinliebhaber
ST. HUBERT · Zum zweiten Mal fand auf dem Kirchplatz in St. Hubert ein Weinfest statt. Als zweite Weinkönigin fungierte Anja Thiele. Es wurde viel über Wein gesprochen. Drei Weingüter luden zur Kostprobe ein. Auch Bier wurde ausgeschenkt.
Zum zweiten Mal wurde am Freitag und Samstag in St. Hubert ein Weinfest gefeiert. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr war es gar keine Frage, eine solche Veranstaltung zu wiederholen, so Georg Mergler. Mit der Eventagentur von Christian Kölker und Tobias Stümges waren die richtigen Partner für die Organisation gefunden. Zur Abrundung des Festwochenendes im Kendeldorf gab es – wie im vergangenen Jahr – am gestrigen Sonntag ein Radrennen im Ortskern.
Der St. Huberter Kirchplatz verwandelte sich am Freitagabend und Samstagnachmittag wieder in ein Paradies für Weinfreunde. Neben dem früher in St. Hubert niedergelassenen Arzt Georg Mergler, der die Weine seines eigenen Weingutes präsentierte, waren auch die Weinkellerei Bicking & Bicking sowie Winzerin Verena Prahl mit Ständen vertreten. Damit die Freunde des Bieres nicht zu kurz kamen, vervollständigte die Anrather Brauerei Schmitz-Mönk die Runde an der St.-Hubertus-Kirche.
Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Peter van der Bloemen aus St. Hubert eröffnete das Fest am Freitagabend offiziell. Dabei stellte er auch Anja Thiele als zweite St. Huberter Weinkönigin vor. Die Baufinanzierungsberaterin, angetan mit einem eleganten Dirndl und Schärpe, erklärte auf die Frage, warum sie denn das Amt übernommen habe, dass sie gerne im Dorf lebe. Deshalb möge sie auch die gemütlichen Feste dort. Ihr bevorzugter Wein sei ein eher lieblicher Weißer, verriet sie.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich an den Ständen über Entstehung der Weine und deren Lagen zu erkundigen. Da gab es manche Fachgespräche. Offensichtlich ist auch der Niederrheiner kundig, was Wein betrifft. Eine Dame kam mit Traubensaft und Weingelee. Alles von blauen Trauben aus dem eigenen Garten. Sie fragte bei Georg Mergler nach, ob er in der Nähe jemanden kennen würde, der für sie die Weinherstellung aus dem Erntesegen übernehmen würde. Allerdings ist es schwierig, einen Winzer zu finden, der auch kleine Mengen keltert, gab Mergler zu bedenken.
Er selbst kommt von der Mosel und ist auf dem heimischen Weingut aufgewachsen. Da wurde man schon früh eingespannt, erzählte er. Seit 1712 wird in der Familie Weinanbau betrieben. Da lag es nahe, dass er das Weingut übernimmt. 2013 wurde auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Die 1,3 Hektar Rebfläche teilen sich zu je einem Drittel in flache Lagen, Hanglagen sowie Steilflächen auf. Der Boden besteht aus Devonschiefer. 10.000 Flaschen werden jährlich abgefüllt. Mergler baut Riesling und Dornfelder an. Daraus werden Weißwein, Rosé und Rotwein, aber auch Sekt gemacht. Außerdem gibt es einen Traubenbrand im Angebot.
Ihn habe die Arbeit im Weinberg immer gereizt, sagte Mergler. Das war ein guter Ausgleich für seine ärztliche Tätigkeit in St. Hubert. Eine Arbeit, bei der man am Abend den Erfolg des Tageswerks sehen könne. Und sie sei immer wieder spannend. Das mache ihn zufrieden. Abgesehen davon, dass er auch gerne einen guten Schluck genieße. Er zitierte ein alte Weisheit: „Die älteste Medizin ist die Bettruhe, das älteste Heilmittel der Wein.”
Ergänzt wurde das Weinangebot durch einen Käsestand. Dort konnte man passend zum Wein Käseplatten und Antipasti erwerben. Und für den Hunger zwischen durch gab es auch noch frisch gegrillte Würstchen. Die kostete gerade Petra Treker. Sie war gemeinsam mit ihrem Mann Rudi sowie dem Ehepaar Herta und Manfred Degens gekommen. Schon im vorigen Jahr waren sie zusammen zum Fest gekommen. „Und wir kommen im nächsten Jahr bestimmt wieder”, ergänzte Herta Degens.
Gut kam auch das musikalische Programm auf der Bühne an. Am Freitagabend mit dem Duo „Capello” mit Peter Hoebertz und Jost Kemmerling. Hoebertz sorgte auch als DJ für ruhige Untermalung. Am Samstagabend war Ralf Küntges mit seiner Gitarre zu Gast. Das Gute an der zurückhaltenden Musik war, dass sich die vielen Besucher beim Wein gut mit ihren Freunden und Verwandten unterhalten konnten.