Geistliches und Kulturelles Zentrum in Kamp-Lintfort Der mühevolle Weg zurück zur Normalität

Kamp-Lintfort · Das Coronavirus hat auch das Kloster Kamp getroffen. Teilbereiche öffnen jetzt wieder. Peter Hahnen gibt einen Ausblick.

 Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf das Veranstaltungsprogramm im Kloster Kamp. Peter Hahnen bedauert das, versucht mit seinem Team aber das Beste aus der misslichen Situation zu machen.

Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf das Veranstaltungsprogramm im Kloster Kamp. Peter Hahnen bedauert das, versucht mit seinem Team aber das Beste aus der misslichen Situation zu machen.

Foto: Imma Schmidt

„Mein Team und ich tun das Mögliche“, sagt Peter Hahnen, Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp mit Blick auf die nicht einfache Coronazeit. „Wir wollen den Gästen Orientierung und Ermutigung geben. Wir haben unseren zwölf Mitarbeitern eine Perspektive zu sichern. Sie haben zum Teil kleinere und zum Teil größere Arbeitsplätze. Und wir haben an die Wirtschaftlichkeit zu denken. Hinter dem Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp steht ein Trägerverein, der relativ klein ist. Wir beten, hoffen und handeln.“

Segensandacht Im Kräutergarten finden von Montag bis Freitag um 13 Uhr Segensandachten statt. Sie werden abwechselnd von Hahnen und niederrheinischen Frauen gestaltet, die von der katholischen Frauengemeinschaft eine Zusatzausbildung in der Gottesdienstleitung erhalten haben. An den Andachten können bis zu 25 Personen teilnehmen. Sie dauern fünf Minuten. Sie bestehen aus einem geistlichen Impuls, einer Phase der Stille und dem eigentlichen Segen von Kloster Kamp. Der Kräutergarten liegt zwischen der Abteikirche und dem Rokokosaal, der sich in dem Gebäudeteil befindet, der eine Krankenstation war, als im Kloster Kamp vor gut 200 Jahren noch Zisterziensermönche lebten.

Klosterladen Im Klosterladen finden Interessierte Kunstführer und Bücher genauso wie Kamper Pralinen oder Kamper Apfelkraut mit Rosinen. Der Laden ist seit vergangener Woche wieder geöffnet, montags bis freitags von 13 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags sowie feiertags von 11 bis 17 Uhr. Nur noch drei Personen können gleichzeitig den Klosterladen betreten, der südlich der Abteikirche zum Terrassengarten hin liegt. Über eine Plexiglasscheibe ist der Kassenbereich geschützt. Am Eingang steht Desinfektionsmittel bereit. Bereits seit dem Umbau des Klosterladens im November 2019 ist dort bargeldlose Zahlung möglich.

Spendencafé Das Spendencafé ist an diesem Wochenende noch geschlossen. Es öffnet am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt, 20. Mai, allerdings nur im Außenbereich. Besucher können im Spendencafé Kaffee und Kuchen gegen eine Spende erhalten. Es liegt neben dem Klosterladen und hat die gleichen Öffnungszeiten wie dieser.

Kurse und Seminare Das Geistliche und Kulturelle Zentrum Kloster Kamp hat sein Programm wieder gestartet, wenn es auch den Umfang reduzieren musste. Zum Beispiel bietet es den Besuchern zusammen mit dem Haus der Familie Yoga-Kurse. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf zehn Personen begrenzt. Andere Angebote entfallen zurzeit, betroffen sind auch die Trauerseminare. „Die Besucher hätten weit auseinander sitzen müssen“, erläutert Hahnen. „Vertrauliche, leise Gespräche zu sensiblen Themen lassen sich auf diese Weise nicht mehr führen.“

Konzerte Musikalische Veranstaltungen im Rokokosaal erhalten Ausweichtermine. Das sei sehr bedauerlich, sagt Hahnen. „Denn gerade der Rokokosaal bietet bei Konzerten eine besondere Atmosphäre. Aber bei einem vorgeschriebenen Abstand von 1,50 Meter müssten die Musiker vor vielleicht zehn oder zwölf Besuchern spielen. Das lässt sich nicht über normale Kartenpreise finanzieren.“

Führungen Da Reisen mit Bussen seitens der Politik noch nicht erlaubt ist, kommen keine Gruppen auf den heiligen Berg, um nach Führungen durch Abteikirche, Schatzkammer oder Terrassengarten zu fragen. „Bei den Führungen wären jetzt allenfalls kleine Gruppen mit fünf Personen zulässig, um Abstände einhalten zu können“, erläutert der Leiter des Zentrums.

Schatzkammer In der Schatzkammer war vor der Coronazeit unter anderem das Kamper Antependium zu sehen, das zu wenigen seidenen Altartüchern Europas aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert gehört und noch vollständig erhalten ist. Außerdem werden dort Sonderausstellungen gezeigt. Für den Mai war eine Sonderausstellung des Kamp-Lintforter Fotografen Frank Reinert geplant, die bereits aufgebaut ist. „Ein Einbahnstraßensystem lässt sich nicht markieren, weil die Räume nur einen Eingang haben, der gleichzeitig Ausgang ist“, erläutert Hahnen die Räumlichkeit. „Deshalb bleibt die Schatzkammer vorerst geschlossen.“

Gewölbekeller Auch der Gewölbekeller öffnet zunächst nicht. Dort unter dem Rokokosaal präsentiert das Zentrum zeitgenössische Kunst. Gerade ist die Ausstellung „GRÜN“ der Gruppe Xpostions aufgebaut, mit der sich neun niederrheinische Künstlerinnen während der Landesgartenschau mit Malerei, Skulpturen und Fotokunst präsentieren wollten. Für Karsamstag war die Eröffnung geplant, die durch die Coronazeit ausfallen musste. „Auch im Gewölbekeller ist es schwierig, ein Einbahnstraßensystem einzurichten“, sagt Hahnen. „Hinzu kommt das Problem mit dem Eingang über eine lange Treppe. Ausstellungen leben im Gewölbekeller von der Nähe, die zwischen Betrachtern und Kunstwerken gegeben ist.“

Kurzfilm Jeden Montag ist auf der Internetseite des Zentrums Kloster Kamp ein Film zu finden, in dem Peter Hahnen zwei bis drei Minuten zu aktuellen oder zeitlosen Themen spricht. Gedreht wird der Film von Vincent Hahnen, dem 15 Jahre alten Sohn des Zentrumleiters.

Kontakt Geistliches und Kulturelles Zentrum Kloster Kamp, Telefon 02842 927540, E-Mail zentrum-kloster-kamp@t-online.de.

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