Kamp-Lintfort CDU: Jung-Politiker ohne Zuhörer

Kamp-Lintfort · Das Angebot der Jungen Union, über ihre politischen Ziele zu diskutieren, stieß Samstag auf keine Resonanz der Bürger.

 Frederik Lehmann, Beisitzer in der Jungen Union, bedauerte es sehr, dass die Kamp-Lintforter offenbar kein Interesse daran hatten, mit der Jungen Union über Politik zu diskutieren.

Frederik Lehmann, Beisitzer in der Jungen Union, bedauerte es sehr, dass die Kamp-Lintforter offenbar kein Interesse daran hatten, mit der Jungen Union über Politik zu diskutieren.

Foto: Klaus Dieker

"Teilhabe", "Freizeit", "Bildung" und "Umwelt", das sind die vier hauptsächlichen politischen Themen, die sich die Junge Union Kamp-Lintfort für die kommende Kommunalwahl am 25. Mai auf ihre Fahnen geschrieben hat und über die sie nicht nur die jungen Bürger Kamp-Lintforts bis dahin gerne in Form von vier öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen näher informieren möchte. Die erste davon mit dem Thema "Teilhabe" sollte am Samstag um 12 Uhr in der Gaststätte "Casino im Park" an der Friedrich-Heinrich-Allee stattfinden, doch die dazu erwartete Resonanz blieb aus.

Kein Bürger erschien, und die Junge Union als Veranstalter war gerade mal mit einem einzigen Vertreter, ihrem Beisitzer Frederik Lehmann, erschienen. Der war zwar informiert. Und deshalb berichtete er dem Grafschafter, worüber er gerne mit den Kamp-Lintfortern diskutiert hätte. "Vielleicht habe wir für die Veranstaltung vorher zu wenig Werbung gemacht", vermutete Frederik Lehmann die Ursache für das mangelnde Interesse, während er seine eigene einsame Anwesenheit so erklärte: "Wir haben das vorher so aufgeteilt, dass jeweils zwei unserer Mitglieder für eine der vier Veranstaltungen zuständig sind. Mein Mitstreiter ist leider kurzfristig krank geworden, deswegen bin ich hier heute alleine." Kein schöner Auftakt, dabei waren die Ideen, die er und seine Kollegen unter dem Thema "Teilhabe" für Kamp-Lintfort vorzuschlagen hatten, durchaus hörenswert.

Eine davon war zum Beispiel die Einrichtung eines Jugendparlaments, "um die jungen Leute in der Stadt mehr an kommunalen Entscheidungen zum städtischen Freizeit- und Kulturangebot zu beteiligen". Eine weitere war, die Studenten der neuen Hochschule Rhein-Waal mit einer Art Handgeld dazu zu bewegen, Kamp-Lintfort schon mit Beginn ihres Studiums zu ihrem Erstwohnsitz zu machen. "Was natürlich nicht heißen soll, dass wir dafür sind, wahllos kommunales Geld an Studenten auszuschütten", differenzierte der seit 2010 amtierende örtliche Junge-Unions-Vorsitzende Yannic Kascholke diese Idee am Telefon. "In diesem Punkt fühlen auch wir uns den zukünftigen Sparbeschlüssen des Stadtrates verpflichtet."

Der dritte eigentlich zur Diskussion stehende Vorschlag war, in Zukunft die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement nicht nur für junge Kamp-Lintforter Bürger stärker zu fördern. Wie das konkret geschehen soll, dazu gab es allerdings noch keine genauen Pläne. "Wichtig ist jetzt erstmal, dass wir mit den Kandidaten unseres CDU-Stadtverbands am 25. Mai die absolute Mehrheit der SPD in Kamp-Lintfort brechen", betonte Yannic Kascholke. "Und wir denken, dafür gibt es diesmal gute Aussichten."

Die Junge Union Kamp-Lintfort ist eine von der CDU unabhängige, politische Jugendorganisation, die sich weitgehend mit deren inhaltlichen Zielen identifiziert. Sie besteht aus 50 Mitgliedern von 14 und 34 Jahren, von denen acht am 25. Mai bei der Kommunalwahlen für ein Stadtratsamt kandidieren.

(lang)
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