"Haus der Senioren" feierte 25-jähriges Bestehen "Zweites Zuhause" für Kaarster Senioren

Von Bettina Holleczek

Von Bettina Holleczek

"So sieht gelebte Ökumene aus", stellte Pfarrer Carsten Schraml als Presbyteriumsvorsitzender fest: Das "Haus der Senioren" steht seit seiner Eröffnung im Januar 1976 älteren Menschen gleich welcher Konfession als Begegnungsstätte in der Kaarster Stadtmitte offen. "Im Laufe der Jahre ist es zum zweiten Zuhause für uns geworden", schilderte Elli Merkel, die zu den Besucherinnen der ersten Stunde zählt. Am Mittwoch feierten zahlreiche Senioren das 25-jährige Bestehen der Einrichtung an der "Alte Heerstraße" gemeinsam mit Leiterin Inge Hein, engagierten Freunden und Förderern sowie vielen Gratulanten aus Politik, Verwaltung, Kirche und Gesellschaft. Das "Haus der Senioren" ist vielen älteren Mitbürgern in den 25 Jahren seit seiner Eröffnung zum "zweiten Zuhause" geworden: Das Jubiläum feierten Leiterin Inge Hein (vorn, 3.v.l.), der Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Carsten Schraml (r.) und Pfarrer Christof Albrecht (hinten, l.) mit Franz-Josef Moormann (hinten, r.) und vielen Gästen. NGZ-Foto: L. Berns

Traudl Fröhlich, ehemalige Leiterin des Hauses der Senioren, blickte am Mittwoch bei dem Geburtstags-Empfang in die Geschichte zurück: "Das Haus wurde auf Initiative der Stadt Kaarst errichtet." Die Evangelische Kirchengemeinde Kaarst übernahm die Trägerschaft. Noch vor der Eröffnung am 16. Januar 1976 musste ein Problem gelöst werden: "Presbyterin Rosemarie Seebeck sprang damals kurzerhand ein, weil die Sozialarbeiterin abgesagt hatte, die die Leitung des Hauses übernehmen sollte." Anfangs unterstützt von Gemeindeschwester Gesine Borchheim, wurden daraus für Rosemarie Seebeck 13 Jahre, in denen sie den Charakter der Altentagesstätte als Leiterin entscheidend prägte. Traudl Fröhlich: "Sie hat von Anfang an auf die Menschen gehört. Das Konzept des Hauses stammt von ihr, und es gilt heute noch."

Hilfe zur Selbsthilfe steht oben an: So übernahmen Besucherinnen schnell ehrenamtlich den Sonntagsdienst - gerade an Sonntagen fehlte den Senioren ein Treffpunkt. Für reichlich Abwechslung ist auch heute noch gesorgt beim gemeinsamen Handarbeiten, kreativen Gestalten, Vorlesen, Singen, Musik Hören, bei Atemgymnastik und beim Tanzen. Reiseberichte der Besucher und auch Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der städtischen Volkshochschule (wie das gerade eingerichtete Internet-Café) runden das Angebot ebenso ab wie die regelmäßigen Bibel-Gespräche, bei denen Pfarrerin Rita Horstmann (sie ist inzwischen in den wohlverdienten Ruhestand gegangen) in der Vergangenheit immer für interessanten Diskussionsstoff sorgte.

Auch das soziale Engagement steht bei den Senioren hoch im Kurs: Die Frauenhilfe stopfte seinerzeit Strümpfe für das Kinderheim in Büttgen. Spenden verhalfen einem kriegsgeschädigten israelischen Jungen zu Bein-Prothesen. Und fleißige Hände legten immer die Broschüre "Kontakte" zusammen. Inge Hein lernte schon als Konfirmandin das Haus der Senioren kennen - heute leitet sie die Einrichtung, von der Dr. Kurt-Peter Gertz, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus, gestern anerkennend sagte: "Das Haus legt Zeugnis von der Geschwisterlichkeit der beiden Kirchen ab."

Der Heilige Martin, auch im Wappen der Stadt Kaarst vertreten, werde erlebbar: "Hier werden nicht nur Zeit, Freude und Gemeinschaft geteilt", so Dr. Gertz. Auch der Kaarster Bürgermeister Franz-Josef Moormann lobte die "gute menschliche Gemeinschaft", als er die Geburtstagsgrüße von Rat und Verwaltung überbrachte und das Stadtwappen überreichte. Klar, dass beim Jubiläum auch die vielen engagierten Helferinnen nicht zu kurz kamen und zum Dank mit Blumen bedacht wurden, bevor die Senioren ihr Haus dann gebührend feierten.

Das "Haus der Senioren", Alte Heerstraße 21, ist geöffnet: montags bis freitags, jeweils von 9 bis 17.30 Uhr und sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr.

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