Freiwillige Feuerwehr hofft auf Neubau der Feuerwache "Ginger" und "Lothar" hielten auf Trab

Der Löschzug Kaarst der Freiwilligen Feuerwehr ist zur Zeit 54 Mitglieder stark. Der Nachwuchs ist mit 20 Jungen und zwei Mädchen in der Jugendfeuerwehr gesichert. Im Vorjahr waren deutlich mehr Einsätze zu verzeichnen als in 1999. Viele Ehrenamtler absolvierten Schulungen und konnten sich am vergangenen Samstagabend im Bürgerhaus über Beförderungen freuen. Löschzugführer Horst Berger ließ das Jahr 2000 mit all seinen Höhen und Tiefen Revue passieren.

Mit Blick in die Zukunft hoffen die Feuerwehrkräfte vor allem, dass das Gerätehaus endlich gebaut wird. Gute Zeiten - schlechte Zeiten: Die Nachrichtentechnik befinde sich, so Horst Berger, weiterhin in "desolatem Zustand". Noch ist der Traum vom Hauptamtler, der sich intensiv um diese Technik kümmert, nicht ausgeträumt. Als besonders positive Veränderung wurde die Einstellung von Christoph Johnen als Gerätewart hervorgehoben. Die Zahl der Einsätze stieg auf 327 (1999: 204 Einsätze).

Besonders das Sturmtief "Ginger" und das Regentief "Lothar" hatten die Männer in Blau auf Trab gehalten. Zu den 38 Sturm- und 90 Wassereinsätzen kamen 103 technische Hilfeleistungen und 96 Brände. Zum größten Einsatz kam es am 29. Mai, als die ehemalige Düngemittel-Fabrik Stodiek in Flammen stand. Zwölf Florianer hatten sich dabei, vermutlich durch Coli-Bakterien aus dem Nordkanal-Wasser, eine schwere Magenverstimmung zugezogen - es gab es einen Bein- und Armbruch zu beklagen: Ein Feuerwehrmann war im Eifer des Gefechts über einen Schlauch gestolpert.

Eine Auswahl weiterer besonderer Einsätze im Vorjahr: Im Kalksandsteinwerk wurde ein unter einem tonnenschweren Maschinenschlitten eingeklemmter Arbeiter befreit, man löschte das Feuer in einer Pizzeria ebenso wie im Bootshaus am Kaarster See. In Jüchen wurde im Rahmen der Nachbarschaftshilfe ein 280 Kilogramm schwerer Mann mit Spezialgerät ins Krankenhaus befördert. Die teure Ausrüstung hält nicht ewig: Die 21 Jahre alte Drehleiter musste für fast 90.000 Mark repariert werden.

Die beengten Verhältnisse im Gerätehaus bezeichnete Berger als "Trauerspiel": Einsatzfahrzeuge werden in Zelten abgestellt, für die Feuerwehrkräfte ist ein Sitzplatz längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die EDV-Ausstattung sei mangelhaft. Positives hatte Markus von der Forst von der Jugendfeuerwehr zu berichten - sie hat mit 22 Aktiven den höchsten Mitgliederstand aller Zeiten. Die Jugendfeuerwehr Kaarst-Büttgen hat im vorigen Oktober 739 Hydranten gewartet. Der Nachwuchs nahm rege an Fortbildungsveranstaltungen teil.

Bei den Erwachsenen hatten 18 Feuerwehrmänner technische Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene besucht. Herbert Palmen, der selbst zwei Führungsseminare besucht hatte, überreichte entsprechende Urkunden. Unter Beteiligung der stellvertretenden Bürgermeisterin Elke Beyer wurden Ernennungen und Beförderungen ausgesprochen. Markus Gauglitz und Michael Winterstein konnten von der Jugendfeuerwehr als Feuerwehrmänner übernommen werden. Zu Feuerwehrmännern wurden René Grundhoff, Andreas Johnen, Boris Russeck, Tim Thielen, Daniel Blodau, Felix Palmen und Christoph von der Pütten ernannt.

Über ihre Beförderung zum Oberfeuerwehrmann freuten sich Thomas Beyer, Lars Klausing, Thorsten Schrammen, Bernd Sinthern, Nicole Zanders und Lars Rosenkranz. Christoph Johnen und Norman Seubert wurden Truppführer, nach fünfjähriger Dienstzeit wurden Markus Block, Helmut Blume und Herbert Faßbender zu Unterbrandmeistern ernannt. Norbert Faßbender wurde Brandmeister. barni

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