Verein will von Stadt Bürgschaft über 370.000 Mark Sportforum nicht zahlungsunfähig

Der Vorsitzende des Trägervereins, Peter Kirchhartz, trat jetzt energisch Gerüchten entgegen, wonach das Sportforum Kaarst-Büttgen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen könne und finanziell am Ende sei. Kirchhartz betonte: "Der Trägerverein ist keineswegs zahlungsunfähig." Dass der Verein die Stadt Kaarst um eine Bürgschaft von 370.000 Mark gebeten hat, habe andere Gründe, wies Kirchhartz Montag auf Anfrage der NGZ Spekulationen über ein "Aus" fürs Sportforum zurück.

Das Sportforum sorgt weiter für Gesprächsstoff in Politik und Verwaltung. Noch im März 2000 hatte sich Peter Kirchhartz bei der Wiedereröffnung der Arena gefreut: "Nach einer Rekord-Bauzeit von nur sechs Monaten erstrahlen das Radsport-Leistungszentrum und die dazugehörigen Einrichtungen in neuem Glanz". Die Rettung des Objektes, dem zuletzt der Abriss drohte, sei gelungen - in die Sanierung wurden 5,8 Millionen Mark investiert. Die Stadt Kaarst übernimmt die Betriebskosten von bis zu 240.000 Mark im Jahr. Wird das Sportforum zum finanziellen Fass ohne Boden?

Die Fraktionen sahen sich im Rat jetzt unerwartet mit der Bitte des Vereins konfrontiert, die Stadt möge eine Bürgschaft von 370.000 Mark übernehmen. Herbert Sandkaulen, Bereichsleiter "Schulverwaltung und Sport" bei der Stadt Kaarst, erklärte: "Wir haben den Antrag in der vergangenen Woche, kurz vor der Ratssitzung erhalten." Das Thema werde am 1. Februar im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert. Sandkaulen: "Dann sollen auch Einzelheiten zur Begründung bekannt gegeben werden." Derzeit seien Fraktionen und Verwaltung erst noch mit der Meinungsbildung beschäftigt.

Die Gründe für den Antrag an die Stadt legte Peter Kirchhartz gegenüber der NGZ dar: "Wir erstellen jetzt die Schlussabrechnung für die Positionen, die damals nicht vom Land bezuschusst wurden und wollen aus finanzierungstechnischen Gründen die baulichen Kosten von den Modernisierungskosten trennen." Eine "Umfinanzierung der Modernisierungskosten für die Einrichtung von Hotel, Restaurant und Küche" sei geplant. "Die Kosten buchen wir nur intern um, denn die Stadt ist Eigentümer der Immobilie und der Einrichtung von Hotel, Küche und Restaurant", so Kirchhartz. Er hoffe im Zuge dieser Änderung über die Kommune an günstigere Zinskonditionen zu kommen.

Diese Finanzierungsweise sei "üblich", so Kirchhartz. Er versicherte, der Trägerverein werde mit dem Zuschuss von 60.250 Mark auskommen, den der Rat für den Ausbau der Feuerwehr-Zufahrt zu den Parkplätzen am Sportforum genehmigt habe. Kirchhartz: "Der Auftrag wird in den nächsten Tagen vergeben. Bei offenem Wetter können wir mit den Arbeiten beginnen."

Im Streit zwischen dem Verein und dem Pächter von Hotel und Restaurant scheint eine schnelle Einigung fraglich. Der Pächter schuldet dem Verein rund 50.000 Mark Pacht und Nebenkosten. Sollte er den vom Trägerverein angebotenen Vergleich ablehnen, könnte eine dann erforderliche Räumungsklage erst in frühestens drei Monaten für klare Verhältnisse sorgen und einem neuen Bewerber den Weg zur Bewirtschaftung von Hotel und Restaurant freimachen.

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